Tag 1: Das Umspannwerk Wolmirstedt

16:19 Uhr | So geht es an Tag 2 weiter

Nachdem wir uns heute die Betreiber-Sicht auf den geplanten Südostlink angeschaut haben, besuchen wir morgen Menschen, die in ihrem Beruf von der Stromtrasse betroffen sind und einen kritischeren Blick darauf haben. Dafür fahren wir in die Region Alsleben im Salzlandkreis und treffen dort einen Landwirt, durch dessen Acker die Trasse verlaufen soll und der sich deshalb um seine Ernte und Erträge sorgt.

Passend dazu stellen wir Ihnen dann auch ein Projekt der Uni Halle vor, bei dem zum Thema "Erdkabel und Landwirtschaft" geforscht wird. Und wir begleiten einen Ökologen, der entlang der geplanten Trasse nach gefährdeten Tieren sucht. Seine Erkenntnisse haben großen Einfluss darauf, ob die Trasse dort verlaufen kann oder nicht.

In Thüringen sind Ökologen schon seit längerer Zeit aktiv. Dort soll die Stromtrasse Südlink entstehen.

Ab 7:30 Uhr geht es hier weiter mit dem Blog zu unserer Reportertour entlang der Stromtrasse.
Haben Sie Fragen oder Meinungen zum Südostlink? Dann schreiben Sie diese in die Kommentare.

15:51 Uhr | Umspannwerk Wolmirstedt: Drehkreuz für Windstrom

Auch unsere Kolleginnen und Kollegen vom Fernsehen haben das Umspannwerk in Wolmirstedt besucht. Das dabei entstandene Video von MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE sehen Sie hier:

15:28 Uhr | So wichtig ist das Umspannwerk Wolmirstedt

Wenn im Umspannwerk Wolmirstedt etwas schiefgeht, kann bei Ihnen zu Hause der Strom ausfallen, erklärt Fachingenieur Mario Pellmann. Er sagt: "Wir sorgen für die Versorgungssicherheit der Umgebung und dafür, dass das Licht anbleibt."

14:53 Uhr | Woher kommt Ihr Strom?

Wir haben heute viel über Strom gelernt und darüber, wie ein Umspannwerk funktioniert. Wie gut kennen Sie sich mit dem Thema aus? Tom Gräbe hat Passantinnen und Passanten in Halle gefragt, ob sie wissen, wo ihr Strom herkommt.

13:42 Uhr | Neue Arbeitsplätze entlang der Trasse

Ob und wie Sachsen-Anhalts Wirtschaft tatsächlich vom Südostlink profitieren kann, ist noch nicht klar. Noch steckt das Projekt in der Genehmigungsphase. Es sind aber auf jeden Fall Bauaufträge zu vergeben.

Uwe Gyßer, technischer Gesamtprojektleiter für den Südostlink, kündigt an, dass lokale Firmen auf der Baustelle am Umspannwerk arbeiten werden. Auch nach dem Bau werde in den neuen Anlagen entsprechendes Personal gebraucht.

Es gibt eine Stärkung des Standortes hier. Und das gilt natürlich auch für die gesamte Trasse. Das ist eine immense Baustelle. Da werden viele Nachunternehmer gebunden, die dann wieder die lokale Wirtschaft stärken.

Uwe Gyßer Technischer Gesamtprojektleiter Südostlink

Auch Wolmirstedts Bürgermeisterin Marlies Cassuhn (parteilos) sagt, dass der Ort vom Umspannwerk profitiert: "Ein großer Arbeitgeber ist es sicherlich nicht, aber ein guter Steuerzahler. Von daher sind wir natürlich froh, dass dieser Betrieb hier in unserer Gemeinde ist." Engagement in Vereinen und bei Veranstaltungen trage zudem zur Akzeptanz des Umspannwerks bei, so Cassuhn.

