Küken infiziert West-Nil-Virus: Schnee-Eule stirbt im Zoo Magdeburg

Im Magdeburger Zoo ist das West-Nil-Virus bei einer Schnee-Eule nachgewiesen worden. Das hat das Landesamt für Verbraucherschutz mitgeteilt. Es ist der deutschlandweit erste Fall einer Infektion in diesem Jahr.

Bei einer Schnee-Eule im Zoologischen Garten in Magdeburg ist das West-Nil-Virus nachgewiesen worden. Nach Angaben des Landesamts für Verbraucherschutz ist ein Eulen-Küken bei der tierärztlichen Behandlung gestorben.

Eine molekularbiologische Untersuchung habe die Infektion mit dem Virus bestätigt. Es handele sich um den deutschlandweit ersten Fall in diesem Jahr, teilte das sachsen-anhaltische Landesamt in Halle weiter mit.

West-Nil-Virus erstmals 2018 in Sachsen-Anhalt nachgewiesen

Das Virus stammt ursprünglich aus Afrika wird von Stechmücken übertragen. 2018 war es erstmals in Sachsen-Anhalt aufgetreten. Auch damals war es nach Angaben des Landesamtes für Verbraucherschutz der erste Fall bundesweit gewesen. 2019 und 2020 wurde das West-Nil-Virus ebenfalls in Sachsen-Anhalt nachgewiesen. Die jährlichen Nachweise deuteten darauf hin, dass das Virus inzwischen in der Region endemisch geworden sei, hieß es.

An dem West-Nil-Virus erkranken Vögel, aber auch Pferde und Menschen. Eulen, Greif- und Rabenvögel sowie viele Singvögelarten gelten als besonders empfänglich für das Virus. Für das laufende Jahr rechnen Experten vom Landesamt für Umweltschutz unterdessen mit weniger Mücken als noch 2021.

Einer von 100 infizierten Menschen erkrankt schwer

Beim Menschen verläuft die Infektion mit dem West-Nil-Virus derweil überwiegend unauffällig oder mild. Etwa 20 Prozent der Infizierten entwickelten nach Angaben des Robert Koch-Instituts eine fieberhafte Erkrankung, die drei bis sechs Tage andauert. Nur etwa einer von 100 Infizierten erkranke schwer. Eine Schutzimpfung gegen das Virus gibt es nicht.

MDR (Michael Rosebrock, Felix Fahnert), dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 18. Juli 2022 | 11:00 Uhr

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