Birken stehen in Mitten von toten Nadelbäumen an denen Wanderer vorbei gehen.
Tote Nadelbäume sind fast schon ein vertrauter Anblick für Wanderer und Spaziergänger im Wald (Archivfoto). Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Klaus-Dietmar Gabbert

Waldschäden Thüringen gibt viel Geld zur Wiederaufforstung

17. Februar 2023, 20:23 Uhr

Angesichts enormer Waldschäden erhöht das Land Thüringen die finanzielle Unterstützung für Waldbesitzer. Mit den Mitteln werden Besitzer bei der Aufarbeitung von Schadholz, der Wiederaufforstung und dem Waldbrandschutz unterstützt.

Das Land Thüringen fördert Waldbesitzer in diesem Jahr mit knapp 25 Millionen Euro. Das Landesprogramm zur Bewältigung von Waldschäden infolge der Klimakrise wurde entsprechend bis zum 31. Dezember 2024 verlängert, wie das Landwirtschaftsministerium am Freitag mitteilte.

Im vergangenen Jahr waren demnach insgesamt 21,2 Millionen Euro an die Forstbetriebe ausgezahlt worden. Staatssekretär Torsten Weil sagte, in den vergangenen beiden Jahren seien rund 1,3 Millionen Festmeter Schadholz aufgearbeitet und mit der Wiederbewaldung geschädigter Flächen begonnen worden.

Ministerium: Großes Interesse an Förderung

Mit den Landesmitteln werden Waldbesitzer unter anderem bei der Aufarbeitung von Schadholz, der Wiederaufforstung und dem Waldbrandschutz unterstützt. Die Fördermöglichkeiten werden nach Ministeriumseinschätzung sehr stark nachgefragt.

Nach Ministeriumsangaben entstünden den Forstbetrieben bei der Sanierung geschädigter Flächen und der Anpflanzung von widerstandsfähigeren Bäumen enorme Kosten. Je Hektar könnten mehr als 10.000 Euro anfallen.

Enorme Waldschäden durch Borkenkäfer

Ein Drittel der Landesfläche Thüringens ist mit Wald bedeckt, das sind etwa 550.000 Hektar. Rund 60 Prozent der Waldflächen befinden sich in privatem und kommunalem Eigentum.

2022 waren in Thüringer Wäldern allein bei der Fichte rund 3,9 Millionen Festmeter Schadholz durch Borkenkäferbefall festgestellt worden. Die Borkenkäfer befallen vor allem Nadelbäume wie Fichten, die durch Wassermangel und Trockenstress besonders anfällig dafür ist.

MDR/AFP/dpa (sar)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 17. Februar 2023 | 12:00 Uhr

5 Kommentare

aufdemberg am 19.02.2023

Nur zur Info,
Wenn der Baum liegt, ist der Käfer mit dem Baum fertig und weitergezogen.
Der Käfer überwintert im Boden.
Er startet also aus dem Boden auf intakte Bäume.
So mein Wissenstand.

martin am 19.02.2023

@aufdemberg: Das Käferholz zumindest aus dem Restwald herausholen, um die Verbreitung der Käfer zu bremsen. Natürliche Verjüngung kann da funktionieren, wo es noch hinreichend diversifiziertes genetisches Material gibt und keinen zu hohen Wildbesatz, der gleich alles "Neue / Andersartige" als wohlschmeckende Abwechslung gleich wegknuspert.

aufdemberg am 19.02.2023

@martin
Was wollen sie mit Käferholz anfangen?
Das es mit dem Plantagenholz so endet ist seit über hundert Jahren schon bekannt.
Wenn 57% der angepflanzten Bäume dem Wind und dem Käfer zum Opfer fallen, ist dieses Geschäftsmodell mehr als fragwürdig.

Wer will, verfolgt mal die Aussagen vom Peter Wohlleben und anderer Förster.

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