Landesparteitag FDP-Chef Kemmerich kündigt Spitzenkandidatur bei Landtagswahl an

25. März 2023, 20:57 Uhr

Die FDP in Thüringen stellt sich für die Landtagswahl 2024 auf. Beim Parteitag in Stadtroda macht der Vorsitzende Thomas Kemmerich klar, dass er die Liberalen in den Wahlkampf führen möchte. Am Samstag sagte er, er wolle dabei nicht nur mit Inhalten, sondern auch mit seiner Bekanntheit punkten.

Der Thüringer FDP-Chef Thomas Kemmerich will bei der Landtagswahl im kommenden Jahr als Spitzenkandidat in den Wahlkampf ziehen. Das kündigte er auf dem Landesparteitag am Samstag in Stadtroda an.

Der FDP-Landesvorsitzende zeigte sich auf dem Parteitag zuversichtlich, dass die Partei den Wiedereinzug ins Landesparlament schaffen wird. Als Wahlziel nannte er einen Stimmenanteil von acht Prozent. Bei der Landtagswahl 2019 hatte die FDP nur knapp den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde geschafft.

FDP schließt Zusammenarbeit mit Linke und AfD aus

In seiner Rede kritisierte Kemmerich die Thüringer Landesregierung scharf. Das Land werde seit Jahren unter Wert regiert. Die Einstellungspraxis der Landesregierung bei Spitzenbeamten sei ein Schlag ins Gesicht eines jeden Steuerzahlers. Eine Koalition mit der Linken schloss Kemmerich aus, ebenso eine Zusammenarbeit mit der AfD. Ein entsprechender Leitantrag wurde auf dem Landesparteitag auch beschlossen.

Durch vielerlei Umstände bin ich in Thüringen deutlich bekannter geworden.

Thomas Kemmerich Thüringer FDP-Chef

In dem Leitantrag zum Wahlprogramm ist auch die Rede von einem "Jahrzehnt des digitalen Aufholens", für das sich die FDP starkmachen will. Als weiteres Ziel ist eine Verwaltungsreform mit neuen Formen kreisübergreifender Zusammenarbeit bei gleichzeitiger Stärkung von Zentralfunktionen im Landesverwaltungsamt aufgeführt.

Kemmerich zufolge will die FDP nicht nur mit Inhalten zur Wirtschaftspolitik oder Themen wie eine bessere Ausstattung der Polizei punkten, sondern auch mit seiner persönlichen Bekanntheit. "Durch vielerlei Umstände bin ich in Thüringen deutlich bekannter geworden", sagte er der Nachrichtenagentur dpa am Rande des Parteitages. "Auch die Bekanntheit ist ein starkes Argument. Ich bin viel unterwegs, viele Leute sprechen mich an, ob ich denn wieder kandidieren will."

Kemmerich mit AfD-Stimmen Kurzzeit-Ministerpräsident

Überregionale Bekanntheit hatte Kemmerich vor allem durch seine Wahl zum Kurzzeit-Ministerpräsidenten maßgeblich mit Stimmen der AfD im Februar 2020 erlangt. Nach Protesten und heftiger Kritik auch aus der Bundes-FDP trat er wenige Tage später als Ministerpräsident zurück. "Ich habe damals kandidiert, die Umstände des 5. Februar sind beleuchtet", sagte er dazu der "Deutschen Presse-Agentur".

MDR (dr), dpa

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 25. März 2023 | 19:00 Uhr

285 Kommentare

Horst Hessel am 29.03.2023

Wenn Kemmerich Zusammenarbeit mit AfD ablehnt dann besser garnicht erst er in den Landtag wählen, im Bund ist die FDP auch Steigbügelhalter von Rot-Grün mit all ihren desaströsen Folgen für das Land, sie Habeck und seine Heizungspläne.

Frau K. am 28.03.2023

Aus den Reihen seiner Parteikollegen strömt ihm Ablehnung entgegen.
"Als FDPler wünsche ich mir, dass dieser Landesverband die 5%-Hürde verfehlt und aus dem Landtag fliegt". als Reaktion auf die Spitzenkandidatur
(quelle tonline)

martin am 28.03.2023

@germinator: Tja, nicht alle hier Mitlesenden halten alle Kommentare für glaubwürdig.

Übrigens: Der III. Weg tritt ja auch unter einer grünen Flagge an.

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