Helmut Holter (Die Linke), Bildungsminister von Thüringen, sitzt im Plenarsaal des Thüringer Landtags. Die Fraktionen debattieren in einer Aktuellen Stunde unter anderem über die Bedeutung des Sozialkunde-Unterrichts an Schulen, die von der Bundesregierung geplante Wärmewende und deren Auswirkungen auf die Menschen in den ostdeutschen Bundesländern sowie über das Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz und die Klimaproteste.
Bildungsminister Helmut Holter (Linke) hat am Montag einen Brief an alle staatlichen Schulen in Thüringen geschickt. Bildrechte: picture alliance/dpa | Martin Schutt

Schulunterricht Bildungsminister: Thüringer Schulen sollen Krieg in Israel im Unterricht behandeln

16. Oktober 2023, 15:36 Uhr

Bildungsminister Helmut Holter hat die Schulen in Thüringen aufgerufen, den terroristischen Angriff der Hamas auf Israel im Unterricht zu behandeln. Im Unterricht soll Raum Diskussionen geschaffen werden. Holter mahnt zur Sensibilität.

An Thüringer Schulen soll der terroristische Angriff der Hamas auf Israel und dessen Folgen im Unterricht thematisiert werden. Bildungsminister Helmut Holter (Linke) schrieb am Montag in einem Brief an alle staatlichen Schulen, "Ich möchte Sie bitten, die Auswirkungen der terroristischen Angriffe ernst zu nehmen und sie im Rahmen unseres pädagogischen Auftrags aufzugreifen". Das Schreiben ging auch an die Freien Schulen.

Raum für Diskussion im Unterricht

Darin heißt es: "Deutschland und Thüringen sind solidarisch mit Israel und seiner Bevölkerung und treten ein für das Selbstverteidigungsrecht Israels und für friedliche Lösungen des Nahost-Konflikts." Es gelte, gegen jede Form des Antisemitismus und des religiösen Hasses einzutreten.

Die Schulen werden mit dem Brief ermuntert, im Unterricht Raum für nähere Informationen und Diskussionen zu geben. "Seien Sie offen für Gespräche mit Kindern und Jugendlichen, die das Thema beschäftigt", schreibt Holter.

Zugleich mahnte der Minister zur Sensibilität. Nachrichten und Bilder zu kriegerischer Gewalt könnten Kinder und Jugendliche stark belasten. Lehrerinnen und Lehrer sollten auch vorher klären, ob einzelne Schüler direkt oder indirekt von den Geschehnissen betroffen sind. Es gelte Retraumatisierung zu vermeiden. Auch sollen die Schüler auf mögliche Fake-News hingewiesen werden.

Fortbildungen für Lehrer

Holter zufolge ist das Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien gebeten worden, aktuelles Material für den schulischen Bereich zur Verfügung zu stellen. Außerdem soll es noch in diesem Jahr Fortbildungen für Lehrer geben. Klassenfahrten oder Dienstreisen in das Konfliktgebiet seien bis auf Weiteres ausgeschlossen.

Mehr zum Krieg in Israel

MDR (jn/dpa)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 16. Oktober 2023 | 13:00 Uhr

25 Kommentare

Horus vor 30 Wochen

Sorry, schon in der Steinzeit gab es Spuren von Siedlungen auf palästinischen Gebiet ,die erste
waren wohl die Kanaaniter 3300 v.Chr. Nach der Einnahme Kanaanitcher Stadtstaaten und legalen Landkauf von wahrscheinlich israelische
Nomaden aus verschiedenen Stämmen wie Samaritaner, Aramäer entwickelte sich das jüdische Leben. Im 13 Jahrhundert v.Chr. ist zum ersten Mal von Hebräern dem Volk Israel die Rede. Dann tauchten die Philister auf ,danach folgten viele andere. Laut ( Merenptah-Siegesstehle von. 1208vChr.)

DER Beobachter vor 30 Wochen

Doch. Okay, ich habe die Griechen vergessen, die kamen nach den Persern 🙄😏🤣. Wenn Sie noch weiter zurückgehen wollen Abraham und seine Nachfahren, dann die Ägypter, dann Saul und David etc., dann die Perserreiche...

DER Beobachter vor 30 Wochen

Da haben Sie bzw. der Focus aber einige linke Strömungen übersehen, denn die proisraelischen Kundgebungen in diesen Tagen zumindest gingen ausschließlich vom linksliberalen Spektrum aus. Bürgerlich-konservativ sind tatsächlich nicht antiisraelische und antijüdisch eingestellt. Die Klientel rechts von diesen mehrheitlich sehr wohl...

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