Offener Brief Schulsozialarbeit: Verbände verlangen sichere Finanzierung

27. Februar 2023, 16:28 Uhr

Mehrere Organisationen in Sachsen-Anhalt haben in einem offenen Brief an Bildungsministerin Feußner ein Landesprogramm für die Schulsozialarbeit ins Gespräch gebracht. Sie betonen darin die Wichtigkeit des Unterstützungs- und Bildungsangebotes für Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte. Am Ende geht es vor allem ums Geld.

  • Mehrere Organisationen fordern in einem offenen Brief ein eigenes Landesprogramm für die Schulsozialarbeit in Sachsen-Anhalt.
  • Kai-Gerrit Bädje, Chef des AWO-Kreisverbandes Harz, sagt, es sei höchste Zeit, in Kinder und Jugendliche zu investieren.
  • Sachsen-Anhalt sichert die Schulsozialarbeit finanziell bis 2024. Danach sollen die Kommunen beteiligt werden.

In Sachsen-Anhalt verlangen mehrere Organisationen ein eigenes Landesprogramm für die Schulsozialarbeit. In einem am Montag veröffentlichten offenen Brief an Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) heißt es, die Schulsozialarbeit sei ein wichtiges Unterstützungs- und Bildungsangebot für Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte. Sie trage dazu bei, Bildungs-Benachteiligungen abzubauen und Bildungschancen zu eröffnen. Nach wie vor fehle es aber an konstanten Rahmenbedingungen.

Aus der Wirtschaft wissen wir, ohne Investition gibt es keinen Gewinn. Es ist höchste Zeit, in unsere Kinder und Jugendlichen zu investieren und die Fehler der Vergangenheit zu mildern.

Kai-Gerrit Bädje Chef des AWO-Kreisverbandes im Harz

Unterschrieben wurde der offene Brief von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und dem Landesjugendwerk sowie vom Landeseltern- und Landesschülerrat. Der Chef des AWO-Kreisverbandes im Harz, Kai-Gerrit Bädje, sagte: "Aus der Wirtschaft wissen wir, ohne Investition gibt es keinen Gewinn. Es ist höchste Zeit in unsere Kinder und Jugendlichen zu investieren und die Fehler der Vergangenheit zu mildern."

Sozialarbeit als Wirtschaftsförderung

Eine gute Sozialarbeit sei die beste Wirtschaftsförderung. Eine verlässliche Investition in die Schulsozialarbeit würde helfen, mittelfristig den Bedarf an Arbeitskräften besser zu decken, so Bädje.

Bislang sichert Sachsen-Anhalt die Schulsozialarbeit finanziell bis 2024 ab. Danach sollen die Kommunen einen Teil der Kosten übernehmen. Vielen Städten und Gemeinden fehlt dafür nach eigenen Angaben allerdings das Geld.

Wanrstreiks in Belrin
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epd, MDR (Christoph Dziedo, Sebastian Gall)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 27. Februar 2023 | 11:00 Uhr

3 Kommentare

Hobby-Viruloge007 am 27.02.2023

Ich bin großer Fan der Marktwirtschaft, mich stört nur etwas, in welcher Art und Weise die "Sozialindustrie" regelmäßig versucht ihr Geschäft auszuweiten. AWO und Co sind Wirtschaftsunternehmen und nicht selbstlose Helfer oder wie der MDR schreibt "Am Ende geht es vor allem ums Geld."
Das Land Sachsen-Anhalt ist groß genug, um die Schularbeiter selbst anzustellen.

Reuter4774 am 27.02.2023

Ja, Unternehmen im sozialen Bereich. Die, die Pflege stemmen, Kitas und andere Einrichtungen, Begegnungsstätten bieten. Wer pflegt denn den Großteil der Senioren, Kranken...? Und gute Versorgung, Betreuung, Pflege ist nun mal nicht umsonst!?

Hobby-Viruloge007 am 27.02.2023

In der Schule werden immer mehr Probleme abgeladen, deswegen ist ein Ausbau der Schulsozialarbeit wichtig.
Ob das Land diese Aufgabe nicht besser selbst übernimmt, ist aber die Frage.
Warum den Wasserkopf von AWO und Co mitfinanzieren? (Alle grossen Sozialen Träger sind Wirtschaftsunternehmen).

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