Tourismus 25 Jahre Nationalpark - Hainich auf dem Weg zum Urwald

25. Juni 2023, 16:05 Uhr

Der Nationalpark Hainich in Nordthüringen feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Seine Buchenwälder stehen auf der Unesco-Welterbeliste. Mehr als 300.000 Menschen besuchen pro Jahr das Naturreservat.

Der vor 25 Jahren gegründete Nationalpark Hainich mit seinen großen Buchenbeständen ist nach Einschätzung des Thüringer Umweltministeriums auf dem Weg zum Urwald vorangekommen. Heute seien 90 Prozent des Gebietes nutzungsfrei, teilte das Ministerium am Sonntag anlässlich einer Veranstaltung zum Gründungsjubiläum mit.

Nationalpark Hainichen
Der Baumkronenpfad bietet einen Blick über den Nationalpark. Bildrechte: Nationalpark Verwaltung Hainich

Der Hainich mit mehr als 5.000 Hektar sei damit die größte nutzungsfreie Laubwaldfläche Deutschlands. 2011 wurden seine Buchenwälder zusammen mit denen in anderen Teilen Europas in die Unesco-Welterbeliste aufgenommen.

Der Hainich ist ein kostbarer Schatz und als Unesco-Weltnaturerbe von Strahlkraft weit über Thüringen hinaus.

Bernhard Stengele Thüringer Umweltminister

Hainich ist international bekanntes Ziel

"Der Hainich ist ein kostbarer Schatz und als Unesco-Weltnaturerbe von Strahlkraft weit über Thüringen hinaus", sagte Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne). Teile des Areals hätten sich von einem ehemaligen Militärgelände zu einem artenreichen Urwald verwandelt, in dem sich beispielsweise Wildkatzen und mehr als 2.000 Käferarten wohlfühlten.

Vier Personen stehen in einem Gehege für Luchse im Wildkatzendorf Hütscheroda. Die Geschäftsführerin des Wildtierlandes Hainich, Katrin Vogel, steht vorn und zeigt dem Thüringer Umweltminister Bernhard Stengele das Gehege.
Ein Blick auf das Luchs-Gehege: Geschäftsführerin Katrin Vogel (rechts) und der Thüringer Umweltminister Bernhard Stengele (im Vordergrund). Bildrechte: MDR/Ruth Breer

"In Zeiten von Klimakrise, Trockenheit und dem Verlust von Arten brauchen wir klimarobuste Mischwälder - im Hainich kann man großflächig erleben, was eine natürliche Waldentwicklung bedeutet", äußerte der Grünen-Politiker. Zudem habe der Hainich mit dem Baumkronenpfad, dem Wildkatzendorf, Wanderwegen und Führungen auch touristisch etwas zu bieten.

Arbeitsplatz für Wissenschaftler

Nach Ministeriumsangaben führen Wissenschaftler aus Deutschland und dem Ausland im Hainich langjährige Untersuchungen durch. Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung überwachten verschiedene Artengruppen wie Spechte, Amphibien und Säugetiere - teilweise seit mehr als zwei Jahrzehnten.

Große Artenvielfalt beobachtet

Die Wildkatze sei die prominenteste Art im Nationalpark - insgesamt gebe es aber nach Schätzungen etwa 10.000 Tierarten. Nachweise der vergangenen Jahre beträfen den Luchs, den Wolf und den Goldschakal.

Der Nationalpark Hainich in Thüringen ist einer der letzten Buchenurwälder Europas.
In solchen unberührten Wäldern finden auch viele Tiere einen Lebensraum. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Die Offenlandflächen des Nationalparks würden mit Schafen, Rindern und Pferden beweidet. Das sei gut für bestimmte Vogelarten wie das Braunkehlchen, Vogel des Jahres 2023, Grauammer oder Neuntöter. Zu den mehr als 100 im Nationalpark brütenden Vogelarten sei in den vergangenen Jahren der Kranich hinzugekommen.

Auch touristisch attraktiv

Für Besucher biete der Nationalpark 20 Rundwanderwege sowie Führungen. Insgesamt stünden Wanderern mehr als 100 Kilometer Wege zur Verfügung, bestimmte Wege seien auch für Radfahrer oder Reiter gedacht. Jährlich kämen mehr als 300.000 Besucher in den Nationalpark.

dpa (gh)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 25. Juni 2023 | 19:00 Uhr

0 Kommentare

Mehr aus der Region Nordhausen - Heiligenstadt - Mühlhausen - Sömmerda

Mehr aus Thüringen