Ein Autokonvoi zieht sich über eine Landstraße
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Konflikt Mehr als 28.000 Flüchtlinge aus Bergkarabach nach Armenien geflohen

26. September 2023, 23:04 Uhr

Immer mehr Menschen fliehen nach der Militäroffensive Aserbaidschans am 19. September aus der umkämpften Kaukasusregion Bergkarabach nach Armenien. Wie die armenische Regierung berichtet, haben bereits mehr als 28.000 der 120.000 ethnischen Armenier die Region verlassen. Unterdessen stieg die Zahl der Todesopfer nach der Explosion eines Treibstofflagers Medienberichten zufolge an.

Nach dem Sieg des aserbaidschanischen Militärs in Bergkarabach ist die Zahl der geflüchteten Menschen aus der Region weiter gestiegen. Wie die armenische Regierung am Dienstag mitteilte, kamen bereits mehr als 28.100 der insgesamt 120.000 ethnischen Armenier aus Bergkarabach in Armenien an. Neun Stunden zuvor waren es noch rund 13.550 Menschen. Die Menschen verlassen Bergkarabach meist in Autos und Bussen. 

Nach Explosion und Militäroffensive: Menschen fliehen aus Bergkarabach nach Armenien

Viele der Armenier flüchteten nach einer Militäroffensive auf die Kaukasus-Region durch aserbaidschanische Truppen in der vergangenen Woche. Die Explosion eines Treibstofflagers, an dem viele Menschen sich mit Treibstoff für die Flucht nach Armenien eingedeckt hatten, verschlimmerte die Situation. Hunderte Menschen wurden teilweise schwer verletzt.

Die Nachrichtenagentur Interfax Aserbaidschan berichtet unter Berufung auf das armenische Gesundheitsministerium von 125 Menschen, die getötet wurden. Die Regierung der selbsternannten Republik Bergkarabach meldete zuletzt 68 Todesopfer. Die Ursache der Explosion ist weiterhin unklar.

Explosion in einer Tankstelle in Bergkarabach 1 min
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1 min

Bei einer Explosion in einem Treibstofflager sind hunderte Menschen verletzt worden, mindestens 20 starben. Zum Zeitpunkt des Unglücks hatten sie an einer Tankstelle für Benzin angestanden, um nach Armenien zu fliehen.

Di 26.09.2023 11:02Uhr 00:46 min

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Aserbaidschan greift Bergkarabach an

Bergkarabach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan, wird aber überwiegend von ethnischen Armeniern bewohnt. Am 19. September begann Aserbaidschan eine großangelegte Offensive, um die Autonomie der Region zu beenden. 

Bei Gefechten wurden nach armenischen Angaben mehr als 30 Menschen getötet und mehr als 200 verletzt. Am 20. September erklärte Aserbaidschans Präsident, Ilham Aliyev, den Einsatz für beendet. Die Souveränität Aserbaidschans in der Region sei wiederhergestellt worden.

AFP, RTR (lmb)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 26. September 2023 | 21:00 Uhr

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