12:19 Uhr | Wolmirstedt will vom Südostlink profitieren

Damit Sie einen besseren Einblick in die Situation vor Ort im Umspannwerk bekommen, hat Tom Gräbe diesen Radiobeitrag produziert, während wir mit den Mitarbeitenden von 50Hertz dort unterwegs waren. Dazu hat er mit Uwe Gyßer, technischer Gesamtprojektleiter für den Südostlink, und Wolmirstedts Bürgermeisterin Marlies Cassuhn gesprochen. Hören Sie rein und begleiten Sie uns so auf unserer Tour:

10:11 Uhr | Unsere Eindrücke vom Umspannwerk

Was wir vor Ort merken: Im Umspannwerk ist der Südostlink natürlich ein großes Thema. Seit mehr als fünf Jahren laufen die Planungen bereits. Die Mitarbeitenden freuen sich dementsprechend auf den Baubeginn. Im Ort selbst scheint es Akzeptanz für das Projekt zu geben. Die Menschen in Wolmirstedt haben uns erzählt, dass das Umspannwerk mit seinen vielen Masten schon immer dazugehört habe. Egal ist ihnen der Südostlink aber nicht. Einwohnerinnen und Einwohner haben sich aktiv an den Planungen beteiligt, wie Bürgermeisterin Marlies Cassuhn (parteilos) bestätigt.

9:38 Uhr | Wolmirstedts Bürgermeisterin für Bürgerbeteilung beim Südostlink

Am Umspannwerk treffen wir auch Marlies Cassuhn (parteilos), Bürgermeisterin von Wolmirstedt. Sie erzählt von Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern: "Die Menschen sagen, dass das Umspannwerk zu unserer Welt gehört. Wir brauchen Strom. Der Standort ist seit Anfang der 1970er Jahre traditionell hier verankert, regional gut vernetzt. Von daher ist es eine gegenseitige Akzeptanz."

Stromtour Umspannwerk Wolmirstedt
Marlies Cassuhn ist Bürgermeisterin von Wolmirstedt. Bildrechte: MDR/Johanna Daher

Und was hat die Bürgermeisterin mit Blick auf den Südostlink erlebt? Cassuhn erzählt: "Man muss gucken, dass alle Regeln eingehalten werden. Und dazu gehört eine Bürgerbeteiligung. Wir haben am 27. Juli 2021 unsere Stellungnahme gegenüber der Bundesnetzagentur abgegeben. Im Vorfeld hat meine Kollegin über 30 Hefter durchsehen und das auch noch in den Ortschafts- und Stadträten verteidigen müssen. Wir haben uns zum Beispiel für den Trassenverlauf entschieden und dass wir in der Umgebung von Wolmirstedt ein Erdkabel verlegt haben wollen."

9:13 Uhr | Hier wird der Konverter gebaut

Stromtour Umspannwerk Wolmirstedt
Hier soll der Konverter entstehen. Bildrechte: MDR/Johanna Daher

Diese Baustelle wird mal ein wichtiger Teil des Umspannwerks. Hier soll der Konverter, also ein Stromrichter, stehen. Diese Anlage "bildet das nördliche Ende des Südostlinks und wandelt den im Stromnetz sonst üblichen Wechselstrom in Gleichstrom um, der so besonders verlustarm nach Süden fließen kann", erklärt der Betreiber 50Hertz auf seiner Homepage.

Stromtour Umspannwerk Wolmirstedt
Bastian Aderhold ist Fachgebietsleiter Leitungstechnik im Umspannwerk Wolmirstedt. Bildrechte: MDR/Johanna Daher

Auf einer etwa vier Hektar großen Fläche wird der Konverter mit zwei Hallen und weiteren Elementen entstehen, erklärt Bastian Aderhold, Fachgebietsleiter Leitungstechnik. "Wenn wir unseren Job schlecht machen, merken es alle", fügt er mit einem Schmunzeln hinzu. Denn dann gebe es zum Beispiel einen Stromausfall.

