Abfallentsorgung Havelberg hat nach Monaten wieder einen Recyclinghof
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03. Juli 2024, 18:15 Uhr
In Havelberg wurde ein neuer Recyclinghof eröffnet. Seit einem halben Jahr mussten die Menschen im Elb-Havel-Winkel für die Entsorgung von Abfällen lange Wege Kauf nehmen. Woran das lag, wie das System der Abfallhöfe in der Altmark funktioniert und warum man Müll vermeiden sollte.
- Havelberg hat einen neuen Recyclinghof bekommen. Seit Dezember 2023 war das Abgeben von Abfall nicht möglich.
- Der Landkreis ist für die Müllentsorgung der privaten Haushalte zuständig. Dazu gehören auch Abfallannahmestellen.
- Abfall soll generell vermieden und gut sortiert werden. Dadurch könnten die Gebühren sinken.
Zur Einweihung des neuen Recylinghofes in Havelberg durschnitten vier Herren symbolisch ein Sperrband. Damit gaben sie den Abfallhof für die Menschen aus Havelberg und Umgebung frei. Sie können nun wieder Müll, der nicht in die Hausmülltonnen gehört, fachgerecht abgeben. Seit Dezember 2023 mussten sie weite Wege fahren, um beispielsweise Sperrmüll oder Grünschnitt zu entsorgen.
Bei der Eröffnung bedankte sich Hendrik Galster, Geschäftsführer der ALS (Abfallentsorgung Dienstleistungsgesellschaft), bei Bürgermeister Mathias Bölt für die Geduld und das Verständnis der Havelberger. Die Stadtverwaltung habe "unkompliziert" bei den Vorbereitungen der Wiedereröffnung am neuen Standort geholfen. Warum es überhaupt zu einem Betreiberwechsel kam, beschreibt Hendrik Galster so: "Der vorherige Betreiber hat sich nicht an die gesetzlichen Vorgaben gehalten. Daher mussten wir ihm zum Ende des vergangenen Jahres kündigen." Laut ALS wurden auf dem Gelände die vorgeschriebenen Lagermengen überschritten.
Landrat Puhlmann: Abfallentsorgung muss für jeden gut erreichbar sein
Landrat Patrick Puhlmann sagt: "Unser Ziel ist es, dass mindestens 90 Prozent der Bevölkerung des Landkreises Stendal innerhalb von zwölf Kilometern mit dem Auto eine Abgabestelle für Abfall erreichen können." Mit dem Lückenschluss auf der östlichen Elbseite sei man diesem Ziel ein Stück nähergekommen.
Der Landkreis Stendal ist für die Abfallversorgung aus den privaten Haushalten zuständig. Seine Eigengesellschaft, die ALS, sorgt dafür, dass die Hausmülltonnen abgeholt werden und muss auch Annahmestellen vorhalten. Für die einzelnen Leistungen vor Ort werden dann private Firmen beauftragt. Nach einer Ausschreibung bekam das Unternehmen Alba Niedersachsen-Anhalt GmbH den Zuschlag für Havelberg. Es ist auf Entsorgungsleistungen spezialisiert und betreibt in der Altmark Standorte in Salzwedel, Seehausen und Demker. Mit dem Betrieb von Annahmestellen wurde sie kürzlich in Tangermünde und nun auch Havelberg beauftragt. Das heißt, sie stellt das Personal und kümmert sich um die Wechsel der Container.
Öffnungszeiten Recyclinghof Havelberg
Der Recyclinghof Havelberg in der Genthiner Straße ist dienstags, mittwochs und freitags von 10 bis 16 Uhr, donnerstags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags von 9 bis 12 Uhr geöffnet.
Abgegeben werden können: Hausmüll, Sperrgut, Grünschnitt, Elektrogeräte, Schrott sowie Holz und Bauabfälle.
Warum es bei der Errichtung des neuen Abfallhofes Havelberg zu Verzögerungen kam, erklärt Hendrik Galster so: "Die dazugehörigen Maßnahmen und Antragstellungen waren etwas umfangreicher, weshalb es doch ein paar Tage länger gedauert hat." Geplant war ein Übergang von drei bis vier Monaten. Aber die Gelände-Erschließung und verschiedene Genehmigungsverfahren wie für Bauaufsicht und Umweltamt dauerten länger. Insbesondere musste geprüft werden, wie das Gelände im Hochwasserfall geräumt werden kann.
Tipp: Abfall richtig trennen und Gebühren sparen
Nun ist alles geklärt und Abfälle können wieder in Havelberg abgegeben werden. Hendrik Galster hat noch einen Tipp: "Unser Ziel ist erst einmal die Abfallvermeidung. Die zweite Schiene ist, wie trennt man den Abfall richtig. Wir betrachten Abfall nicht als Müll, sondern als Ressource. Je besser man trennt, je weniger Fremdstoffe im Abfall sind, umso besser kann man ihn verwerten." Die Erlöse aus dem Verkauf der Stoffe zur Weiterverwertung kämen dann direkt der Gebührengestaltung zu Gute. Wer also Grünschnitt nicht wegbringt, sondern im eigenen Garten kompostiert, trägt zur Senkung der Abfallgebühren bei.
Wir betrachten Abfall nicht als Müll, sondern als Ressource. Je besser man trennt, ... umso besser kann man ihn verwerten.
MDR (Aud Merkel, Anne Gehn-Zeller)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 02. Juli 2024 | 06:30 Uhr