Finanzen Sprudelnde Steuereinnahmen in Schönebeck
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12. Juni 2024, 08:06 Uhr
Steuerplus für Schönebeck im Salzlandkreis: Die Stadt hat rund zwölf Millionen Euro eingenommen. Doppelt so viel wie noch 2013. Und das Steuerplus könnte sich noch erhöhen. Was die Stadt mit dem Einnahmen plant.
Die Stadt Schönebeck im Salzlandkreis hat ihre Gewerbesteuereinnahmen verdoppelt. Wie Oberbürgermeister Bert Knoblauch (CDU) MDR SACHSEN-ANHALT mitteilte, waren es vor zehn Jahren etwa sechs Millionen Euro. In der laufenden Haushaltsplanung seien es etwa zwölf Millionen Euro.
Knoblauch zufolge profitiert die Stadt von Unternehmen wie ThyssenKrupp Presta, Hansa-Flex oder Nammo. Sie verfügten über eine gute Auftragslage. Der Sportmunitionhersteller Nammo hatte MDR SACHSEN-ANHALT zuletzt bestätigt, dass er weitere Millionen in Schönebeck investieren und zusätzliche Arbeitsplätze schaffen wolle.
Weitere Ansiedlungen angekündigt
Das Steuerplus kann sich laut Knoblauch noch erhöhen. Es seien weitere Ansiedelungen geplant. So wolle das irische Ingenieur- und Bauunternehmen Mercury noch in diesem Jahr nach Schönebeck kommen und 200 neue Jobs schaffen. Man könne also mit noch mehr Steuereinnahmen rechnen.
Mehrere Vorhaben mit Steuerplus geplant
Mit diesen Einnahmen müsse die Stadt gut umgehen, weiß Oberbürgermeister Knoblauch: "Um attraktiv zu bleiben, damit Unternehmen sich auch künftig ansiedeln. Müssen aber auch unseren Bürgern etwas zurückzugeben." Deshalb seien mehrere Vorhaben geplant.
Zum Beispiel stehe der Bau einer Mehrzweckhalle auf dem Papier, ebenso der Bau einer neuen Schwimmhalle sowie die Sanierung des Freibads. Das Rathaus solle erweitert und barrierefrei werden. "Wir konnten viele Jahre nur wenig machen, nun freuen wir uns, dass wir wieder mehr investieren können."
Gewerbesteuer in vergangenen fünf Jahren um 60 Prozent gestiegen
Nach Angaben des Statistische Landesamt verbuchten die Gemeinden des Landes Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr 1.341 Millionen Euro Gewerbesteuer. Das waren 503 Millionen Euro mehr als 2018 und entsprach einer Steigerung um 60 Prozent in fünf Jahren. Nach Abzug der Gewerbesteuerumlage standen den Gemeinden 1.218 Millionen Euro zur freien Verfügung, 461 Millionen Euro mehr als fünf Jahre zuvor, teilt das mit. Spitzenwerte unter den kreisangehörigen Gemeinden erreichten die Städte Leuna (207 Millionen Euro), Bitterfeld-Wolfen (42 Millionen Euro), Lützen (39 Millionen Euro), Weißenfels (36 Millionen Euro) und Wittenberg (33 Millionen Euro), wie das Land Sachsen-Anhalt mitteilte.
Mit 290 Millionen Euro entfielen 22 Prozent der Gewerbesteuereinnahmen des Landes Sachsen-Anhalt 2023 auf die drei kreisfreien Städte. Alle drei meldeten 2023 höhere Gewerbesteuereinzahlungen als vor fünf Jahren. 2018 verbuchten die Landeshauptstadt Magdeburg und die Städte Halle (Saale) und Dessau-Roßlau zusammen 210 Millionen Euro Gewerbesteuer. Von 2018 bis 2023 stiegen die Gewerbesteuereinzahlungen um 38 Prozent bzw. 80 Millionen Euro.
MDR (Michel Holzberger, Cornelia Winkler)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 12. Juni 2024 | 06:00 Uhr
Peter vor 17 Wochen
Sicher, SGDHarzer66. Steht ja im Text. Ich zitiere: "So seien der Bau einer Mehrzweckhalle und einer neuen Schwimmhalle sowie die Sanierung des Freibads geplant."
Peter vor 17 Wochen
Sprudelnde Gewerbesteuer-Einnahmen.
Frage: Ist das ein Zeichen für eine gut gehende Wirtschaft? Oder ist das ein Zeichen für Deindustrialisierung?
Neuansiedlung eines irischen Unternehmens.
Frage: Ist das ein Zeichen für einen attraktiven Investitionsstandort? Oder ist das ist das ein Zeichen, das Deutschland im internationalen Maßstab unattraktiv ist?
Der Leser möge für sich die Fragen selbst beantworten.
SGDHarzer66 vor 17 Wochen
Die "sprudelnden" Steuereinnahmen der Stadt werden sehr bald für "kommunale Sonderaufgaben" eingesetzt. Soviel steht fest.