Halbjahresbilanz Grubenunglück Unterbreizbach kostet 30 Millionen Euro
Hauptinhalt
14. August 2014, 11:47 Uhr
Die Schäden durch das Grubenunglück im Kalibergwerk Unterbreizbach und der wochenlange Produktionsausfall schlagen mit 30 Millionen Euro zu Buche. Bergwerksbetreiber K+S will sich diese Kosten erstatten lassen. Das gab das Unternehmen mit den Halbjahreszahlen bekannt, die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum schlechter ausfielen. Doch die Prognose für das Gesamtjahr fällt positiv aus.
Das Grubenunglück im Kalibergwerk Unterbreizbach hat Kosten von mindestens 30 Millionen Euro verursacht. Wie Betreiber K+S am Donnerstag mit seinen Halbjahreszahlen für 2014 mitteilte, ist ein solcher Betrag aufgrund einer "vorsichtigen Schätzung" in die Bilanz für das zweite Quartal eingeflossen. Die Summe sei als Einnahme verbucht worden, weil sich K+S diese Kosten von seiner Versicherung erstatten lassen werde.
Bergwerk stand wochenlang still
In Unterbreizbach hatte eine Betriebssprengung am 1. Oktober 2013 einen unterirdischen Kohlendioxid-Ausbruch ausgelöst. Drei Bergleute starben, die Druckwelle richtete unter Tage schwere Schäden an. Das Bergwerk stand wochenlang still, danach lief die Förderung eingeschränkt. Erst nach zwei Monaten wurde die normale Fördermenge wieder erreicht, so dass die Verarbeitungsanlagen über Tage wieder in Betrieb genommen werden konnten.
K+S mit Sitz in Kassel und Standorten in Thüringen und Sachsen-Anhalt gab am Donnerstag eine optimistische Prognose für das Gesamtjahr 2014 an. Finanzchef Burkhard Lohr sagte: "Die Kali-Preise haben die Talsohle durchschritten, doch der Durchschnitt des Jahres 2014 wird unter dem des Jahres 2013 liegen". Die Preise waren Mitte 2013 ins Rutschen geraten, nachdem ein russisch-weißrussisches Exportkartell zerbrochen war. Viele Bauern hielten sich zudem mit Bestellungen zurück, weil sie auf einen weiteren Preisverfall hofften.
Erholung des Kalipreises lässt K+S optimistisch nach vorn blicken
K+S nannte am Donnerstag erstmals konkrete Ziele für 2014. Der Betriebsgewinn (Ebit) soll zwischen 490 und 570 Millionen Euro liegen nach 656 Millionen Euro im Vorjahr. Mit der Prognose gibt sich der Konzern etwas optimistischer als von Analysten erwartet. Sie gingen 2014 im Schnitt bisher von 513 Millionen Euro aus. Der K+S-Umsatz, der im ersten Halbjahr um acht Prozent auf zwei Milliarden Euro fiel, wird nach Einschätzung des Unternehmens 2014 moderat zurückgehen auf 3,65 bis 3,85 Milliarden Euro. Wegen des Preisverfalls ging der Betriebsgewinn im ersten Halbjahr um 14 Prozent auf 377 Millionen Euro zurück.
Der Konzern fördert unter anderem in Unterbreizbach sowie im sachsen-anhaltischen Zielitz Kalisalz und in Bernburg zwischen Halle und Magdeburg Steinsalz. Weitere K+S-Bergwerke gibt es in Hessen und Niedersachsen.