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Die sächsischen Landkreise preschen vor und wollen eine eigene Bezahlkarte auf den Weg bringen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Fernando Gutierrez-Juarez

Migration Sachsens Landkreise wollen Bezahlkarte für Flüchtlinge schon früher

17. Januar 2024, 17:38 Uhr

Sachsen beteiligt sich mit anderen Ländern an einem bundeseinheitlichen Konzept zur Einführung einer Bezahlkarte für Geflüchtete. Den Landkreisen geht dies aber nicht schnell genug. Sie wollen nun eine Zwischenlösung auf den Weg bringen.

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Die sächsischen Landkreise prüfen die Einführung einer gemeinsamen Bezahlkarte für Flüchtlinge. Die stellvertretende Geschäftsführerin des Sächsischen Landkreistages, Veronika Müller, teilte auf Anfrage mit, die Karte sei als Zwischenlösung bis zur länderübergreifenden Gemeinschaftslösung vorgesehen. Auf die Karte solle das sogenannte Taschengeld der Asylbewerber gebucht werden. Sie könnten dann damit im Rahmen des Guthabens in Geschäften einkaufen, die Kartenzahlung akzeptierten. "Es soll unter anderem auch Möglichkeiten der regionalen Beschränkung geben."

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Neubauer: Einführung der Bezahlkarte vielleicht schon im Frühjahr

Ziel sei es, das "sächsische System" sehr schnell einzuführen, "vielleicht schon im Frühjahr", sagte Dirk Neubauer, Landrat von Mittelsachsen. Das könnten alle Landkreise im Freistaat nutzen, "bis es später ein einheitliches Bundessystem gibt". Bei dem Thema gehe es auch um viele weitere Dinge als die reine Bezahlfunktion. "Möglich sind, verschiedene Verwaltungswege digital abzubilden, wie die Datenerfassung der Personen." Zuerst hatte die "Sächsische Zeitung" berichtet.

Konzept für bundesweites Modell bis Ende Januar

Der Freistaat beteiligt sich mit anderen Bundesländern an der Erarbeitung eines Konzepts für ein bundesweit einheitliches Modell, das bis Ende Januar vorgelegt werden soll, wie Regierungssprecher Ralph Schreiber sagte. Asylbewerber in Deutschland sollen mindestens einen Teil ihrer Leistungen künftig als Guthaben auf einer Bezahlkarte bekommen. Die Nutzung solcher Bezahlkarten soll Schutzsuchenden die Möglichkeit nehmen, Geld aus staatlicher Unterstützung in Deutschland an Angehörige und Freunde im Herkunftsland zu überweisen.

MDR (kbe)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | SACHSENSPIEGEL | 17. Januar 2024 | 19:00 Uhr

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