Zu sehen ist ein steiler Hang über den eine Hebebühne gefahren ist. 2 min
Zum Hören: Untersuchungen am Burgberg in Arneburg – Wunsch nach ansehnlicher Sicherung groß. Bildrechte: Katharina Häckl/MDR
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Abrutschgefahr Burgberg in Arneburg: Sicherung von abgerutschtem Hang soll "gut aussehen"

22. Januar 2025, 13:38 Uhr

Nach heftigen Regenfällen im Februar 2024 ist der Burgberg bei Arneburg ins Rutschen gekommen. Seitdem wird versucht, ihn zu sichern. Derzeit wird der Hang ausgemessen, um weitere Sicherungsarbeiten voranzutreiben. Die Sicherung soll, wenn es nach der ortsansässigen Verwaltung geht, auch ansehnlich sein.

Im vergangenen Februar war der Hang nach starken Regenfällen ins Rutschen gekommen, hatte Sträucher und Bäume mit sich gerissen. Bis auf die bei Einheimischen und Touristen beliebte Promenade rauschte das Material von Geröll und Erde hinab und versetzte die Arneburger in helle Aufregung. Schließlich stehen auf dem Burgberg, direkt am Hang, auch Wohnhäuser.

3D-Modell des Burgbergs Arneburg soll entstehen

Geologen hatten bereits im vergangenen Jahr bei Bohrungen festgestellt, dass die Gefahr nicht gebannt ist. Dieser Tage nun haben Stendaler Fachleute den Hang in Lage und Höhe vermessen. Mit einer auf etwa 20 Meter ausfahrbaren Hebebühne erreichten sie schwebend den oberen Rand des Hangs. Entstehen soll ein digitales 3D-Modell, das wiederum dem beauftragten Planer dazu dienen soll, Lösungen für die Sicherung des Abhangs zu finden.

Vermesser Stefan Meier
Vermesser Stefan Meier agiert zusammen mit seinem Kollegen, der auf einer Hebebühne am abgerutschten Hang arbeitet, um ein 3D-Modell zu erstellen.
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Dieser Planer ist der Architekt Andreas Damisch. Er zieht schon vor den endgültigen Ergebnissen sein Fazit: "Also, das ist nicht tragfähig. Das muss eigentlich alles weg."

Ein Mann steht vor einem Hang und einem Kran.
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Also, das ist nicht tragfähig. Das muss eigentlich alles weg.

Andreas Damisch, über die verbliebenen Teile des Burgbergs

Er meint das am Hang verbliebene Erdreich, die restlichen Sträucher und Bäume, die dem Abrutschen im vergangenen Jahr noch standgehalten hatten. Weitere massive Regenfälle könnten die nächsten Erdmassen in Bewegung setzen. Denn der Hang des Burgbergs ist steil, auf dem Gestein im Untergrund hat sich eine vergleichsweise instabile Erd-Mischschicht gebildet. Der Hang müsse jetzt schnell so gesichert werden, sagte Architekt Damisch MDR SACHSEN-ANHALT, dass man auf dem Burgberg weiter wohnen könne.

Hang der Burgberges in Arneburg
An dieser Stelle war im vergangenen Februar der Hang am meisten abgerutscht. Oben stehen die Wohnhäuser jetzt quasi fast an der Klippe. Bildrechte: MDR/Katharina Häckl

Außerdem müsse die Straße am Fuß des Hangs, die Promenade, passierbar bleiben. Das sei vor allem wichtig, damit im Notfall Einsatzkräfte die Straße nutzen könnten. Sie führt am Fuß des Burgbergs entlang in Richtung Marina, Elbwiesen und Hafengaststätte und ist im Alltag beliebt bei einheimischen Spaziergängern, Radtouristen und Besuchern der Stadt.

Zu sehen ist eine Aussichtsplattform, die über eine Brücke, die über einen Hang führt, mit dem Rest der Stadt verbunden ist.
Die begehbare Plattform am Burgberg ist der Touristenmagnet der Stadt Arneburg. Bildrechte: Katharina Häckl/MDR

Optisch ansprechende Sanierungsvarianten sind sehr, sehr teuer.

Andreas Damisch

Sicherung soll ansehnlich sein

Die zuständige Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck sowie die Stadt Arneburg wünschen sich deshalb mehr: nicht nur die bloße Sicherung des Hangs, sondern eine, die möglichst ansehnlich ist. Immerhin ist der Burgberg mit seiner begehbaren Plattform der Touristenmagnet in dem Elb-Städtchen.

Blick vom Burgberg auf die Elbe bei Arneburg
Am Fußes des Burgberges in Arneburg: Marina, Elbwiesen und Hafengaststätte Bildrechte: imago images/Peter Schickert

"Optisch ansprechende Sanierungsvarianten", so Andreas Damisch, seien sehr, sehr teuer. Er rechnet mit Kosten im siebenstelligen Bereich. Das könne eine Stadt wie Arneburg "auf keinen Fall stemmen". Damisch will der Verbandsgemeinde nach Ostern seine Untersuchungsergebnisse vorlegen.

MDR (Katharina Häckl, Sebastian Gall) | Erstmals veröffentlicht am 20.01.2025

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 20. Januar 2025 | 12:51 Uhr

1 Kommentar

M H Dessau vor 6 Wochen

Mein Dank an den MDR! Konnte ich doch bei der Lektüre des Beitrag herzlich Grinsen. Schon die Erhebung einer Anhöhe von 55m als "Berg" zu Adeln finde ich ausgezeichnet. Und Touristisch ist Arneburg ja auch eine Wucht. Man hat da ein schönes Zellstoffwerk und dann noch die Klasse Ruine des KKW! Wer hat sowas schon. Bedauerlich finde ich aber diesen Steg an der Burgmauer. Das sind "Modeerscheinungen" ,leider.

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