Eine Bahn steht am Gleis
Wer dieser Tage auf die Bahn angewiesen ist, sollte sich auch in Thüringen vor Reiseantritt informieren, ob die Verbindung bedient wird. Bildrechte: MDR/Jonas Wölke

Zugverkehr Diese Züge fahren in Thüringen trotz Bahnstreiks

24. Januar 2024, 07:21 Uhr

Trotz Lokführer-Streiks versucht die Deutsche Bahn, einzelne Zugverbindungen in und durch Thüringen anzubieten. Auch im Regionalverkehr fallen Züge aus. Zudem behindert das stürmische Wetter den Zugverkehr.

Trotz des aktuellen Lokführer-Streiks versucht die Deutsche Bahn, einzelne Zugverbindungen durch Thüringen anzubieten. Einer Bahnsprecherin zufolge sollen wenige ICE ab Erfurt nach München, Frankfurt am Main, Leipzig, Berlin und Hamburg rollen.

Die Züge, die im Fernverkehr eingesetzt werden, sollen länger sein, damit so viele Fahrgäste wie möglich Platz finden.

Auch im Thüringer Regionalverkehr sollen einzelne Züge der Deutschen Bahn rollen. So fahren den Angaben die Linien RE 1 von Altenburg nach Göttingen, RE 55/56 von Erfurt nach Nordhausen und RB 52 von Erfurt nach Leinefelde jeweils im Zweistundentakt. Zwischen Gotha und Bad Langensalza sollen alle zwei Stunden Ersatzbusse fahren.

Einschränkungen für Fahrgäste

Die Züge anderer Betreiber sollen im Thüringer Regionalverkehr weitgehend fahren. Wie das Bahnunternehmen Abellio auf seiner Webseite mitteilte, ist es vom angekündigten Streik der Lokführergewerkschaft GDL nicht direkt betroffen.

Ein Zug mit der Aufschrift Saalfeld steht in einem Bahnhof.
Dieser Abellio-Zug von Leipzig über Naumburg nach Saalfeld fuhr laut Plan. Bildrechte: MDR/Jonas Wölke

Dennoch könne es zu Verspätungen und Ausfällen kommen, wenn sich Beschäftigte des Betreibers DB Infrago am Streik beteiligen. Dieses Unternehmen ist für die Schieneninfrastruktur verantwortlich, die von den anderen Bahnanbietern genutzt wird.

So fielen Abellio-Züge zwischen Nordhausen und Leinefelde zunächst aus, weil ein Stellwerk aufgrund des Streiks nicht besetzt war. Voraussichtlich ab 14 Uhr soll der Betrieb wieder laufen.

Ähnlich wie Abellio äußerten sich auch die Erfurter Bahn und die Süd-Thüringen-Bahn. Fahrgäste könnten bereits gekaufte Tickets auch zu einem früheren oder späteren Zeitpunkt nutzen, hieß es dort. Trotzdem könnte es vereinzelt Ausfälle oder ein erhöhtes Fahrgastaufkommen geben. Die Vogtlandbahn teilte mit, ihre Mitarbeiter seien vom Streik ausgenommen, da es bereits einen Tarifabschluss gebe. Auch Flixtrain wird nach eigenen Angaben wie gewohnt unterwegs sein.

Sturm behindert Zugverkehr in Thüringen

Neben dem Streik behindert das stürmische Wetter am Mittwoch den Zugverkehr bei der Süd-Thüringen-Bahn und der Erfurter Bahn. Wie eine Sprecherin am Vormittag sagte, blockieren zwei umgestürzte Bäume bei Benshausen die Bahnstrecke zwischen Wernshausen und Zella-Mehlis (Kreis Schmalkalden-Meiningen).

Bei der Erfurter Bahn behindert ein umgestürzter Baum im sächsischen Vogtlandkreis eine Strecke.

Vorgehen laut Bahn "unverantwortlich"

Die Lokführergewerkschaft GDL hatte ein weiteres Angebot der Bahn abgelehnt und erneut zum Streik aufgerufen. Der sechstägige Ausstand soll von Mittwochmorgen bis Montagabend dauern. Bundesweit soll es zu Verspätungen und Zugausfällen kommen. Es wäre der vierte Streik im aktuellen Tarifkonflikt. Die Bahn kritisiert das Vorgehen als "unverantwortlich", zeigte sich aber verhandlungsbereit.

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MDR (lou/mm)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 22. Januar 2024 | 15:00 Uhr

10 Kommentare

theobaldbolger vor 15 Wochen

Das kann man beim BR lesen: „Die Lokführergewerkschaft GDL hat der Bahn im Tarifstreit ein neues Angebot unterbreitet. Willige die Bahn auf der Grundlage in Verhandlungen ein, könne der Streik ausgesetzt werden, heißt es. Die Bahn wies den Vorschlag umgehend zurück.“

Und wegen der Schäden im GV während des Streiks, da gibt es auch noch andere EVUs, die fahren können und das auch tun.
Wenn Züge wegen Personalmangel Wochen- oder gar Monatelang nicht gefahren werden können, dann geht das offensichtlich doch auch. Vom täglichen Chaos den Rest des Jahres mal ganz abgesehen. Was bei einem gewinnmaximierten börsennotierten unternehmen noch fahren würde, werden wir hoffentlich nie erfahren. War vielleicht doch keine so gute Idee kritische Infrastruktur zu privatisieren.

camper21 vor 15 Wochen

Warum wird eigentlich so wenig über das Tochterunternehmen der GDL "Fair Train" geschrieben? Dann wäre es für uns leichter zu verstehen, warum die GDL auf ihre 35 Stunden woche beharrt.Durch eine Verknappung der Lokführer kann sie der Bahn mehr eigene Lokführer verleihen.

camper21 vor 15 Wochen

randdresdner,wie hoch die wirtschaftlichen Verluste durch die Bauernproteste gegenüber dem Streik der Lokführer ist liegt im Sinne des Betrachters. Herr Gauland würde jetzt wahrscheinlich sagen, die Bauernproteste sind nur ein Vogelschiss gegenüber dem Lokführerstreik.

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