Polizisten einer Spezialeinheit
Die Polizei hat in der Gemeinde Südharz zwei Männern, die der Reichsbürgerszene zugeordnet werden, Waffen abgenommen. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance / Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa | Jens Büttner

Waffen entzogen Großeinsatz gegen Reichsbürger im Südharz

24. August 2023, 16:55 Uhr

Im Landkreis Mansfeld-Südharz sind zwei Reichsbürgern bei einem Großeinsatz die Waffen abgenommen worden. Wegen fehlender Zuverlässigkeit wurde ihnen auch die Waffenbesitz-Erlaubnis entzogen. In Sachsen-Anhalt gibt es immer mehr Reichsbürger. In den vergangenen drei Jahren stieg ihre Zahl offiziell auf 650 an.

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In der Gemeinde Südharz sind Waffenbehörde und Polizei gegen zwei Reichsbürger vorgegangen. Wie der Landkreis Mansfeld-Südharz am Donnerstag mitteilte, wurde ihnen die Waffenbesitz-Erlaubnis entzogen. Nach MDR-Informationen handelt es sich bei den beiden Männern um Vater und Sohn.

Großeinsatz in Schützenverein

Bei einem mehrstündigen Großeinsatz am Mittwoch seien dutzende Waffen sichergestellt worden, unter anderem auf dem Gelände eines Schützenvereins. Nach MDR-Informationen handelt es sich dabei um die Schützengilde in Roßla. Die Waffenbehörde hat dem Landkreis zufolge auch mehrere Verstöße gegen die Aufbewahrungspflichten von Waffen, Zubehörteilen und Munition festgestellt.

Landkreis: Fehlende Zuverlässigkeit für Waffenbesitz

Grund für den Entzug der Waffen sei, dass den Betroffenen die im Waffengesetz geforderte Zuverlässigkeit nachweislich fehle. Wer die Ideologie der Reichsbürgerbewegung vertrete sowie die Existenz und die Legitimation der Bundesrepublik Deutschland und damit die geltende Rechtsordnung offensiv ablehne, gebe Anlass zu der Befürchtung, dass er auch die Regelungen des Waffengesetzes nicht strikt befolge, teilte der Landkreis mit.

Mehr Reichsbürger in Sachsen-Anhalt

Die Zahl der sogenannten Reichsbürger in Sachsen-Anhalt ist laut aktuellem Verfassungsschutzbericht in den vergangenen drei Jahren um fast ein Drittel gewachsen. 650 Anhänger gab es demnach 2022. Im Jahr zuvor seien es 600, im Jahr 2020 noch 500 gewesen.

"Reichsbürger" bestreiten die Existenz der Bundesrepublik Deutschland und erkennen deren Rechtsordnung nicht an.

MDR (Moritz Arand, Annekathrin Queck), dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 24. August 2023 | 10:00 Uhr

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