Gewandhaus, City-Hochhaus, Augusteum und Paulinum der Universität, Wasserspiegelung im Opernbrunnen, Augustusplatz Leipzig
Gehört seit 50 Jahren zum typischen Stadtbild. Bildrechte: IMAGO / imagebroker

DDR-Architektur Leipzig: "Weisheitszahn" wird fünfzig

31. August 2023, 14:52 Uhr

Das City-Hochhaus in Leipzig hat nicht nur viele Etagen, sondern auch viele Namen. "Weisheitszahn", "Uni-Riese" oder "Zipfelmütze" sind die wohl bekanntesten. Als es in der Leipziger Innenstadt am 31. August 1973 eingeweiht wurde, war es das höchste Hochhaus Deutschlands und galt als Meisterwerk des Sozialismus.

Das höchste Gebäude von Leipzig wird 50: 142 Meter ragt das City-Hochhaus mit seiner charakteristischen Silhouette in den Himmel. Auf der einen Seite der Turmspitze geht es oben nochmal recht steil nach oben. Der Volksmund spricht deshalb vom "Weisheitszahn". Von Anfang an war das Bauwerk als Universitätsgebäude gedacht, denn die alte Uni war den Bomben des Zweiten Weltkrieges zum Opfer gefallen und ausgebrannt.

Der Architekt des Leipziger Uni-Riesen, Hermann Henselmann, hatte unter anderem auch den Berliner Fernsehturm entworfen. Insgesamt 31 Etagen mit einem Panorama-Restaurant. 1998 zog die Universität aus, danach wurde das Hochhaus saniert. Heute nutzen verschiedene Unternehmen Büroräume darin, darunter auch der MDR. Touristen und Interessierte können per Fahrstuhl auf die Aussichtsplattform gelangen.

Nicht nur Höhe und Form (soll ein aufgeschlagenes Buch darstellen), sondern auch die Bauweise waren etwas Besonderes. Der Turm wurde nach und nach in Beton gegossen. Die sogenannte Gleitbautechnik wurde bis dato nur für den Bau von Schornsteinen angewendet. Nahezu jede Woche wurde eine neue Etage fertiggestellt: Insgesamt 31 Etagen, wovon 22 die Universität genutzt hatte. 

Wolkenkratzer aus Froschperspektive am Abend: City-Hochhaus in Leipzig mit Mensa-Gebäude und Teile von Gewandhaus daneben.
Mit insgesamt 142,5 Metern Höhe ist das Hochhaus noch immer das höchste Gebäude der Stadt.  Bildrechte: MDR/Marco Prosch

Kirche abgerissen

Einst musste die Paulinerkirche dem Turm weichen. Sie fiel der sozialistischen Stadtplanung zum Opfer und wurde gesprengt. Für viele Leipziger war das ein Schock, war die Kirche doch eines der wenigen Gebäude, das einem Bombenangriff 1943 standgehalten hatte. Nur wenige Meter daneben begannen 1968 schon die Bauarbeiten für das neue Wahrzeichen Leipzigs. 

MDR (sat)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 31. August 2023 | 14:30 Uhr

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