Montag, 24.04.2023: Liturgie - der Gottesdienstablauf

Gestern war in unserer Kirche ein großer Festgottesdienst. Konfirmation. Wir haben mit dem Posaunenchor gespielt. Viele Familien sind gekommen mit der ganzen Verwandtschaft. Die Leute haben sich schick herausgeputzt. Bei solch einem Fest kommen oft Menschen mit, die sonst nicht regelmäßig christliche Gottesdienste besuchen. Manche sind unsicher: Wie benimmt man sich hier? Ich kenne mich gar nicht aus.

Ein Zettel mit dem Ablauf des Gottesdienstes und den Liedern gibt da Sicherheit. Da weiß man, was kommt.

Harald Lamprecht, 2009 2 min
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2 min

gesprochen von Harald Lamprecht

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Mo 24.04.2023 05:45Uhr 02:17 min

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Die Grundform des christlichen Gottesdienstes ist schon im vierten Jahrhundert ausgeprägt. Das ist also schon eine ziemlich alte Tradition. Man kann das positiv sehen: Diese Form ist über Jahrtausende erprobt und bewährt. Sie hat Generationen von Christen Glauben und Hoffnung gegeben. Die vertrauten Formen geben in unsicheren Zeiten Halt und Stärkung. Jüngere Menschen haben damit manchmal Probleme, empfinden es als antiquiert und verstaubt.

In meiner eigenen Konfirmandenzeit sollten wir Jugendlichen mal einen Gottesdienst selbst gestalten. Da wollten wir alles ganz anders, und natürlich viel besser machen. Moderner. Zeitgemäß und so. Also haben wir alles aufgeschrieben, was wir meinten, was in unserem Gottesdienst so vorkommen soll. Dann haben wir nach der optimalen Reihenfolge gesucht. Drei Lieder hintereinander – nein, das ist nicht so gut. Etwas Abwechslung sollte schon sein. Also lieber die Lesung aus der Bibel zwischen zwei Lieder. Und die Begrüßung natürlich am Anfang. Als wir am Ende alles so angeordnet hatten, dass es eine gute und logische Abfolge ergibt, waren wir sehr erstaunt: Es war fast der ganz normale Sonntagsgottesdienst daraus geworden. Da ist mir das erste Mal bewusst geworden, dass diese Abfolge wohl überlegt und sinnvoll ist. Ich habe etwas davon verstanden, warum der Gottesdienst so abläuft. Seitdem kann ich da besser und bewusster dabei sein.

Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

Kurzbiografie Dr. Harald Lamprecht

Dr. Harald Lamprecht

geboren 1970 in Dresden | verheiratet, drei Kinder | 1990 Theologiestudium in Leipzig, Göttingen und Halle | 1996 Wiss. Mitarbeiter am Institut für Ökumenik, Konfessionskunde und Religionswissenschaft der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg | 1999 Beauftragter für Weltanschauungs- und Sektenfragen der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens und Geschäftsführer des Evangelischen Bundes, Landesverband Sachsen

Verantwortlich für Verkündigungssendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie das Wort zum Tag...

... sind die Senderbeauftragten der evangelischen Landeskirchen, der evangelischen Freikirchen bzw. der römisch-katholischen Kirche.