Einkaufen beim Discounter
Die meisten Aldi-Filialen in Sachsen sollen im Winter um 20 Uhr schließen, um Energie zu sparen. Bildrechte: IMAGO / Sven Simon

Einzelhandel Aldi spart wegen Energiekrise und schließt Filialen früher

20. Oktober 2022, 17:39 Uhr

Energiesparen ist in diesem Winter auch im deutschen Einzelhandel ein großes Thema. Der Discounter Aldi Nord übernimmt nun nach eigenen Angaben eine Vorreiterrolle. Als erster großer Lebensmittelhändler kündigte er an, in diesem Winter die Öffnungszeiten in rund 70 Prozent seiner Filialen zu verkürzen - auch in Sachsen. Große Auswirkungen auf Kunden hat das im Freistaat aber nicht.

Der Discounter Aldi Nord will als erster großer Lebensmittelhändler seine Öffnungszeiten in diesem Winter verkürzen. Damit wolle man einen aktiven Beitrag zum Energiesparen leisten, teilte der Discounter mit. Statt um 21 oder 22 Uhr soll die Mehrheit der Filialen ab November bereits um 20 Uhr schließen. Länger geöffnet bleiben sollen die Filialen dort, wo dies vertraglich festgeschrieben ist - etwa in Einkaufszentren. Auch Filialen, in denen die Kundenfrequenz zwischen 20 und 21 Uhr besonders hoch ist, will der Discounter von der Neuregelung ausnehmen. Welche Märkte in Sachsen kürzeren Öffnungszeiten haben werden, teilte Aldi Nord noch nicht mit.

Kaum Auswirkungen in Sachsen

Große Auswirkungen auf Kunden in Sachsen hat dies aber nicht, wie eine Recherche von MDR SACHSEN ergab. Die meisten Aldi-Filialen im Land abseits der Großstädte Dresden, Chemnitz und Leipzig schließen ohnehin bereits um 20 Uhr. Auch in den Großstädten sind nicht alle Filialen länger offen. Lediglich ein Markt des Unternehmens in der Leipziger Südvorstadt hat bislang bis 22 Uhr geöffnet.

Andere Discounter ziehen nicht mit

Obwohl auch der Handel unter dem enormen Anstieg der Energiekosten leidet, sieht es im Moment nicht so aus, als würden die Wettbewerber dem Vorbild von Aldi Nord folgen. Die Rewe-Gruppe teilte mit, eine Verkürzung der Öffnungszeiten zur Energieeinsparung werde weder bei den Rewe-Supermärkten noch bei der konzerneigenen Discountkette Penny erwogen. "Die damit erzielbare Energieeinsparung wäre marginal", betonte ein Firmensprecher. Denn mehr als die Hälfte des Energiebedarfs in den Märkten entfalle auf die Kältetechnik und sei unabhängig von den Öffnungszeiten.

Die damit erzielbare Energieeinsparung wäre marginal.

Sprecher der Rewe-Gruppe

Auch Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka teilte mit ähnlicher Begründung mit, er sehe derzeit keinen Anlass, seinen Kunden "einen reduzierten Service anzubieten". Kaufland winkte ebenfalls ab. "Bei der Festlegung unserer Ladenöffnungszeiten stehen die Erwartungen unserer Kunden im Vordergrund. Dabei kommen die langen Öffnungszeiten insbesondere den Berufstätigen entgegen." Der Discounter Lidl werde den Kunden ebenfalls während der gewohnten Öffnungszeiten zu Verfügung stehen, hieß es von der Schwarz-Gruppe, zu der Kaufland und Lidl gehören.

MDR (kbe)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Nachrichten | 19. Oktober 2022 | 09:37 Uhr

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