Garage
Garagen spielen in der zukünftigen Kulturhauptstadt Chemnitz eine besondere Rolle. Bildrechte: colourbox

Kulturhauptstadt 2025 Chemnitz rückt DDR-Garagen ins Rampenlicht

Das Kulturhauptstadt-Jahr 2025 in Chemnitz wirft seine Schatten voraus. Einen ersten Vorgeschmack gibt es am Mittwochabend. Und da spielen die hierzulande typischen DDR-Garagen eine besondere Rolle.

Im Chemnitzer Stadtteil Bersdorf treffen sich am Mittwochabend "Garagen-Fans". Im Rahmen des Culturesommers laden der Spinnerei e.V. und das Kulturhauptstadtbüro Chemnitz2025 zum Kulturabend "Garage X Typ 126" ein. Im Gewerbehof 32 geht es an diesem Abend um die besondere Rolle, die Garagen in Chemnitz spielen. Denn Garagen sind nicht nur schnöde Unterstellmöglichkeiten für Kraftfahrzeuge. Sie sind auch ein Zentrum des sozialen Austauschs, sagen die Organisatoren.

Garage als Atelier oder Probenraum

Die Vereinsmitglieder wollen darauf hinweisen, dass Chemnitz und die Kulturregion über "Hunderte Ateliers, Werkstätten und Maker Spaces" verfügt. Sie sind 3,00 mal 6,00 mal 2,80 Meter groß, in einfachen oder doppelten Reihen aneinander gebaut und eher zweckmäßig als schön: die typische Garage Typ 126. Schrauber und Bastler haben hier Nächte an und unter ihren Trabis verbracht, zahlreiche Bands darin ihren Ursprung und Partys rauschende Höhepunkte gefunden. Darum soll es an diesem Abend gehen.

Ein Garagenkomplex
In vielen DDR Garagenkomplexen traf man sich auch abseits von Trabi, Simson und MZ. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Livemusik und Dokfilm

Die Architektur Master-Studenten der HTWK Leipzig, Fabian Krause und Konstantin Taraba, präsentieren konzeptionelle Entwürfe unter dem Titel "Raum.stadt.Garage". Der Dokumentarfilm "Garagenvolk" von Natalija Yefimkina zeigt, welche Entwicklung und gesellschaftliche Bedeutung die Garagen in der Sowjetunion gespielt haben und noch heute in Russland spielen und der Chemnitzer Autodidakt Béla Bender gibt ein Konzert.

Garagen-Campus in Chemnitz-Kappel

Ein ehemaliger Straßenbahn-Betriebshof im Chemnitzer Stadtteil Kappel soll im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas 2025 zum zentralen Kulturstandort weiterentwickelt werden. Hier sollen die Themenschwerpunkte Bildung, Ernährung, Mobilität und Digitalität eine wichtige Rolle spielen - neben der bestehenden musealen Nutzung. Dabei soll die Fläche bei dauerhaften Angeboten und Veranstaltungen alle Altersgruppen zum Verweilen und Mitmachen einladen. Der als Garagen Campus bezeichnete Gebäudekomplex gilt als geschütztes Flächendenkmal. Er soll für Chemnitz, aber auch regional nachhaltige Bedeutung erlangen darüber hinaus europaweite Strahlkraft erlangen.

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Quelle: MDR/mwa

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