Migration Nordsachsen: Landrat verteidigt geplante Asylunterkünfte in Strelln und Laußig

Die Zahl der Geflüchteten in Sachsen steigt weiter. Der Landkreis Nordsachsen muss dieses Jahr mehrere Hundert Asylsuchende aufnehmen. Dagegen regt sich Protest. Landrat Kai Emanuel verteidigt nun die geplante Unterbringung in Strelln und Laußig. Er nennt dabei ganz pragmatische Gründe.

Ein Mann sitz auf dem Bett, in einer Flüchtlingsunterkunft in der Turnhalle des Gymnasiums Kirchseeon
Im Landkreis Nordsachsen werden für dieses Jahr wieder Hunderte Geflüchtete erwartet. Der Landkreis will darauf vorbereitet sein. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO/Wolfgang Maria Weber

Der Landrat des Landkreises Nordsachsen, Kai Emanuel (parteilos), verteidigt die geplante Unterbringung von Geflüchteten in den Gemeinden Strelln und Laußig. Die erwarteten Asylbewerberinnen und -bewerber bräuchten schnell und ohne großen Aufwand eine Unterkunft. Dafür müssten schon vorhandene Gebäude genutzt werden, so der Landrat: "Es ist immer schwierig, dafür neue Gebäude zu bauen. Die Zeit haben wir nicht."

Gebäude nicht als dauerhafte Unterkunft gedacht

Hintergrund der geplanten Asylunterkünfte ist die Zahl von bis zu 1.500 Geflüchteten, die dieses Jahr im Landkreis Nordsachsen ankommen könnten. In der leerstehenden Grundschule in Laußig ließe sich ein Teil der Schutzsuchenden unterbringen, sagte Landrat Kai Emanuel. Der Vorteil: Dort sei die notwendige Gebäudeinfrastruktur, wie sanitäre Anlagen, intakt und zeitnah nutzbar. Auch im Ortsteil Strelln der Gemeinde Mockrehna gebe es ein Gebäude, das schnell einsatzbereit wäre.

Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge
In Strelln sollen Wohncontainer die geplante Geflüchtetenunterkunft ergänzen. (Symbolbild) Bildrechte: dpa

Bewohner sollen offen Fragen stellen können

Für die Fragen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort zeigt Landrat Emanuel Verständnis: "Jede Veränderung wird erstmal hinterfragt. Es ist ein starker Kommunikationsbedarf auf beiden Seiten und dem müssen wir gerecht werden." Die Betreiber der Asylheime würden dabei künftig für Nachfragen offen sein und erklären, wie die Unterkünfte funktionieren. Erst vergangene Woche hatte es Proteste gegen die weitere Unterbringung Geflüchteter im Landkreis Nordsachsen gegeben.

MDR (phb/gri)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 03. Februar 2023 | 14:30 Uhr

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