Dienstag, 07.05.2019: Eine Überraschung für liebe Menschen

In der Familie steht ein Geburtstag an. Und wieder kommt die Frage nach einem passenden Geschenk auf. "Ich brauche nichts, eigentlich habe ich keine Wünsche." Na wunderbar, das ist ja sehr hilfreich. Beim Einkauf sehe ich plötzlich eine Werbung: "Eine Überraschung für liebe Menschen". Ja, das klingt genau richtig für diese Situation! Aber was verbirgt sich dahinter? Oh, ein Geschenkgutschein. Da hatte ich mir jetzt etwas Originelleres vorgestellt. Ja, es stimmt schon. Das Geburtstagskind kann sich selbst etwas Schönes aussuchen und ich liege nicht daneben. Aber zufrieden bin ich damit nicht wirklich.

Lebt ein Geschenk nicht auch davon, dass ich mir Gedanken mache und mir etwas einfallen lasse? Oder ist am Ende der Geldwert auf dem Gutschein das Entscheidende?

Bereits die Bibel erzählt in vielen Geschichten von Geschenken, die zur Bestechung oder Besänftigung unter den Menschen dienten. Und so wird in der Spruchsammlung von König Salomo formuliert: "Geschenke öffnen viele Türen, selbst zu den Großen geleiten sie dich." (Spr 18,16). Selbst Gott versuchte man mit Opfergeschenken zu huldigen und zu besänftigen.

Diese Geschenke sind nicht zweckfrei, sondern sie sind mit Hintergedanken verbunden. Im Gegensatz dazu gefällt mir die Aussage vom Apostel Paulus deutlich besser: "Gott liebt einen fröhlichen Geber." (2 Kor 9,7b)
Ja, ich bin überzeugt, dass kleine Geschenke sprichwörtlich die Freundschaft erhalten können. Aber nicht, weil ich im Überfluss auch noch Überflüssiges verschenke. Vielmehr gibt es viele Geschenke, die man nicht kaufen kann. Zum Beispiel meine Talente und Gaben, mit denen ich anderen Freude machen kann. Vielleicht sollte ich einfach meine Zeit "verschenken". Beim nächsten Geburtstag verschenke ich etwas Selbstgemachtes oder eine gemeinsame Unternehmung. Davon hat vermutlich noch niemand genug.

Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

Kurzbiografie Holger Treutmann

Holger Treutmann

1963 in Springe bei Hannover geboren | verheiratet | 2 Kinder | Studium in Bethel, Göttingen, Berlin | 1989 1. Theologisches Examen in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover | 1989-1993 Pharmareferent bei Astra-Chemicals Wedel/Hamburg | 1993-1995 Vikariat in Bröckel bei Celle | 1995 2. Theologisches Examen in der Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannover | 1995 Wechsel in die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen | 1995-1999 Pfarrer in Eibenberg-Kemtau und Chemnitz-Reichenhain | 1999-2005 Pfarrer in St.-Pauli-Kreuz-Gemeinde Chemnitz | 2006 - Januar 2016 Pfarrer der Frauenkirche in Dresden | Ehrenamtlicher Mitarbeiter der Notfallseelsorge Dresden | seit Februar 2016 Senderbeauftragter der Ev. Kirchen beim MDR und Rundfunkbeauftragter der Ev.-Lutherischen Landeskirche Sachsens

Elisabeth Schwope
Bildrechte: Elisabeth Schwope

Kurzbiografie Elisabeth Schwope

Elisabeth Schwope

geboren 02.08.1990 in Löbau /Sachsen | 2010-13 Studium der Religionspädagogik in Freiburg/Breisgau | 2013-14 Berufspraktisches Jahr in Zwickau | seit 2014 Schulseelsorgerin am Bischöflichen Maria-Montessori-Schulzentrum in Leipzig | 2014-16 Gemeindeassistentin in Leipzig-Grünau | seit 2016 Gemeindereferentin in Leipzig Nord | seit Herbst 2017 in Elternzeit | wohnhaft in Dresden, verheiratet, zwei Kinder

Verantwortlich für Verkündigungssendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie das Wort zum Tag...

... sind die Senderbeauftragten der evangelischen Landeskirchen, der evangelischen Freikirchen bzw. der römisch-katholischen Kirche.