Reformationstag Neues Stadtteilzentrum im Westen Leipzigs mit Gottesdienst eingeweiht
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31. Oktober 2023, 12:44 Uhr
Im Leipziger Westen gibt es jetzt eine neue Begegnungsstätte: Am Reformationstag ist das Stadtteilzentrum "Westkreuz" in der Heilandskirche eröffnet worden. Dafür war ein jahrelanger Umbau in der Kirche notwendig. Zum Festgottesdienst war das Haus voll. Für den Nachmittag ist ein Kammerkonzert geplant.
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- Die Leipziger Heilandskirche ist wiedereröffnet und beherbergt jetzt ein Stadtteilzentrum.
- Im "Westkreuz" soll es zukünftig unter anderem Konzerte, Kinderangebote und eine "Begegnungsküche" geben.
- In den Umbau der Kirche ist unter anderem ein altes Vermögen der Partei SED geflossen.
Mit einem Festgottesdienst ist am Reformationstag das Leipziger Stadtteilzentrum "Westkreuz" eingeweiht worden. Der neue Begegnungsort ist in den vergangenen zwei Jahren in der Leipziger Heilandskirche im Stadtteil Plagwitz entstanden. Wie die evangelische Kirchgemeinde mitteilte, werde das sakrale Denkmal damit auch zu einem kulturellen Zentrum. Das imposante Bauwerk solle für die Gesellschaft neu zugänglich werden und in den Stadtteil hineinwirken.
Großer Andrang bei Eröffnungsgottesdienst
Mit dem Umbau ist im Obergeschoss ein Kirchensaal entstanden. Eine breite Treppe führt in das neu gestaltete Untergeschoss mit multifunktionalen Räumen. Entgegen des schwindenden Interesses am Kirchgang ist der Andrang beim Eröffnungsgottesdienst "Vis á vis mit Gott, den Rest machen wir" so groß gewesen, dass einige Gäste nur noch auf der Treppe Platz fanden. Mitgewirkt hatten unter anderem Jazzpianist Jonas Timm, Saxofonist Uwe Steinmetz und Gregor Meyer mit einem Vocalensemble.
Konzerte, Performances und "Begegnungsküche"
Im "Westkreuz" werden Konzerte, Ausstellungen und Lesungen stattfinden, aber auch Kinderangebote und Chorproben soll es geben. Ein Café und eine "Begegnungsküche" laden Besucherinnen und Besucher außerdem ein. Bereits am Sonnabend hatte die Gemeinde zu einer Theaterperformance geladen.
Am Reformationstag findet um 16 Uhr außerdem das erste Konzert in der wiedereröffneten Heilandskirche statt. Der Leipziger Kammerchor wird unter anderem Werke von Brahms und eine Bach-Motette singen.
Altes SED-Vermögen in Vorhaben geflossen
Für das Stadtteilprojekt waren zunächst rund 1,16 Millionen Euro veranschlagt. Unter anderem flossen aus dem früheren SED-Vermögen 724.000 Euro in das Vorhaben. Knapp 80.000 Euro kamen aus Eigenmitteln der Kirchgemeinde Leipzig-Lindenau-Plagwitz. Zudem wurde das Projekt mit Mitteln aus dem Bund-Länder-Programm "Wachstum und nachhaltige Erneuerung" mitfinanziert.
Umbau auch an Heilandskirche notwendig
Die Heilandskirche war zu DDR-Zeiten umfassend umgebaut worden. Das 1880 errichtete Bauwerk bereitete der Gemeinde schon damals Probleme. Deshalb wurde eine Zwischendecke auf Höhe der Emporen eingezogen. Mit dem nun realisierten Bauprojekt sei eine Verbindung von sakralem Raum, gründerzeitlichem Industriecharme und modernem Lebensstil gelungen, hieß es von der Kirchgemeinde.
MDR (sme)/EPD
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 31. Oktober 2023 | 09:00 Uhr