Dienstag, 29.12.2020: Zwischen den Jahren

Es ist natürlich nicht ganz korrekt, aber man nennt diese Zeit auch "zwischen den Jahren". Übermorgen endet 2020. Diese wunderbare Jahreszahl, ich hatte sie gern. Die klang doch irgendwie fröhlich und jung - 2020.

"Man müsste nochmal 20 sein…", die Älteren kennen den Schlager von Willy Schneider noch? Man tanzte dazu den langsamen Walzer - damals 1953.

Und nun gehen wir auf 2021 zu - hört sich nach Volljährigkeit an. "Jetzt aber endlich erwachsen werden!" Klingt nicht so nach Leichtigkeit, dafür nach Eigenverantwortung. Aber stopp: Noch sind wir ja dazwischen.

Heute lesen Christen in der Tageslosung, einem biblischen Tageskalender: "Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden." (Matthäus 6,10) Es ist eine Bitte aus dem Vaterunser. Mir kommt sie gerade recht. Wenn man das Vergangene loslassen muss und nicht weiß, was im neuen Jahr kommt.

Keiner hat in der Silvesternacht zu 2020 gewusst, was da kommen wird. Unsere Gebete sind in diesem Jahr, mit der eigentlich fröhlich klingenden Jahreszahl, dringlicher geworden. Wie oft habe ich gewünscht und gebetet: "Bitte Gott, bewahre uns vor allem Übel - vor der Ansteckung besonders." Katholischen Christen ist diese Bitte vertrauter: "Erlöse uns, Herr, allmächtiger Vater, von allem Bösen und gib Frieden in unseren Tagen. Komm uns zu Hilfe mit deinem Erbarmen und bewahre uns vor Verwirrung und Sünde, damit wir voll Zuversicht das Kommen unseres Erlösers Jesus Christus erwarten".

Was kommt und was wir beten werden in diesen Tagen der Zwischenzeit? Dass Gottes Reich uns nahe kommen soll, dass es erkennbar wird, wenn alles unklar ist. Das wünsche ich Ihnen und mir. Und dass nicht Menschenwille, sondern der Wille Gottes sich im Himmel und auf unserer Erde durchsetzt.

Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

Kurzbiografie Dr. Harald Lamprecht

Dr. Harald Lamprecht

geboren 1970 in Dresden | verheiratet, drei Kinder | 1990 Theologiestudium in Leipzig, Göttingen und Halle | 1996 Wiss. Mitarbeiter am Institut für Ökumenik, Konfessionskunde und Religionswissenschaft der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg | 1999 Beauftragter für Weltanschauungs- und Sektenfragen der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens und Geschäftsführer des Evangelischen Bundes, Landesverband Sachsen

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Christine Rösch

Christine Rösch

Geboren am 28.09.1958 in Gotha | 1977 Abitur | Studium an der Bauhaus-Universität Weimar mit Abschluss als Dipl. Ing. für Gebiets- und Stadtplanung 1983 | danach tätig in der Altstadtsanierung und im Kirchenbau der Stadt Gotha | ab 1992 theologische Ausbildung | 1. und 2. Examen und Ordination | zunächst Pfarrstelle in Seebergen (Kreis Gotha) | ab 2002 Pastorin für allgemeinkirchliche Aufgaben der Landeskirche in der 1. Pfarrstelle des Diakonischen Werkes Thüringen | ab 2014 theologische Referentin im Landesverband der Diakonie Sachsen | wohnhaft in Radebeul

Verantwortlich für Verkündigungssendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie das Wort zum Tag...

... sind die Senderbeauftragten der evangelischen Landeskirchen, der evangelischen Freikirchen bzw. der römisch-katholischen Kirche.