Schneespaß Sachsens Wintersportgebiete starten in Skisaison

13. Dezember 2022, 16:23 Uhr

Die ersten Schneeflocken bleiben in Sachsens Wintersportgebieten liegen, zum Teil ist Rodeln schon möglich. Vielerorts haben Liftbetreiberinnen und -betreiber ihre Schneekanonen angeworfen. Ab Donnerstag eröffnen die ersten Skilifte, weitere folgen in den darauffolgenden Tagen. Doch einige Pisten werden dieses Jahr wohl gar nicht präpariert und bleiben ungenutzt.

In der kommenden Woche eröffnen viele sächsische Wintersportgebiete ihre Ski- und Snowboard-Saison. Wenn das Wetter mitspielt, kann es mancherorts bereits am Donnerstag losgehen. An einigen Orten ist das Schneevergnügen sogar schon am Sonntag, dem 11. Dezember, möglich.

Sachsens größtes Skigebiet will am Freitag öffnen

Oberwiesenthal startet kommenden Freitag in die neue Skisaison. Derzeit läuft die Beschneiung der Skipisten am Haupthang am Fichtelberg auf Hochtouren. "Frau Holle war bei uns nicht sehr fleißig. Daher müssen wir auf Maschinenschnee zurückgreifen", sagt der Chef der Fichtelberg Schwebebahn GmbH, René Lötzsch.

Zwei Lifte sowie und der Vierer-Sessellift sind jeweils von 9 bis 16:30 Uhr im Einsatz. Die Schwebebahn fährt von 9 bis 17 Uhr. Die lange Rodelstrecke vom Fichtelberg kann jedoch definitiv nicht geöffnet werden. Sie liegt im Wald und ist nicht mit einer Beschneiungsanlage ausgestattet. "Hier sind wir auf Naturschnee angewiesen." Die Preise für den Tagespass in Oberwiesenthal wurden um vier Euro auf 39 Euro auf deutscher Seite erhöht. Auf tschechischer Seite kostet der Skipass 45 Euro.  

 

Skisaison am Keilberg in Tschechien schon gestartet

Am Freitag haben sich zum ersten Mal die Lifte im oberen Erzgebirge gedreht. Am Klínovec, dem größten tschechischen Skigebiet (Keilberg), begann die Skisaison in dichtem Nebel. Davon ließen sich jedoch die Skitouristen nicht abhalten. Bereits am Vormittag herrschte reger Skibetrieb. Im Gegensatz zum großflächigen Hang am Fichtelberg, wo die Beschneiung und Präparation der Pisten anspruchsvoller sei, sind die Abfahrten am Keilberg Schneisen im Wald.

Einige Skigebiete öffnen erst frühestens nach Weihnachten

In Seiffen wird die Skisaison frühestens zwischen Weihnachten und Silvester gestartet, wahrscheinlicher ist der Start im Januar, teilt Ski-Liftbetreiberin Bianca Lorenz mit. Die Beschneiungsanlage sei zwar am Sonnabend getestet worden, für die Eröffnung sei es aber noch zu warm. Wie auch an anderen Orten ist der Ticketpreis in dieser Wintersaison gestiegen: um 1,50 Euro bis 2 Euro auf 16 Euro für einen Tagespass für Erwachsene und 13 Euro für Kinder.

Auch in Johanngeorgenstadt am Skilift Külliggut, in Walterdorf an der Lausche, in Klingenthal auf den Pisten Mühlleithen und Jägerstraße sowie in Schöneck und in Carlsfeld startet die Skisaison voraussichtlich erst nach Weihnachten.

Eibenstock macht sich startklar

In Eibenstock läuft aktuell die Beschneiung. "Stündlich wird es mehr Schnee", freut sich Skiliftbetreiber Alexander Böhm. Der Saisonstart ist hier für Donnerstag, den 15. Dezember, geplant. "Wenn die Wetterfee mitspielt und die Temperaturen stimmen, geht's dann los", sagte Böhm. Die Adlerfelsenbahn und der Doppelschlepplift stehen täglich von 9 bis 20 Uhr und sonntags von 9 bis 17 Uhr zur Verfügung. Neben der Hauptpiste gibt es auch einen Familiengarten mit Rutschbereich. Der Tagesskipass kostet pro Erwachsenem 22,50 Euro. Darüber hinaus gibt es Familienkarten und flexible Tickets, die stundenweise abgerechnet werden können.

