Gera Nach Durchsuchung von Lebensmittelläden: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Bankgeschäften

09. Februar 2024, 15:40 Uhr

In Gera sind am Mittwoch in der Schülerstraße, Talstraße und Leipziger Straße mehrere Geschäfte durchsucht worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun gegen drei Männer.

Zu den Razzien am Mittwoch in der Geraer Innenstadt hat die Staatsanwaltschaft neue Erkenntnisse bekannt gegeben. Es werde gegen drei Beschuldigte wegen sogenannter Hawala-Bankgeschäfte ermittelt, sagte ein Sprecher MDR THÜRINGEN. Ihnen werde vorgeworfen, seit 2021 für Privatpersonen Geldbeträge ins Ausland weitergeleitet zu haben und dafür bezahlt worden zu sein. Weil die Beschuldigten keine Erlaubnis als offizielle Zahlungsdienstleister haben, hätten sie sich strafbar gemacht, so der Sprecher weiter.

Hawala-Finanzsystem Das Hawala-Finanzsystem ist ein weltweit funktionierendes, informelles Überweisungssystem, das seine Wurzeln in der frühmittelalterlichen Handelsgesellschaft des Vorderen und Mittleren Orients hat. Die Transaktionen werden über Hawala-Agenten abgewickelt, die die Geldbeträge entgegennehmen und andere Hawala-Agenten zur Auszahlung dieser Summen anweisen, zum Beispiel per Telefon. Hawala bedeutet auf Arabisch "Wechsel", "Scheck" oder "Zahlungsanweisung". Bundesamt für Verfassungsschutz

Keine Festnahmen

Zwei der drei Männer sind den Angaben nach syrische Staatsangehörige. Die Staatsangehörigkeit des dritten Beschuldigten sei nicht bekannt, so der Sprecher. Zwei von ihnen sind auch Inhaber der Geschäfte, die am Mittwoch durchsucht wurden. Was die Ermittler gefunden und sichergestellt haben, konnte der Sprecher nicht mitteilen. Festnahmen habe es keine gegeben.

Am Mittwoch waren in Gera in der Schülerstraße, Talstraße und Leipziger Straße mehrere Geschäfte durchsucht worden, darunter Lebensmittelläden ausländischer Inhaber.

MDR (vle/co)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 09. Februar 2024 | 14:00 Uhr

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