Landespolizei Sachsen-Anhalt Spezialgruppe für Sprengstoffe und Explosionen fast 400 Mal im Einsatz
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10. März 2024, 13:05 Uhr
Wer an öffentlichen Plätzen, Flughäfen oder Bahnhöfen sein Gepäck vergisst, verursacht einen Großeinsatz der Polizei. Dann kommt die sogenannte USBV-Gruppe zum Einsatz. Das sind Spezialisten für sogenannte unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen. Im vergangenen Jahr musste die USBV-Gruppe der Landespolizei Sachsen-Anhalt fast 400 Mal ausrücken.
Die Einsatzgruppe der Polizei Sachsen-Anhalt, die für unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen verantwortlich ist, war 2023 insgesamt 368 Mal im Einsatz. Dies teilte das Innenministerium am Samstag mit. Abgekürzt wird die Spezialgruppe der Landespolizei auch als USBV-Gruppe bezeichnet.
Die USBV: Eine Spezialgruppe für Sprengkörper
"Die USBV-Gruppe der Landespolizei spielt eine entscheidende Rolle für die Sicherheit unseres Landes", sagt Innenministerin Tamara Zieschang. So rücke die USBV-Gruppe laut Innenministerium dann an, wenn Spreng- und Brandstoffvorrichtungen identifiziert und entschärft werden müssen. Dazu gehören zum Beispiel auch Brief-, Paket- und Kofferbomben. Eingesetzt werde die Spezialeinheit außerdem bei der Tatortarbeit nach Sprengungen, bei Durchsuchungsmaßnahmen im Zusammenhang mit explosionsgefährlichen Gegenständen und bei der Absicherung von Veranstaltungen.
Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen
Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen sind beispielsweise Alltagsgegenstände, die auf den ersten Blick ungefährlich erscheinen, aber zu Spreng- und Brandvorrichtungen umgebaut wurden.
Quelle: Innenministerium Sachsen-Anhalt
2023 hat die USBV-Gruppe vor allem nach Sprengstoffen ermittelt. Bei 301 Einsätzen wurden in ganz Sachsen-Anhalt Untersuchungsaufträge übernommen und explosionsgefährliche Vorrichtungen sichergestellt. 80 Prozent dieser Fälle betrafen pyrotechnische Gegenstände verschiedener Kategorien und selbsthergestellte Sprengstoffe.
Einsatz auch bei Automatensprengungen
Bei zwölf Einsätzen sicherten die Spezialkräfte den Tatort nach Sprengungen von Geldautomaten, in 17 Fällen unterstützten sie die Landespolizei bei Durchsuchungsmaßnahmen im Zusammenhang mit explosionsgefährlichen Gegenständen und Stoffen. Außerdem ging es bei 23 Einsätzen um die Sicherheitskontrollen von Postsendungen für den Landtag und die Staatskanzlei mit Verdacht auf Sprengstoffe. Bei weiteren neun Einsätzen waren sie für die Entschärfung von militärischen Kampfmitteln und Sprengstoffen verantwortlich. Sechs Mal war die USBV-Gruppe für die Absicherung von Veranstaltungen zuständig.
MDR (Ingvar Jensen, Cynthia Seidel)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 09. März 2024 | 18:00 Uhr
Anni22 vor 38 Wochen
Zum 1000sten mal die Aufforderung an die Politik, den Banken die Auflage zu erteilen, dass Geldautomaten so ausgerüstet sein müssen, dass bei Sprengung das Geld unbrauchbar wird. Dann wär da schon mal Ruhe.