8:51 Uhr | So klingt der Strom

Während wir über das Gelände des Umspannwerkes gehen, ist ein beständiges Surren und Brummen zu vernehmen. "Hier kann man den Strom hören", erzählen die Mitarbeitenden. Und der ist mal lauter, mal leiser. Vor dem Trafohäuschen "Stendal", das sich in einer Reihe mit weiteren befindet, ist das Brummen besonders laut. Das liege daran, dass die Leitung derzeit in starkem Betrieb ist, also beispielsweise die Windräder dort gerade sehr aktiv sind, erklären die Mitarbeitenden weiter.

Vor diesem Transformator kann man das Brummen besonders gut hören:

8:39 Uhr | Ingenieur Pellmann freut sich auf Südostlink

Aber was passiert eigentlich im Umspannwerk Wolmirstedt? Was wird hier gemacht? Fachingenieur Mario Pellmann erklärt: "Wir sorgen für die Versorgungssicherheit der Umgebung und dafür, dass das Licht anbleibt." Von hier aus wird also der Strom zu den Einwohnerinnen und Einwohnern der Region geliefert. Pellmann selbst ist in Projekten zur Instandhaltung der Anlagen involviert. Er freut sich auf den Südostlink und die damit einhergehende neue Technik, die vor Ort verbaut werden muss.

8:26 Uhr | Sicherheit geht vor

Bevor wir drei uns gemeinsam mit dem 50Hertz-Team das Umspannwerk Wolmirstedt und die Baustelle für den geplanten Konverter für den Südostlink anschauen dürfen, haben wir einen Helm, eine Warnweste und Sicherheitseinweisungen bekommen: "Bleibt auf den Wegen, nichts anfassen!" Immer wieder lesen wir auf Schildern die Warnung: "Hochspannung, Lebensgefahr" – kein Wunder in einem Umspannwerk, in dem viel Strom durch die Leitungen läuft.

Eine junge Frau zwischen zwei Männern, alle mit Bauhelm und Warnweste
Jonas Dahmen, Johanna Daher und Tom Gräbe sind bereit für ihren Besuch im Umspannwerk. Bildrechte: Bastian Aderhold

8:02 Uhr | Erste Station: Das Umspannwerk in Wolmirstedt

Da die zukünftige Stromtrasse Südostlink beim Umspannwerk in Wolmirstedt beginnt, starten wir unsere Tour ebenfalls dort. Es ist Dienstag und wir stehen vor einer großen Fläche mit vielen Strommasten. Wir sind hier mit Menschen verabredet, die im Umspannwerk arbeiten und uns einen Einblick in ihre Aufgaben vor Ort geben. Was ändert sich hier durch die Stromtrasse? Und wie funktioniert das mit dem Strom dort überhaupt? Das werden wir sie gleich fragen.

Das Umspannwerk in Wolmirstedt – ab hier soll der geplante Südostlink beginnen.
Das Umspannwerk in Wolmirstedt ist der Startpunkt für den geplanten Südostlink. Bildrechte: MDR/Tom Gräbe

7:49 Uhr | Leben unter Strommasten

Das Umspannwerk in Wolmirstedt (Bördekreis) ist ein wichtiger Knotenpunkt für das Stromnetz. Hier reiht sich Strommast an Strommast. Vor einigen Jahren konnte man den Strom sogar in den Leitungen brummen und knistern hören, wenn der Wind aus Westen wehte, erzählen die Menschen in der Fußgängerzone von Wolmirstedt. Inzwischen haben sie aber gelernt, mit dem Umspannwerk zu leben.

