Dienstag, 13.10.2020: Heilung

Vor einem Jahr berichtete ich an dieser Stelle von einem Wunder, dass ich erlebt habe. Ein guter Freund, knapp über 40, erlitt bei einem Sportwettkampf einen Herzinfarkt und lag einige Wochen im Koma. Er überlebte den Infarkt und kämpft sich seitdem wieder ins Leben zurück. Die Familie, wir als Freunde und auch die beteiligten Ärzte erlebten diese Heilung als großes Wunder. Kürzlich feierte unser Freund nun seinen 1. Geburtstag: ein fröhliches Fest im Grünen mit glücklichen und dankbaren Menschen.

Mir ist in dem zurückliegenden Jahr eines bewusstgeworden: Es gibt Wunder, ich kann auf das Eingreifen Gottes hoffen. Aber wenn das Wunder eintritt, habe ich als Mensch alle Hände voll zu tun und muss es vollenden. Denn Gott hat nicht gesagt: "So, mein Lieber, dann mache ich Dich mal wieder gesund und fit, als ob nichts gewesen ist. Deinen Herzinfarkt vergessen wir und stellen alles wieder auf Null. Und los geht’s von vorn." Nein. Ich habe erlebt, Gott sagt eher: "Entgegen aller medizinischen Prognosen lasse ich Dich aus dem Koma wieder aufwachen und lasse das Blut wieder ungehindert durch Dein Herz fließen. Und dann kannst Du mit Deiner eigenen Kraft Dich langsam wieder ins Leben kämpfen."

Für unseren Freund hat Gott das Weiterleben ermöglicht - aber es ist seither ein anderes Leben. Alles musste wieder neu erlernt werden: sprechen, Schuhe anziehen, laufen, Fahrrad fahren. So vieles ist nach diesem einen Jahr wieder möglich. Aber manches eben auch nicht mehr. Es ist eben nicht mehr das "alte" Leben. Es wird nie mehr so sein wie vor dem 28. August 2019. Ich habe gelernt: Ich kann in scheinbar aussichtslosen Situationen auf ein wunderbares Eingreifen Gottes vertrauen. Wenn es dann geschieht, muss ich die Chance nutzen und nach Kräften am Neustart mitarbeiten. Und das gilt sicher nicht nur, wenn es um die Heilung körperlicher Schäden geht.

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