Montag, 16.09.2019: Boston
Boston, war die erste Station unseres Amerika-Glaubens- und Bildungsurlaubs in diesem Jahr. Zwei Tage waren sicher zu wenig für die Stadt, die als eine Wiege der Nation betrachtet werden darf, in der Benjamin Franklin und John F. Kennedy geboren wurden, wo die Unabhängigkeitserklärung formuliert wurde und mit der „Boston Tea Party“ der Prozess der Loslösung vom Mutterland England begann. Hier hat der Geistliche John Harvard den Grundstock für die weltberühmte Universität gelegt und George Washington erste militärische Erfolge verbucht. Entlang des Freedom-Trail (des „Freiheits-Pfades“) kann man die Innenstadt erkunden. Rote Ziegel im Pflaster und Fußabdrücke an den Kreuzungen weisen den Weg. Wie überall in den großen Städten Amerikas ist es schwer eine Parkgelegenheit zu finden und auf den Straßen und Plätzen herrscht reges Treiben. Die Geschichte des alten Boston wird vom Straßenlärm und vordergründiger Geschäftigkeit überlagert.
Einer von uns verschwindet in einem Geschäft. Wo ist er hin? Da entdecken wir, dass hier kirchliche Artikel verkauft werden: Messgewänder, Bücher, Devotionalien, manches kitschig, vieles ansprechend und interessant. Mit den Mitarbeitern des Ladens ergibt sich ein gutes Gespräch. Für sie ist Deutschland gar nicht so weit weg. Man war schon hier und dort, an einer Wallfahrtsstätte, in der Kathedrale von Köln… Und wir werden in die erste Etage des Geschäftshauses geführt. Hier ist die kleine Kapelle der Ordensschwestern, die den Laden führen. Auf dem Altar, in einer Monstranz ist die geweihte Hostie zur Anbetung ausgesetzt. Auch wir knien nieder und beten an. Kein Lärm mehr, keine Geschäftigkeit, no business as usual. Gott wohnt in der Stille, er empfängt uns an diesem Ort und er ist das stille Herz an jeder Station unseres Lebens. Nicht der schlechteste Auftakt für die nächsten Tage.