Referendum UN-Menschenrechtsrat genehmigt Untersuchung zu Gewalt im Iran

24. November 2022, 18:18 Uhr

Der UN-Menschenrechtsrat will die gewaltsame Niederschlagung der Proteste im Iran untersuchen. Das Gremium billigte dazu einen Resolutionsantrag, den Deutschland und Island eingereicht hatten. Die iranische Vertreterin wies das Vorhaben entschieden zurück.

Der UN-Menschenrechtsrat hat eine internationale Untersuchung der blutigen Niederschlagung der Proteste im Iran beschlossen. Eine von Deutschland und Island eingebrachte Resolution wurde bei einer Sondersitzung des Rats in Genf mit 25 Ja-Stimmen angenommen. Sechs Mitglieder stimmten dagegen, 16 weitere enthielten sich. Die iranische Vertreterin wies das Vorhaben entschieden zurück.

Wie Außenministerin Annalena Baerbock mitteilte, sollen Experten Verstöße gegen die Menschenrechte dokumentieren und Beweismaterial sammeln. Es solle ermöglicht werden, dass die Verantwortlichen für die Gewalt zur Rechenschaft gezogen werden können.

Die Welt darf nicht tatenlos zusehen, wie unschuldige Menschen, Mütter, Väter, Schwestern, Brüder und Kinder ermordet werden.

Annalena Baerbock Bundesaußenministerin

Baerbock fordert unabhängige Ermittlungen

Baerbock hatte zuvor vor dem UN-Menschenrechtsrat für einen unabhängigen Mechanismus appelliert. Ermittlungen könnten dazu beitragen, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Teheran verletze grundlegende Menschenrechte wie die Meinungs- und die Versammlungsfreiheit. Das islamische Regime reagiere mit Festnahmen, Tötungen und Hinrichtungen auf die Proteste.

Eine Vertreterin der iranischen Regierung kritisierte die westlichen Staaten als arrogante Heuchler. Chadidscheh Karimi sagte, sie verletzten die Menschenrechte der Iranerinnen und Iraner durch die Sanktionen, die viele Menschenleben kosteten.

Proteste gegen Führung in Teheran

Im Iran gehen seit Wochen zahlreiche Menschen gegen die Führung in Teheran auf die Straße. Auslöser war der Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini Mitte September. Sie war von der Sittenpolizei festgenommen worden, weil sie ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß getragen haben soll. Die Behörden reagieren mit zunehmender Härte auf die Proteste.

Seit dem Beginn der Demonstrationen wurden nach Angaben der UN bereits mehr als 300 Menschen getötet. Die in Oslo ansässige Organisation "Iran Human Rights" geht von mehr als 400 Todesopfern aus.

AFP, dpa (isc)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 24. November 2022 | 17:00 Uhr

Mehr aus Politik

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock 1 min
Bildrechte: mdr
1 min 22.07.2024 | 11:53 Uhr

Angesichts von US-Präsident Bidens Rückzug von der Präsidentschaftskandidatur hat Außenministerin Baerbock ihren "großen Respekt" bekundet.

Mo 22.07.2024 09:29Uhr 00:28 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/politik/video-baerbock-reaktion-rueckzug-biden100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Mehr aus der Welt

Brennende Fabrik für Feuerwerkskörper in Bulgarien 1 min
Bildrechte: mdr
1 min 26.07.2024 | 15:36 Uhr

Bei einem Brand in einer Fabrik für Feuerwerkskörper in Bulgarien sind mindestens zwei Menschen verletzt worden. Wegen stundenlanger Explosionen waren die Rettungskräfte gezwungen, zunächst Sicherheitsabstand zu halten.

Fr 26.07.2024 13:22Uhr 00:36 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/panorama/video-brand-fabrik-feuerwerk-bulgarien100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video
Silhouette eines Breakdancers 23 min
Bildrechte: IMAGO / Depositphotos
Gasleitungen mit Absprerrventilen und Druckanzeigern führen in einen Erdgasspeicher der Ungarischen Gasspeicher Gesellschaft im Dorf Zsana, Ungarn. 3 min
Bildrechte: picture alliance/dpa/XinHua | Attila Volgyi
Verwüstete Straße auf den Philippinen nach Taifun "Gaemi" 1 min
Bildrechte: mdr
1 min 25.07.2024 | 14:11 Uhr

Durch Taifun "Gaemi" sind in Taiwan mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Zeitweise waren mehr als 450.000 Haushalte ohne Strom. Auch auf den benachbarten Philippinen kamen Menschen ums Leben.

Do 25.07.2024 11:54Uhr 00:37 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/panorama/video-taifun-taiwan-philippinen100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video
Ein Löschflugzeug über einem brennenden Wald in Spanien 1 min
Bildrechte: mdr
1 min 25.07.2024 | 11:31 Uhr

Im süd-spanischen Andalusien sind laut Feuerwehr mindestens fünf Brände ausgebrochen. In Italien mussten 540 Menschen aus einer Ferienanlage in Sicherheit gebracht werden.

Do 25.07.2024 09:13Uhr 00:35 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/panorama/video-waldbrand-spanien-italien100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video