High-Tech gegen Feuer Waldbrand-Sensoren im Nationalpark Harz aufgestellt
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13. Juli 2023, 11:27 Uhr
Im Harz sollen Waldbrandsensoren künftig helfen, Feuer frühzeitig zu erkennen. Die neun Sensoren sind nach Angaben des Nationalparks an bekannten Brandschwerpunkten aufgestellt worden. Laut Entwickler können die Geräte einen Radius von jeweils zwei bis fünf Kilometern überwachen.
- Spezielle Sensoren sollen im Harz helfen, Waldbrände schnell zu erkennen.
- Sie liefen Daten in Echtzeit und informieren im Brandfall umgehend Feuerwehren und Nationalpark.
- Die neuen Sensoren sind ein weiterer Baustein für die schnelle Waldbrand-Bekämpfung.
Im Harz sind neun Waldbrandsensoren aufgebaut worden, um Feuer frühzeitig zu erkennen. Aufgestellt wurden sie laut Nationalpark an bekannten Brandschwerpunkten zwischen Schierke und Brocken.
Die neue Technologie besteht aus einem Solarpaneel und einem unscheinbar grauen Kasten in Schuhkartongröße. In diesem befindet sich empfindliche Messelektronik, die unterschiedlichste Gase differenzieren kann.
Harris Sefo von der Entwicklerfirma Breeze Technologies erklärt MDR SACHSEN-ANHALT: "Ob Verkehr, Industrie, Stadt oder Waldbrand – der Kasten kann durch künstliche Intelligenz die Emissionsfaktoren von Waldbränden erkennen". Die Sensoren müssten sich dafür aber zunächst an ihre Umgebung gewöhnen, um zu wissen, was der Normalzustand sei.
Sensoren informieren Nationalpark und Einsatzkräfte in Echtzeit
Die gemessenen Daten werden laut Sefo in Echtzeit an eine Cloud übertragen. Sobald das System einen Waldbrand identifiziert, werden bestimmte Empfänger informiert, wie der Nationalpark, Feuerwehren oder Leitzentralen. Dazu gehöre künftig auch die Waldzentrale in Annaburg.
Nach Angaben der Entwickler kann mit den Sensoren ein Radius von zwei bis fünf Kilometern abgedeckt werden. Im Harz wurden sie so aufgestellt, dass sie ein größtmögliches Gebiet abdecken.
Als Standorte seien bekannte Brandschwerpunkte ausgewählt worden. Nationalparkchef Roland Pietsch sagte MDR SACHSEN-ANHALT, es müssten aber auch weitere Kriterien erfüllt sein, damit die Sensoren Brände detektieren könnten. "Da spielen Sachen eine Rolle wie Geländeoberfläche – also am besten sind immer irgendwelche kleinen Taleinschnitte oder wo das vom Hang hoch kommen kann. Denn selbst wenn wir keinen Wind haben, dann haben wir eine Übertragung durch die Thermik. Und ein wichtiger Faktor ist natürlich, dass wir Signal haben, das heißt Mobilempfang."
Engmaschige Branderkennung zur schnellen Bekämpfung
Im Harz sind die neuen Sensoren laut Nationalparkverwaltung neben der Satellitenüberwachung im Auftrag des Landkreises Harz ein weiterer Baustein, frühzeitig Brände zu erkennen. Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse sagte MDR SACHSEN-ANHALT: "Das Ganze macht das Netz der Erkennung von eventuellen Bränden enger und das ist eine gute Sache."
Dem Kreisbrandmeister zufolge geht es ausschließlich darum, Zeit zu gewinnen, vom Ausbruch des Brandes bis zum Erkennen. "Diese Technologien helfen uns, diesen Zeitraum möglichst klein zu halten. Wenn dieser möglichst klein ist, haben wir eine kleine Ausbreitung und haben auch wenig Aufwand, das Feuer auszumachen. Das ist dann natürlich auch weniger Schaden."
Im vergangenen Jahr hatten mehrere schwere Waldbrände im Harz für tagelange Einsätze der Feuerwehren gesorgt.
MDR (Swen Wudke, Cornelia Winkler), dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 13. Juli 2023 | 07:00 Uhr