Friseurin Kristina Kunke lächelt in die Kamera.
Kristina Kunke liebt die USA und alles, was mit Hairstyling zu tun hat. Am Mittwoch startete ihre Reise nach New York zur Fashion Week. Bildrechte: MDR/Kathleen Bernhardt

Modebranche Friseurin aus Thüringen stylt Models bei "Fashion Week" in New York

06. September 2023, 14:55 Uhr

Die Friseurmeisterin Kristina Kunke aus Hohenleuben ist als Hairstylistin bei der "New York Fashion Week 2023" dabei. Mit 32 Friseuren aus Deutschland und Österreich wird sie für mindestens zwei Modenschauen die Models stylen. Normalerweise arbeitet sie in ihrem eigenen Salon im kleinen Ort Brückla im Kreis Greiz.

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Am Donnerstag beginnt in New York eines der größten Modespektakel der Welt: die "New York Fashion Week". Hunderte Models präsentieren auf der vier Mal jährlich stattfindenden Modewoche, die zu den bekanntesten und wichtigsten weltweit gehört, die Kollektionen für den Herbst/Winter 2024. Allesamt top gestylt. Dafür verantwortlich ist dann auch eine Friseurmeisterin aus Ostthüringen: Kristina Kunke aus Brückla bei Hohenleuben.

"Das ist ein Traum, den ich geträumt habe und von dem ich nie gedacht habe, dass er in Erfüllung geht", sagt die junge Frau und erzählt begeistert weiter: "Ich habe gehört, dass Harry Styles in New York sein soll. Ich hoffe, dass auch er über den Runway läuft. Vielleicht kann ich ihm mal 'ne Locke drehen." Der britische Sänger und Schauspieler war einst Mitglied der Boygroup "One Direction" und ist bekannt, sich extravagant zu kleiden.

Ich habe gehört, dass Harry Styles in New York sein soll. [...] Vielleicht kann ich ihm mal 'ne Locke drehen.

Friseurin Kristina Kunke

Doch erst einmal zieht sie das Glätteisen durch die schwarzen Haare ihrer Freundin Julia. Es ist am Dienstag ihre letzte Kundin vor der großen Reise nach Big Apple. Bei der "New York Fashion Week" wird Kunke backstage die Models für den Laufsteg - den Catwalk - stylen. Auf welchen Shows sie arbeiten wird, kann sie noch nicht sagen. Darf sie aber auch nicht: "Da haben wir eine Verschwiegenheitserklärung."

Skyline von New York
Viermal im Jahr findet in New York die "Fashion Week" statt und setzt Trends in der Modebranche. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Stress-Training vorher im "Bootcamp"

Keine Infos, keine Fotos - nichts darf während der "Fashion Week" nach draußen. Dafür wird Kunke auch kaum Zeit haben: Sie weiß schon jetzt: "Es wird definitiv stressig. Das haben wir auch im 'Bootcamp' in Hannover geübt." Dort wurde sie für die Modewoche intensiv vorbereitet. "Das ist ein ganz anderes Arbeiten zur 'Fashion Week' als im normalen Salon. Viel hektischer. Man weiß vorher nie, wie das Model aussieht. Wir arbeiten mit viel mehr Produkten. Ich habe noch nie so viel Haarspray genommen. Meine Finger haben geklebt", erzählt sie.

Steckfrisuren, Locken, Balayage-Technik - all das beherrscht Kristina Kunke in Perfektion. Doch ob das der Designer für seine Show wünscht? Kreativ werden darf sie nicht, der Designer macht die Vorgaben. Trotzdem kein Problem: "Ich will wissen, wie das backstage abläuft. Wie Frisuren entstehen und mir natürlich auch ein paar Tricks für zu Hause abschauen."

Ich hab noch nie so viel Haarspray genommen. Meine Finger haben geklebt.

Kristina Kunke über ihre Vorbereitungen auf die New York Fashion Week

In den neuen großen Rucksack packt sie Bürsten, Kämme, Glätteisen. Es gibt Vorgaben, was jeder nach New York mitzubringen hat. Vor Ort müssen die Stylisten noch Fön und Glätteisen kaufen. "Wegen der anderen [Strom]-Spannung dort." Die Stylingprodukte werden gestellt.

ein Model mit einer extravaganten Frisur
Ausgefallene Frisuren sind bei der New Yorker "Fashion Week" an der Tagesordnung. Bildrechte: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Mary Altaffer

Ostthüringer Friseurin ist großer USA-Fan

Dennoch: Kunke zahlt für ihren Traumjob, muss einen Großteil der Kosten selbst übernehmen. Das ist wahre Leidenschaft für den Beruf. Die Friseur-Gemeinschaft "Grenzenlos" empfiehlt leidenschaftlichen Friseure wie Kristina Kunke an die "Fashion Weeks". 32 Friseure aus Deutschland und Österreich sind in dieser Woche dabei.

Mitbegründer Robert Zimmermann aus Erfurt hatte Kristina angefragt. Nach einer Woche Bedenkzeit hatte sie zugesagt. Denn Kristina ist großer USA-Fan. Sechs Mal war sie bereits dort. Im Herbst geht es mit der ganzen Familie erneut nach New York und Boston.

Die US-amerikanische Modezeitschrift "Vouge" oder das "People Magazin" gehören für sie zur Standard-Lektüre. Dort sieht sie die neuesten Trends, wie den Barbie-Style. Der Film "Barbie" läuft aktuell in den Kinos. "Der Film wird sicher einen Einfluss auf die 'Fashion Week' haben", hofft Kristina Kunke. Dieser Style sei genau ihr Ding.

Das ist ein Traum, den ich geträumt habe, und von dem ich nie gedacht habe, dass er in Erfüllung geht.

Friseurin Kristina Kunke

Dabei sein ist für die junge Frau alles: "Vom Dorf in die Großstadt" - das ist mein Hashtag, den ich derzeit nur noch nutze. Ein bisschen wie vom Tellerwäscher zum Millionär, damit foppen mich meine Kunden derzeit", ist Kunke voller Vorfreude.

ein Model auf der Bühne
Die New Yorker "Fashion Week" ist eine der wichtigsten und meistbeachteten Veranstaltungen in der Modebranche. Bildrechte: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Bebeto Matthews

MDR (jml)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | THÜRINGEN JOURNAL | 06. September 2023 | 19:00 Uhr

6 Kommentare

randdresdner vor 34 Wochen

Mann kann ja zu dem Moderummel stehen, wie man will, aber die Frau hat etwas erreicht. Und das hat sie sicher ohne rumnörgeln geschafft.
Manchmal denke ich, dass die Plattform des MDR als Boxsack für den eigenen Frust benutzt wird. Schade

Tamico161 vor 34 Wochen

Mir würde es schon reichen wenn Sie, lieber MDR und deren Journalisten allumfassend an die im Rundfunkstaatsvertrag festgeschrieben Normen und Regeln halten.

MDR-Team vor 34 Wochen

Hallo Tamico161, jedes Medienangebot ist ein bisschen wie eine Speisekarte oder ein Lebensmittelmarkt: Es gibt nicht nur Vollkornbrot und nicht nur Schokolade. Die Mischung macht es. "Härtere" Themen vom Turonen-Prozess über Landtags- und OB-Wahl bis zum Wohnungsbau-Konflikt in Jena finden Sie ja genauso in unserem Angebot. Nur ganz harte Kost zu liefern würde unserem Auftrag übrigens nicht gerecht.

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