Gina Rühl im Fitnessstudio
Bildrechte: MiaMedia

Selbstbestimmt | 10.12.2023 | 08:00 Uhr im MDR-TV und ab sofort in der Mediathek Geht da noch was? fragt Gina Rühl

02. Dezember 2024, 11:43 Uhr

Mehr leisten, gesund sein, sportlich, stark. Perfekter Körper, ausgeglichenes Mindset – der Trend zur Selbstoptimierung ist ungebrochen. Doch wie viel davon verträgt der Mensch? Und was bedeutet dieser Trend für Menschen mit Behinderung? Fragt "Selbstbestimmt"-Hostin Gina Rühl Experten – und sich selbst beim Blick auf ihre Smartwatch und im Eisbad.

Es gibt Menschen, denen der eigene Körper nicht gut genug ist. Auch "Selbstbestimmt"-Hostin Gina Rühl versucht, sich stetig weiter zu optimieren. Immer dabei: ihre Smartwatch als Fitnesstracker. Die smarten Gadgets aber messen nicht nur Laufleistung oder Herzfrequenz, sondern speichern die Daten am Ende auch. Das kann einerseits Ansporn sein, andererseits Druck erzeugen.

Sich durchboxen nach Guillian-Barré-Syndrom

Vor allem im Profisport ist das Streben nach dem perfekten Körper weit verbreitet. Michael Mikolaj aus Bayern kennt das aus seiner aktiven Zeit. Der Kleinwüchsige hat drei- bis viermal in der Woche hart trainiert, neben seiner Arbeit im Büro. Sein oberstes Ziel: mehr Muskelkraft für den höchstmöglichen sportlichen Erfolg. So hat er sich ganz nach oben gekämpft und ist Deutscher Meister und Europameister im Bankdrücken geworden. Dann änderte sich sein Leben 2019 radikal: "Ich bin am Guillian-Barré-Syndrom erkrankt, das ist eine Nervenkrankheit. Es begann mit Kribbeln in den Fingern und führte innerhalb weniger Tage zur vollständigen Lähmung," erinnert sich Michael Mikolaj.

Zwei Männer mit Boxhandschuhen
Durch eine Erkrankung am Guillian-Barré-Syndrom war Michael Mikolaj zeitweise gelähmt, jetzt boxt er sich ins Leben zurück. Bildrechte: Mia Media


Er kämpfte sich zurück ins Leben und musste dabei buchstäblich alles neu lernen. Auch, zu gehen. Heute treibt er wieder Sport, jetzt in einer anderen Disziplin. Erfolgreicher Boxer möchte er werden und trainiert dafür in einem Verein in seiner Heimatstadt. Der Wunsch, sich selbst zu optimieren, ist Teil seines Lebens geblieben. Täglich geht er ins Fitnessstudio und stemmt Gewichte.

Die Videos:

Biohacking gegen Burnout?

Neben der sportiven Form der Selbstoptimierung gibt es einen weiteren Trend, das sogenannte Biohacking, auf vermeintlich wissenschaftlichen Ansätzen basierend verspricht es, biologische Funktionen und körperliche Fähigkeiten durch Technologie gestützte Selbstexperimente zu steigern. Einblicke bekommt "Selbstbestimmt"-Hostin Gina Rühl bei Simone Koch. Sie leitet in Leipzig und Berlin zwei der größten Praxen für funktionelle Medizin in Deutschland und gilt als eine der führenden Biohackerinnen Europas.

Außerdem begleitet sie Kathrin-Anna Ziegeler, die mit ihrem Team einen viertägigen Kongress für Biohacking im Kurort Bad Dürrheim im Schwarzwald organisiert. Für Kathrin-Anna Ziegeler ist das Biohacking eine Form der Selbstoptimierung, die auf Altbewährtes zurückgreift und zugleich neue Technologien nutzt: "Biohacker wollen selber über ihre eigene Gesundheit bestimmen. Dazu wollen sie verstehen, was beispielsweise bei einer bestimmten Übung im Körper passiert."

Zwei Frauen, eine trägt eine Armprothese
Für Kathrin-Anna Ziegeler ist das Biohacking eine Form der Selbstoptimierung, die auf Altbewährtes zurückgreift und zugleich neue Technologien nutzt: Bildrechte: Mia Media

Um nachzuvollziehen, wie diese Form der Selbstoptimierung genau funktioniert, hat sich Gina Rühl mit dem Teilnehmer Patrick Boillat verabredet. Der Schweizer meint, er habe durch Biohacking seine Burnout-Erkrankung besser bewältigen können: "Das war ein langer Prozess, der viel Disziplin erforderte", betont er.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Selbstbestimmt | 10. Dezember 2023 | 08:00 Uhr

Mehr zur neuen Sendereihe