Handwerk Bester Nachwuchsbäcker Thüringens beim Bundesausscheid
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16. November 2019, 12:08 Uhr
Wer ist der beste Nachwuchsbäcker Deutschlands? Das wird sich bald herausstellen, denn ab Samstag messen sich die Besten beim Bundesausscheid an der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk in Weinheim. Am Dienstag werden die Sieger gekürt. Für Thüringen tritt Paul Süpke aus Schlossvippach an.
Wenn es sowas wie ein Bäcker-Gen gibt, dann hat Paul Süpke das auf jeden Fall! Er wurde in eine Bäckerfamilie hineingeboren, schon als Kind verbrachte er viele Stunden mit seinem Vater in der Backstube. Doch dann, mit 15, hat er es sich plötzlich anders überlegt. Aber an den berüchtigten Bäcker-Arbeitszeiten lag es nicht, sagt Paul Süpke: "Nein, mit dem frühen Aufstehen habe ich kein Problem. Ich gehe dann einfach früher ins Bett. Andere haben schlimmere Arbeitszeiten."
Der Grund war eher, dass ihm die Arbeit als Bäcker damals zu hart schien. Studieren wollte er stattdessen. Und seine Eltern haben seine Entscheidung akzeptiert. Aber nach dem Abitur hat er dann ein paar Wochen bei seinem Vater im Betrieb ausgeholfen und das hat ihm so viel Spaß gemacht, dass er doch eine Bäcker-Lehre angefangen hat. Und die hat er dann auch als Jahrgangsbester abgeschlossen. Im September gewann er dann sogar die Thüringer Meisterschaft der Jugend im Bäckerhandwerk. Und sofort danach wurde weiter trainiert. Erst an der "Akademie Deutsches Bäckerhandwerk Sachsen" und dann bei seinem Vater im Betrieb.
Vorteile im Familienbetrieb?
Den eigenen Vater als Chef und Trainer zu haben, findet Paul großartig: "Wir können ganz offen miteinander reden. Bei einem anderen Chef muss man ja manchmal vorsichtig sein und durch die Blume reden. Bei meinem Vater nicht. Und wir können auch zu Hause Fachliches austauschen und mal schnell was ausprobieren." Bevorzugt wird er im Betrieb allerdings nicht.
Bundesausscheid in Weinheim
Jetzt vertritt Paul also Thüringen beim Bundesausscheid der Nachwuchsbäcker. Der findet von Samstag bis Dienstag in Weinheim statt. Und um dort gegen die besten Bäcker aus ganz Deutschland zu bestehen, muss der 22-Jährige in jeder freien Minute lernen und üben. Brötchen, Kekse, Schillerlocken. Dabei mag er die Konditorei so gar nicht: "Für mich als Bäcker macht eine Torte zum Beispiel nicht wirklich Spaß. Das überlasse ich eigentlich lieber den Konditorinnen. Die können das sowieso besser."
Richtig gerne bäckt er dagegen Croissants. Die muss man können, man braucht Fingerspitzengefühl. Gemacht werden sie aus einer Art Blätterteig, nur mit Hefe. Für die Weihnachtsplätzchen sieht es in diesem Jahr dagegen schlecht aus: "Wenn ich jetzt als Bäcker arbeite und dann noch jede freie Minute übe, dann will ich zu Hause mal abschalten. Da werde ich dann ganz sicher nicht noch Plätzchen backen!"
Apropos: Weil er jetzt einmal so richtig drin ist im Lernen und Trainieren will Paul ab Januar auch gleich noch seinen Meister machen. Denn schließlich soll er später mal Papas Betrieb übernehmen. Und der ist richtig stolz auf seinen Lehrling. Egal, ob er in Weinheim gewinnt oder nicht.
Quelle: MDR THÜRINGEN
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Morgen | 16. November 2019 | 06:00 Uhr