Justiz Haftstrafen für drei Angeklagte nach rassistischem Angriff am Erfurter Herrenberg

15. Mai 2023, 17:31 Uhr


Nach dem Überfall auf drei Männer aus Guinea im Jahr 2020 hat das Landgericht Erfurt am Montag vier der sieben Angeklagten wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung verurteilt. Drei Männer müssen ins Gefängnis. Ein weiterer Angeklagter erhielt eine Bewährungsstrafe.

Zudem wurden drei Männer freigesprochen. Die Haftstrafen liegen zwischen zweieinhalb und gut fünf Jahren. Dabei flossen frühere Verurteilungen mit ein.

Angriff aus rassistischen Motiven

Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass die Verurteilten im Sommer 2020 aus rassistischen Motiven im Erfurter Stadtteil Herrenberg auf die Männer aus Guinea eingeschlagen und eingetreten hatten. Zwei der drei Opfer waren dabei schwer verletzt worden.

Die Staatsanwaltschaft hatte ausschließlich Haftstrafen zwischen einem Jahr und sechs Monaten und vier Jahren und drei Monaten für die Angeklagten gefordert. Die Verteidiger hatten auf Freisprüche für ihre Mandanten plädiert. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

Einige Angeklagte Mitglieder der rechtsextremen Szene

Im Prozess hatten die Angeklagten konkrete Tatbeteiligungen jeweils abgestritten. Einige von ihnen sind als Mitglieder der rechtsextremen Erfurter Szene seit Jahren bekannt. Zu Beginn des Prozesses waren neun Männer und eine Frau angeklagt. Gegen die Frau und zwei Männer wurden die Verfahren im Laufe der Verhandlung eingestellt.

MDR (mm), epd

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 15. Mai 2023 | 19:00 Uhr

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