Ein Feuerwehrmann steht auf verbrannter Waldfläche.
In Sachsen-Anhalt hat der Wald 2023 weniger gebrannt als im Vorjahr. (Archivbild) Bildrechte: MDR / Swen Wudtke

Jahresbilanz Deutlich weniger Waldbrände in Sachsen-Anhalt

29. September 2023, 17:59 Uhr

In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Waldbrände in diesem Jahr deutlich zurückgegangen. 2022 brannte es fast 160 Mal, 2023 nur 50 Mal. Am Donnerstag hat auch das Löschflugzeug des Landkreises Harz seine erste Saison beendet. Es ist insgesamt sechs Einsätze geflogen. Die Waldbrandgefahr ist in Sachsen-Anhalt besonders im Norden und Osten sehr hoch. Das liegt unter anderem an der Trockenheit und der Beschaffenheit der Böden.

In den Wäldern Sachsen-Anhalts hat es in diesem Jahr deutlich weniger gebrannt als im Vorjahr. Wie das Landeszentrum Wald mitteilte, gab es bis Anfang September 50 Brände auf einer Fläche von rund 20 Hektar. Im Vorjahr seien es 157 Brände bei einer Fläche von mehr als 90 Hektar gewesen.

Schlimmste Waldbrände zuletzt 2018

Das entspricht etwa 28 Fußballfeldern und ist dem Landeszentrum Wald zufolge auf dem Niveau der Jahre 2019 und 2021. Die schlimmsten Waldbrände gab es demnach im Jahr 2018. Damals waren es in Sachsen-Anhalt 171 Waldbrände auf einer Fläche von mehr als 112 Hektar.

Erste Saison mit eigenem Löschflugzeug

Für das Löschflugzeug im Harz ist am Donnerstag die erste Saison zu Ende gegangen. Die Maschine kam in den vergangenen Monaten bei sechs Wald- und Flächenbränden zum Einsatz, sowohl im Kreisgebiet als auch außerhalb der Landesgrenze in Brandenburg.

Der Löschflieger ist nach Angaben des Kreises von Anfang April bis Ende September einsatzbereit gewesen. Das entspricht dem Großteil der Waldbrandsaison, die von Anfang März bis Ende September gilt. Der Harz ist der erste Landkreis in Deutschland, der sich ein eigenes Löschflugzeug angeschafft hat. Anlass war ein Großbrand am Brocken im vergangenen Jahr.

Trockenheit und Vegetation erhöhen Waldbrandgefahr

Besonders im Norden und Osten Sachsen-Anhalts ist die Waldbrandgefahr sehr hoch. Das hängt mit mehreren Faktoren zusammen. Zum einen sind die Böden sehr sandig und damit wasserdurchlässig, weshalb sie nach Niederschlägen sehr schnell wieder austrocknen. Zum anderen ist der Anteil der Waldflächen im Landkreis Wittenberg, im Jerichower Land sowie in der Altmark deutlich höher als im landesweiten Durchschnitt.

Dort wachsen vor allem Kiefernwäldern, die sich besonders schnell entzünden. Nadelbäume brennen außerdem deutlich besser als Laubbäume.

Hinzu kommt der Umstand, dass Sachsen-Anhalt als das trockenste aller Bundesländer zu wenig Niederschlag hat. Insbesondere die zurückliegenden Jahre sind dem Landeszentrum Wald zufolge außergewöhnlich trocken gewesen.

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MDR (Annekathrin Queck), dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 29. September 2023 | 16:00 Uhr

1 Kommentar

rom.1 vor 30 Wochen

Der Sommer war dieses Jahr eindeutig sehr regnerisch.
Das hat auch im Harz für entspanntere Bedingungen gesorgt.
Jeden Tag, den das Löschflugzeug dadurch am Boden bleiben konnte, war ein Gewinn für die gesamte Region...

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