Thüringen Demonstrationen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus in mehreren Städten

04. Februar 2024, 21:18 Uhr

In mehreren Thüringer Städten haben am Wochenende insgesamt mehrere Tausend Menschen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus demonstriert. Demonstrationen und Kundgebungen gab es unter anderem in Suhl, Eisenach, Jena, Greiz und Arnstadt.

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Rund 250 Teilnehmer in Suhl ...

In Suhl haben am Samstagnachmittag nach Angaben der Polizei rund 250 Menschen unter dem Motto "Suhl steht Zusammen" demonstriert. Wie eine Sprecherin MDR THÜRINGEN sagte, verlief die Kundgebung auf dem Markt friedlich. Den Aufruf für Toleranz und Vielfalt hatten 25 Suhler unterzeichnet. Darunter zahlreiche Linke- und SPD-Stadträte.

4.000 in Jena

In Jena demonstrierten laut Polizei rund 4.000 Menschen für Demokratie, Freiheit, ein buntes Miteinander und gegen Rechtsextremismus. Dazu aufgerufen hatte das Aktionsnetzwerk gegen Rechtsextremismus. Unter den Rednern waren Vertreter der Wirtschaft, Gewerkschaften, Wissenschaftler und auch Sportvereine und Wohlfahrtsverbände.

1.200 Demonstranten in Eisenach

In Eisenach haben am Samstagnachmittag nach Angaben der Polizei rund 1.200 Menschen gegen Rechtsextremismus demonstriert. Damit sind deutlich mehr Teilnehmer gekommen als erwartet. Zu der Kundgebung auf dem Marktplatz aufgerufen hatte das Bündnis gegen Rechtsextremismus in Eisenach. Angemeldet waren 200 Teilnehmer. Redner aus verschiedenen politischen Parteien wie Linke, SPD und CDU sowie der Kirche und aus verschiedenen Eisenacher Vereinen traten auf.

Greiz: Demonstration und Gegendemo

In Greiz demonstrierten am Nachmittag bis zu 580 Menschen im Bereich des Westernhagenplatzes für Demokratie. Nach einer Kundgebung zogen die Teilnehmer in einem Aufzug durch die Innenstadt, zwischenzeitlich hielten sie eine weitere Kundgebung ab. An einer Gegendemonstration von Rechten beteiligten sich laut Polizei etwa 170 Personen. Es seien Ermittlungsverfahren gegen Teilnehmer unter anderem wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgsetz, das Waffengesetz sowie wegen des Verwendes von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet worden, so die Polizei. Gegen eine Person wird wegen Beleidung und Bedrohung ermittelt.

Meiningen: Rund 500 Teilnehmer bei Kundgebung auf dem Marktplatz

Am Sonntag demonstrierten nach Angaben der Polizei in Meiningen etwa 500 Menschen gegen Rechtsextremismus. Die Kundgebung fand auf dem Marktplatz statt. Die Veranstalter vom "Meininger Bündnis für Demokratie und Toleranz" sprachen von deutlich mehr Teilnehmern als erwartet. Es dürfe nicht länger hingenommen werden, Menschen als minderwertig abzustufen und ihnen ihre Grundrechte abzusprechen, erklärten sie. Zu dem Bündnis gehören Vertreter unter anderem von Gewerkschaften, aus Politik und Kultur.

700 Teilnehmer bei Demonstration in Sonneberg

Auch in Sonneberg war die Zahl der Teilnehmer mit rund 700 höher als von den Demo-Anmeldern erwartet. Neben Gewerkschafts- und Kirchenvertretern sprach auf der Kundgebung für Demokratie und gegen Rechtsextremismus auch Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij (Linke). In Sonneberg finden regelmäßig montags Demonstrationen der AfD-nahen Gruppe "Sonneberg zeigt Gesicht" statt. Seit Beginn der Bauernproteste stiegen die Teilnehmerzahlen wieder an. Im Schnitt nehmen daran rund 1.000 Menschen teil.

Arnstadt: Rund 250 Menschen demonstrieren für Demokratie

In Arnstadt gingen am Sonntag bei einer Kundgebung gegen Rechtsextremismus rund 250 Menschen auf die Straße. Wie die Polizei am frühen Sonntagabend mitteilte, verlief die Demonstration friedlich. Veranstalter war das "Bündnis gegen Rechtsextremismus" in Arnstadt. Man wolle für die Demokratie einstehen, hieß es. Ziel sei es, rassistischen, antisemitischen, menschenverachtenden und nationalistischen Ideologien entgegenzutreten. Deshalb müssten Gesicht und Haltung gezeigt werden.

Demonstration für Demokratie und gegen Rechtsextremismus in Arnstadt
Rund 250 Menschen kamen zur Demonstration in Arnstadt. Bildrechte: MDR/Gabi Fromm

MDR (bee/rub/dr)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 03. Februar 2024 | 19:00 Uhr

318 Kommentare

martin vor 13 Wochen

@emlo: Was sollte das Zählen von Beiträgen bringen? Wenn Mitkommentator "faultier" sich aufgrund erwarteter Beschimpfungen weniger beteiligt, als er/sie das eigentlich machen würde, dann kann das auch trotz einer größeren Zahl an Beiträgen zutreffend sein.

Kleingartenzwerg vor 13 Wochen

Übrigens, von einem Systemwechsel habe ich nichts geschrieben, das ist Ihre Interpretation. Aber leider ist die AFD die einzige Partei die nach meiner Ansicht ein Anpassung die Migrationspolitik und Asylpolitik glaubwürdig verfolgt.
Ich hoffe dass der entsprechenden Druck den die AFD erzeugt endlich zu einer anderen Politik in dieser Hinsicht führt und das mit oder ohne Regierungsverantwortung.

emlo vor 13 Wochen

@Ariel:
zu 1) "...eine Minderheit, die immer noch nicht begriffen hat, dass in diesem Land nichts mehr funktioniert..."
Zu 2 und 3) Die Demonstrationen richten sich gegen Rechtsextremismus. Wenn Sie die Berechtigung dieser Demonstrationen in Frage stellen, ergibt sich daraus, dass Sie zumindest kein Problem mit Rechtsextremismus haben bzw. darin evtl. sogar die Lösung sehen.

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