Monteur an einem Blitzkasten
Ende 2022 wurden Bußgelder für Raserei und Rotlichtverstöße erhöht. Bildrechte: imago/Jens Koehler

Blitzerbilanz Raser in Thüringen bescheren Land Rekordeinnahmen

28. Dezember 2023, 09:52 Uhr

Temposünder haben der Thüringer Polizei in diesem Jahr Rekordeinnahmen bei den Bußgeldern eingebracht. 172.000 Verfahren spülten rund 32 Millionen Euro in die Kassen. Ein Raser wurde mit 236 km/h geblitzt.

Die Thüringer Polizei erwartet zum Jahresende Rekordeinnahmen bei den Bußgeldern für Temposünder. Wie Pressesprecher Patrick Martin sagte, sind bis Ende November so viele Verkehrsdelikte geahndet worden wie noch nie.

Die Bußgelder spülten mehr als 32 Millionen Euro in die Landeskasse. Das sind fünf Millionen Euro mehr als im Vorjahr.

172.000 Verfahren in Bußgeldstelle Artern

Die insgesamt 172.000 Verfahren hatten längere Bearbeitungszeiten in der Bußgeldstelle Artern zur Folge. Zwischen Verstoß und Bußgeldbescheid vergehen mittlerweile 39 Tage. Bei schweren Verstößen wird besonders darauf geachtet, dass die "Verjährungsfrist" von drei Monaten nicht eintritt.

Im Vergleichszeitraum vom 1. Januar bis 30. November 2022 wurden 149.441 Vorgänge bearbeitet. Das ist ein Anstieg in diesem Jahr von 15 Prozent. Die Einnahmen stiegen um 20 Prozent. Ein Grund dafür sind laut Polizei die im November 2022 erhöhten Bußgelder für Raserei und Ampel-Verstöße.

236 km/h bei erlaubten 100 - die schlimmsten erwischten Raser

Den Spitzenwert bei den Rasern in Thüringen erzielte in diesem Jahr ein Autofahrer am Hermsdorfer Kreuz auf der A9: Bei erlaubten 100 Stundenkilometern war er mit 236 km/h geblitzt worden - gleichbedeutend mit 1.400 Euro Bußgeld, zwei Punkten in Flensburg und drei Monaten Fahrverbot.

In einem weiteren Fall wurde ein Fahrer am Erfurter Kreuz bei erlaubten 80 km/h mit 136 Stundenkilometern geblitzt. Er muss 2.000 Euro Bußgeld zahlen und erhält zwei Punkte in Flensburg und drei Monate Fahrverbot.

Mit Tempo 146 wurde schließlich ein Autofahrer auf der Bundesstraße 176 bei Andisleben im Kreis Sömmerda vom Blitzgerät erfasst. Laut Polizei sieht der Katalog dafür 700 Euro Bußgeld und drei Monate Fahrverbot vor.

114 Blitzgeräte in Thüringen

Die Thüringer Polizei setzt insgesamt 30 mobile "Blitzer" sowie 61 Laser-Messgeräte ein, deren Messstellen die Polizei gemäß den lokalen Erfordernissen festlegt.

Darüber hinaus werden 20 stationäre Geschwindigkeitsmessanlagen und drei Doppelblitzer in Erfurt, Wasungen und Rudolstadt betrieben. Die Bußgelder fließen in den allgemeinen Landeshaushalt.

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MDR (jn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 28. Dezember 2023 | 08:00 Uhr

56 Kommentare

Harka2 vor 17 Wochen

@Dermbacher
Das ist Unsinn, denn auch auf deutschen Autobahnen fährt kaum jemand schneller als 140 km/h. Die wenigen, die schneller fahren, sind statistisch bedeutungslos. Die neuen e-Autos fahren auf Autobahnen zu dem kaum mehr als 120 km/h, da sie es sonst nur schwer von Steckdose zu Steckdose schaffen. Diese Tempolimit-Diskussion ist deshalb reine Propaganda ohne jeden praktischen Nutzen.

Harka2 vor 17 Wochen

@Jan Will
Ich wurde noch nie geblitzt und ich fahre jährlich 30.000 km. Das geht schon, aber es lässt dennoch die Frage offen, ob all die Tempobeschränkungen auch Sinn machen und zu Ziel führen.

Harka2 vor 17 Wochen

@Jan Will
Gerade wurde eine Klage entschieden, welche die allgegenwärtigen Schilder "Tempo 30 - wegen uns" mit Kinderbildern verbietet. Die superintelligenten Assistenzsysteme der Neuwagen konnten sie nicht von echten Schildern unterscheiden. Und wer kennt das nicht: Eine Baustelle verlangt (vernünftigerweise) eine Drosselung der Geschwindigkeit - nur wird vergessen, dieses Limit hinter der Baustelle wieder aufzuheben. Sicher lustig, wenn der schlaue Radpanzer (auch gerne als SUV bezeichnet) so zum Verkehrshindernis für LKW auf der Autobahn wird.

Ne, den Kopf sollte man beim Fahren schon noch einschalten.

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