Selber machen 4 Nähtipps von Youtuberin "pattydoo"
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Nähen ist zum Volkssport geworden. Aber nicht jeder hat Zeit und Lust für aufwändige Projekte wie Mäntel oder Jacken. Deutschlands erfolgreichste Youtuberin beim Thema Nähen Ina Fischer, alias "pattydoo", hat deswegen einfache Tricks für Sie zusammengestellt. Ein erstes mögliches Nähprojekt hat sie auch mitgebracht: einen Kissenbezug mit Kordel.

Tipp 1: Nahtzugabe
Egal welches Projekt Sie nähen möchten: An einer Sache kommen Sie nicht vorbei. Das ist die sogenannte "Nahtzugabe". Damit ist der Abstand zwischen der eigentlichen Naht und der Stoffkante des späteren Nähteils gemeint. Wenn Sie also einzelne Stoffteile zuschneiden, sollten Sie immer 0,5 bis 1 cm mehr Stoff an der Kante übriglassen, als Sie abgemessen haben. Das gilt für jede Kante, also rund um das Stoffteil.
Tipp 2: Klebeband und Backpapier
Nachdem Sie die Stoffteile – zum Beispiel für einen Kissenbezug – zugeschnitten haben, geht es ans Zusammennähen. Damit Sie dort die Naht korrekt platzieren, können Sie sich an Ihrer Nähmaschine eine Markierung setzen. Dafür eignet sich Klebeband (Washi-Tape) oder ein Stück Pappe. Die kleben Sie genau so weit von der Nadel entfernt auf, wie die Nahtzugabe. Dann legen Sie die Stoffkante an – und nähen exakt dort, wo die Naht sein soll.
Manch einer möchte für sein Nähprojekt beschichtete Stoffe benutzen (z.B. Wachstuch). Dann lohnt es sich, die Unterseite des Nähfußes der Nähmaschine mit Washi-Tape zu bekleben. Dadurch gleitet das Stoffstück besser zwischen Nähfuß und Maschine hindurch. Wenn das nicht genügt, kommt Seiden- oder Backpapier zum Einsatz. Das legen Sie auf das Stoffstück auf, nähen darüber und können das Papier abschließend abreißen.
Tipp 3: Eine "Hebamme" zum Nähen
Eine weitere Herausforderung für Näheinsteiger ist es, wenn sich mehrere Lagen Stoff übereinander stapeln und der Nähfuß zu Beginn schräg ist. Das passiert beispielsweise beim Kürzen von Jeanshosen, vor allem im Bereich der dicken Seitennaht. Hier kommt die "Hebamme" ins Spiel.
Hebamme Das ist ein Stück Stoff, das Sie mehrmals falten können. Und zwar bis es so dick ist, wie der Stoff, den Sie nähen möchten.
Legen Sie die "Hebamme“ vor das Stoffteil. Der Nähfuß bleibt waagerecht und Sie können losnähen. Gerade beim Kürzen von Jeans können Sie damit knubbelige Stellen gut ausgleichen. Und die Naht wird schön gleichmäßig.
Tipp 4: Kordel aufnähen
Dieser Tipp ist schon etwas aufwändiger. Dafür liefert er ein echtes "WOW"-Ergebnis.
Sie brauchen:
- Stück Stoff
- Kordel
- leere Garnrolle
Anleitung
Wenn Sie eine Vorlage verwenden möchten, nutzen Sie wasserlösliches Vlies, um diese abzupausen. Das sollte genau so groß sein wie das Stoffstück, auf dem Sie den Schriftzug festnähen möchten. Schreiben Sie die Buchstaben auf das Vlies, befestigen Sie es dann formschlüssig mit Stecknadeln auf dem Stoffteil.
Danach kommt eine leere Garnrolle ins Spiel. Diese dient als Führung für die Kordel. Kleben Sie die Garnrolle mit Washi-Tape oder Klebeband an die Vorderseite der Nähmaschine. Fädeln Sie die Kordel hindurch und legen Sie das Stoff-/Vlies-Stück unter den Nähfuß.
Legen Sie die Kordel direkt auf den vorgezeichneten Buchstaben, positionieren Sie beides unter dem Nähfuß – und nähen Sie langsam los. Jetzt führen Sie das Stoffstück so entlang, dass die Kordel genau dort festgenäht wird, wo Sie die Buchstaben vorgezeichnet haben.
Zu guter Letzt müssen Sie noch das abwaschbare Vlies (das jetzt festgenäht ist) vom Stoff bekommen. Dafür weichen Sie das Stoffstück in einem Wasserbad ein. Das Vlies lässt sich rückstandsfrei entfernen.
Viel Spaß beim Nähen!
MDR (jba)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 27. März 2023 | 17:00 Uhr