7:33 Uhr | Reporterinnen und Reporter unterwegs entlang der geplanten Trasse

Aber was hat es eigentlich mit diesem Blog hier auf sich und wer steckt dahinter? Tom Gräbe, Jonas Dahmen und Johanna Daher, Reporterinnen und Reporter bei MDR SACHSEN-ANHALT begeben sich eine Woche lang auf die Stromtour "Südostlink – Warum der Bau der Stromtrasse die Menschen so bewegt". Vom 25. bis 29. April besuchen sie unterschiedliche Menschen vor Ort, die im Zusammenhang mit der Stromtrasse stehen – vom Südostlink-Betreiber 50Hertz bis zum kritischen Landwirt.

7:21 Uhr | Darum wird Windstrom von Sachsen-Anhalt nach Bayern transportiert

#MDRklärt zeigt, warum klimaneutrale Windenenergie aus Sachsen-Anhalt künftig mit dem Südostlink nach Bayern transportiert werden soll.

07:16 Uhr | Das ist der aktuelle Planungsstand

2027 soll der erste Strom durch die Trasse fließen, seit fünf Jahren laufen die Planungen bereits. Die beiden Leitungen des Südostlinks befinden sich aktuell im Planfeststellungsverfahren, so Axel Happe. Sein Team rechnet derzeit mit 4,5 Milliarden Euro Gesamtkosten für die Südostlink-Leitung zwischen Wolmirstedt und Isar.

7:00 Uhr | Das ist das Großbauprojekt Südostlink

Der Verlauf der Stromtrasse SuedOstLink
Hier soll der Südostlink verlaufen. Bildrechte: 50hertz

Die Stromtrasse Südostlink spielt eine zentrale Rolle bei der Energiewende. Sie soll klimaneutral erzeugten Strom dorthin bringen, wo er gebraucht wird. Geplant ist, dass die Stromtrasse von Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt bis zum Standort Isar in Bayern verläuft. Der künftige Betreiber für den nördlichen Teil in Sachsen-Anhalt ist das Unternehmen 50Hertz.

Axel Happe, Projektsprecher für den Südostlink, hat uns vor der Reportertour bereits erklärt:

Der Südostlink ist erforderlich, weil im Nordosten Deutschlands immer größere Mengen an Windstrom entstehen und zugleich im Süden Deutschlands, wo große Stromverbraucher sitzen, nach und nach Kraftwerkskapazität vom Netz geht. Damit der grüne Strom von Nord nach Süd fließen kann – dafür brauchen wir diese Stromtrasse.

Axel Happe, Projektsprecher für den Südostlink bei 50Hertz

Weitere Fragen und Antworten zur Stromtrasse Südostlink haben wir hier notiert:

MDR (Johanna Daher, Tom Gräbe, Jonas Dahmen, Fabienne von der Eltz)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 29. April 2022 | 07:42 Uhr

10 Kommentare

Opa gegenLinks am 27.04.2022

Von ihnen als Stadtkind habe ich auch nichts anderes erwartet. Das Land darf euch versorgen, mit Nahrung, Energie und am besten noch mit einer schönen Umwelt als Ausflugsziel. Ihr saugt wie Blutegel die Kraft aus dem Land und leistet dagegen gar nichts. Wir dagegen werden bestraft, mit Auflagen, Steuern und Abgaben. Und ihr erfreut euch dann euren grünen Strom die nette Kobolde liefern. Schon klar.

Denkschnecke am 27.04.2022

Die Verlegung als Erdkabel gibt es ja vor allem deshalb, weil die anliegende Bevölkerung das fordert. Die Südniedersachsen protestieren seit 10 Jahren schon gegen Freileitungen für SüdLink, so nach dem Motto "Sieht man nicht, dann schadet es auch nicht." Eine Freileitung wäre vermutlich nebenwirkungsärmer, ganz sicher aber deutlich billiger.

Denkschnecke am 27.04.2022

Falsch. Der Grund ist ein zunehmender Bedarf. Den soll in der Tat Windenergie liefern. Aber den benötigten und transportierten Ampere ist das egal, aus welcher Quelle sie kommen.

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