Freitag, 14.05.2021: Bonifatius

"Pankraz, Servaz, Bonifaz machen erst dem Sommer Platz." - heißt es über die Eisheiligen. Der heutige 14. Mai ist also dem heiligen Bonifatius gewidmet. Das war ein frommer Römer, der um 306 in Tarsus als Märtyrer starb. Viel bekannter allerdings ist ein Engländer, der gut 400 Jahre später diesen Namen zugesprochen bekam, bezugnehmend auf den alten Heiligen. Dieser Bonifatius wurde später als "Apostel der Deutschen" bezeichnet, denn auf ihn gehen die Bistümer Salzburg, Passau, Regensburg, Freising, Würzburg, Büraburg bei Fritzlar und Erfurt zurück.

Eigentlich hieß er Wynfreth, in Wessex in England geboren. Winfried wurde Benediktinermönch, dann Priester, dann Abt. Sein Wunsch war, den noch immer heidnischen Festland-Germanen Christus zu bringen. So versuchte er sich als Missionar in Friesland, blieb aber erfolglos. Er gab auf und machte sich auf den Weg nach Rom. Am 15. Mai 719 erhielt er vom Papst einen offiziellen Missionsauftrag für Germanien und seinen neuen Namen: Bonifatius. Dann beginnt seine Erfolgsgeschichte, bis die Friesen ihn während einer Missionsreise lynchen. Folgende Überlieferung ist wohl die bekannteste: Bonifatius will die noch heidnischen Chatten (die heutigen Hessen) überzeugen und die Ohnmacht ihrer germanischen Götter beweisen. Und so fällt er im Jahr 723 die Donar-Eiche bei Geismar, ein bedeutendes germanisches Heiligtum. Das tut er nicht etwa heimlich, sondern im Beisein zahlreicher Chatten. Die rechnen mit der Rache ihres Gottes Donar (nach dem übrigens unser Donnerstag benannt ist), aber es kommen weder Blitz noch Donner. Es passiert gar nichts. Auch Bonifatius nicht. Der lässt aus dem Holz der Eiche ein Bethaus errichten. Die Hessen hat das damals beindruckt und überzeugt, Gott mehr zu vertrauen als der Kraft ihrer Eiche. Wenn unsere Sicherheiten nicht mehr tragen - Gott ist da. Auch heute. Worauf vertrauen wir?

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