Eine Mitarbeiterin betreut eine Bewohnerin eines Pflegeheims.
Die Kosten für einen Pflegeheimplatz sind im Vergleich zum Vorjahr um 350 Euro gestiegen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Marijan Murat

Höhere Preise Viele Bewohner können Pflegeheim nicht mehr selbst bezahlen

09. November 2023, 09:35 Uhr

Viele Bewohner können ihren Platz im Pflegeheim nicht mehr eigenständig bezahlen. Grund sind laut Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt gestiegene Tariflöhne in der Branche. Die würden auf die Preise für die Heimbewohner umgelegt, was zu steigenden Kosten führe.

Aktuelle Nachrichten des Mitteldeutschen Rundfunks finden Sie jederzeit bei mdr.de und in der MDR Aktuell App.

Wegen der steigenden Preise für einen Pflegeheimplatz können viele Heimbewohnerinnen und -bewohner die Kosten nicht mehr selbstständig begleichen. Das bestätigte Josefine Pönicke, Pflegerechtsberaterin der Landes-Verbraucherzentrale MDR SACHSEN-ANHALT. Hintergrund seien die gestiegenen Tariflöhne in der Pflegebranche. Weil die Kosten auf die Heimbewohner umgelegt werden und viele von ihnen die hohen Beträge nicht mehr selbstständig begleichen können, müssten die Sozialämter die Kosten übernehmen.

Preisdeckel für Pflege-Eigenanteile gefordert

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert unterdessen einen Preisdeckel für Pflege-Eigenanteile. Die Kosten für einen Pflegeheimplatz sind nach Berechnungen des Verbands der Ersatzkassen von durchschnittlich 2.200 Euro im Vorjahr auf rund 2.500 Euro gestiegen.

Die Krankenkassen hatten am Mittwoch mitgeteilt, dass Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen künftig durchschnittlich mindestens 20,77 Euro Stundenlohn erhalten – zwei Prozent mehr als im vergangenen Jahr.

Vor Umzug ins Heim Beratung empfohlen

Josefine Pönicke rät bei MDR SACHSEN-ANHALT, sich vor einem Umzug in ein Pflegeheim umfangreich bei den Verbraucherzentralen zum Thema Kosten und Eigenanteile beraten zu lassen.

MDR (Uli Wittstock, Anja Höhne, Sebastian Gall) | Erstmals veröffentlicht am 05.11.2023

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 05. November 2023 | 18:00 Uhr

65 Kommentare

ElBuffo vor 26 Wochen

Denen bleibt gar nichts anderes übrig als Tarif zu zahlen, da sie inzwischen dazu verpflichtet sind. Und die Fachkraft mit 10 Jahren ist einfach weg, wenn die nur den Mindestlohn bekommen soll.

steka vor 26 Wochen

Gebe ich Ihnen recht, eine kranhenkasse für alle, Regierungsmitglieder, Millionäre, Beamte, Arbeiter, .... als Beitragszahler. Und wer mehr will, krankenhauseinzelzimmer, Chefarztbehandlung,....kann sich ja noch privat zusatzversichern. Und eine Krankenkasse reicht, würde viel Geld sparen an "Wasserkopfgehältern" und Bürokratieaufwand.

Nudel81 vor 26 Wochen

Es gibt über 6800 Plegeheime in Besitz von Unternehmen. Der größte "Betreiber " ist ein französischer Konzern. Und ja die Konzerne machen das nur für die alten Menschen. Das ist natürlich Unsinn! Die wollen Kasse machen und nicht weniger! Die alten Menschen und das Personal ist da zweitrangig.

Krankenhäuser und Pflegeheime gehören nicht in Hände von Konzernen.

Mehr aus Sachsen-Anhalt

Qualitätskäse aus Vahldorf in der Börde 4 min
Bildrechte: picture-alliance / ZB | Peter Förster
4 min 12.05.2024 | 11:40 Uhr

Der golden glänzende "Bördespeck" hat sie weltberühmt gemacht - die Käserei in Vahldorf bei Haldensleben. Ende März musste sie nun endgültig schließen und damit endete auch eine 145-jährige Käsetradition.

MDR SACHSEN-ANHALT So 12.05.2024 11:40Uhr 03:57 min

Audio herunterladen [MP3 | 3,6 MB | 128 kbit/s] Audio herunterladen [MP4 | 7,8 MB | AAC | 256 kbit/s] https://www.mdr.de/mdr-sachsen-anhalt/podcast/geschichten/audio-podcst-geschichten-boerde-speck-vahldorf100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio