
Wohnungsmarkt Zu hohe Baukosten: Nur halb so viele Neubauten wie geplant
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05. Februar 2024, 19:19 Uhr
Wegen gestiegender Bau- und Energiepreise verzichten Thüringer Wohnungsunternehmen 2024 auf die Hälfte aller geplanten Neubauten. Dadurch werden im Freistaat laut Verband mindestens 300 bis 400 Wohnungen weniger entstehen.
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Der Verband der Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (VTW) rechnet für dieses Jahr mit einem Rückgang bei Investitionen in Wohnungsneubauten und Instandhaltung. Kommunale und genossenschaftliche Wohnungsunternehmen hätten bereits signalisiert, auf etwa die Hälfte ihrer für 2024 geplanten Neubauten zu verzichten, sagte Verbandsdirektor Frank Emrich am Montag in Erfurt. Dies betreffe schätzungsweise 300 bis 400 Wohnungen.
Mieten müssten sich verdoppeln, um Investitionskosten zu decken
Hintergrund seien gestiegene Kosten für Energie und Baumaterialien sowie höhere Baukreditzinsen. Diese Kosten ließen sich über sozialverträgliche Mietern kaum noch refinanzieren.
Die durchschnittliche Nettokaltmiete in den Verbandswohnungen - also die Grundmiete ohne Betriebskosten - bewegte sich in Thüringen Ende 2022 bei einer Erstvermietung je Quadratmeter zwischen 8,66 Euro im ländlichen Raum und 9,23 Euro in den Städten Erfurt, Weimar und Jena. Um jedoch die Kosten der Investitionen zu decken, müssten Mieten von 16 bis 18 Euro pro Quadratmeter verlangt werden.
Im VTW haben sich knapp 200 Wohnungsunternehmen, überwiegend kommunale Unternehmen und Genossenschaften, mit 264.000 Wohnungen zusammengeschlossen.
MDR (ost)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 05. Februar 2024 | 18:30 Uhr
AlexLeipzig am 06.02.2024
Man kann das serielle Bauen allerdings auch modern gestalten, daß die Wohnungen großzügiger und komfortabel sind und die Umweltaspekte berücksichtigt werden. Davon abgesehen sehen viele der "individuellen", aber teuren Neubauten rein äußerlich auch nicht viel anders aus.
Bolle der 1. am 05.02.2024
Vieleicht sollte man sich wieder an die alte "Platte" erinnern. Es ging schnell und sehr kostengünstig. Und man konnte vom Einfamilienhaus bis zum Hochhaus alles daraus Bauen. Die "Platte" ist mit bestimmt geringen Aufwand an die heutigen Umweltstandarts anpassbar.
camper21 am 06.02.2024
Sie vergessen, dass in der Platte nur wenige noch wohnen möchten oder was denken Sie, warum in den letzten Jahren soviele abgerissen wurden?