In drei Jahren Gemeinsam klimaneutral: Hochschulen beginnen ambitioniertes Projekt
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10. Februar 2023, 15:51 Uhr
Die beiden Universitäten in Halle und Magdeburg sowie drei Hochschulen aus Sachsen-Anhalt arbeiten am gemeinsamen Projekt "KlimaPlanReal". Ihr Ziel ist es, in den kommenden drei Jahren einen Plan zu erarbeiten, wie sie klimaneutral werden können. Durch das Auslosen von "Hochschulklimaräten" soll das Projekt an den Unis und Hochschulen Akzeptanz finden.
Fünf große Bildungseinrichtungen aus Sachsen-Anhalt wollen mit einer gemeinsamen Strategie klimaneutral werden. Wie die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg am Freitag mitteilte, ist dazu ein hochschulübergreifendes Verbundprojekt unter dem Namen "KlimaPlanReal" ins Leben gerufen worden. Beteiligt seien neben der Uni Magdeburg die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die Hochschule Anhalt, die Hochschule Harz und die Hochschule Magdeburg-Stendal. Innerhalb der kommenden 3 Jahre erarbeiten die fünf Hochschulen gemeinsam einen Plan, wie sie klimaneutral werden können.
1,6 Millionen Euro vom Bund
"KlimaPlanReal" steht für die Schlagworte Klimaneutralität, Planungszellen und Reallabore. Laut der Uni Magdeburg wird das Verbundprojekt mit 1,6 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Ziel sei es, Emissionen zu reduzieren. Den Prozess begleitet und evaluiert die Magdeburger Umweltpsychologin Prof. Ellen Matthies mit ihrem Institut. Das gesamte Projekt wird von der Otto-von-Guericke-Universität koordiniert.
In der ersten Projektphase soll jede Hochschule eine Bestandsanalyse machen, also beispielsweise eine Treibhausgasbilanz erstellen. Es gehe darum, die wesentlichen Verursacher für Treibhausgas-Emissionen herauszufinden. Für das Projekt werden sechs große Bereiche eine Rolle spielen:
- Ernährung
- Beschaffung
- Energie
- Biodiversität
- Pendelmobilität
- Dienstreisen
Per Los am Projekt teilnehmen
Zudem sollen per Los "Hochschulklimaräte" ausgewählt werden und an jeder der beteiligten Hochschulen und Universitäten einen Hochschulklimarat bilden. Die Leiterin des Nachhaltigkeitsbüros der Uni Magdeburg erklärte: "Dieses Vorgehen soll dazu beitragen, Meinungsvielfalt, aber auch Akzeptanz zu gewährleisten." Die Mitglieder des Gremiums sollen für die Uni Magdeburg im Sommersemester 2023 ausgewählt werden, davon die Hälfte Studierende. Unterstützt werden sollen die Räte von Experten, die von den beteiligten Hochschulen gemeinsam ausgesucht werden.
Die Räte sollen Empfehlungen erarbeiten, die in Pilotprojekten erprobt werden können. Am Ende der drei Jahre soll dann ein Bericht vorliegen, der auch anderen Hochschulen auf dem Weg zur Klimaneutralität helfen soll.
Uni Halle will nach Hörsaal-Besetzung schnell klimaneutral werden
Vor wenigen Wochen hatten Klima-Aktivisten in der Uni in Halle einen Hörsaal für mehrere Tage besetzt. Die Universität hatte als Reaktion darauf betont, "schnellstmöglich" klimaneutral werden zu wollen. Man verstärke die Bemühungen in dieser Richtung. Im anstehenden Sommersemester will die Universität demnach eine Klimabilanz veröffentlichen.
dpa, MDR (Luise Kotulla)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 10. Februar 2023 | 16:30 Uhr