Vorab fährt am 3. Adventssonntag von 17 bis 19 Uhr die Adlerfelsenbahn zur Lichterfahrt in Eibenstock. Außerdem werden von 14 bis 17 Uhr gebrauchte Leihski verkauft.

Dieses Jahr kein alpiner Skibetrieb in Holzhau

Im Skigebiet Holzhau wird es nach Unstimmigkeiten zwischen dem ehemaligen Betreiber und der Gemeinde in diesem Jahr keinen Skibetrieb geben. Bürgermeister Michael Funke (Freie Wähler Mittelsachsen) bestägte auf Nachfrage von MDR SACHSEN: "Alpinen Skisport wird es in Holzhau in dieser Saision nicht geben." Zwar gebe es bei genügend Schneefall die Möglichkeit auf einer 40-Kilometer-Loipe Ski-Langlauf zu betreiben. Die Piste werde allerdings in diesem Jahr nicht betrieben.

Über die Gründe sind sich der Bürgermeister der Gemeinde Rechenberg-Bienenmühle und der mittlerweile ehemalige Skiliftbetreiber, Alexander Richter, uneinig. Bürgermeister Funke sagte MDR SACHSEN: "Der Skiliftbetreiber hat sich uns gegenüber nicht geäußert, warum er nicht weitermachen will. Er hat seinen Vertrag als Pächter gegenüber der Gemeinde nicht erfüllt." Alexander Richter hingegen teilte MDR SACHSEN mit, ihm als bisheriger Betreiber sei von der Gemeinde der Pachtvertrag gekündigt worden. Er habe während der Corona-Lockdowns keine Einnahmen gehabt und die Pacht nicht zahlen können, so Richter. "Weitermachen wollen würde ich schon", sagte er. Nun habe er zwar die Beschneiungsanlage sowie die Pistenraupe, um den Hang in Holzhau zu präparieren, doch die beiden Lifte gehörten der Stadt. Dass er in diesem Jahr nicht in den Skibetrieb starten kann, betrübt Richter: "Wir haben da 30 Jahre lang Arbeit und Geld reingesteckt und immer noch gehofft, dass es eine Lösung gibt. Für uns hängt da viel dran. Wir haben investiert, den TÜV bezahlt und die Stadt hat die Kurtaxe kassiert", so Richter.

Schneespaß im Osterzgebirge: Altenberg und Geising

In Altenberg liegt seit Sonnabend bereits Schnee. Der Rodelhang ist geöffnet, am Sonntag von 11 bis 16 Uhr. Der Schlepplift, der Tellerlift und der Skiverleih für die drei Pisten öffnen voraussichtlich ab Donnerstag, 15. Dezember. Wochentags ist dann von 10 bis 22 Uhr göffnet, am Sonnabend von 9 bis 22 Uhr und sonntags von 9 bis 18 Uhr.

Die drei Pisten in Geising werden wohl ab dem kommenden Wochenende freigegeben. Voraussichtlich ab dem 17. Dezember werden der Schlepplift und der Kinderlift öffnen. Die Schneekanonen laufen. Die Öffnungszeiten sind täglich von 10 bis 16 Uhr.

Allerdings werden auch in Altenberg und Geising aufgrund der gestiegenen Energiekosten für Lifte und Schneekanonen die Tickets teurer. Statt wie bislang 18 Euro kostet die Tageskarte in dieser Saison 20 Euro, so Skiliftbetreiber Manuel Püschel. Dafür gilt der Tagespass aber in beiden Orten. Wer breite Pisten und weniger Menschen mag, sei in Geising besser aufgehoben.

MDR (kav)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | SACHSENSPIEGEL | 09. Dezember 2022 | 19:00 Uhr

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