Fußball | Verband Despektierlicher Post über Selenskyj: DFB kündigt Gespräch mit NOFV-Präsident Winkler an
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15. Mai 2023, 11:18 Uhr
Der Deutsche Fußball-Bund hat nach einem despektierlichen Beitrag von DFB-Vize- und NOFV-Präsident Hermann Winkler über den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj ein Gespräch angekündigt. Winkler schrieb am Sonntag (14. Mai) bei Instagram: "Berlin heute Morgen. Dank Allgemeinverfügung auf Grund des Besuchs eines ehemaligen ukrainischen Schauspielers ist die City weitestgehend abgeriegelt, die Spree für Touristen teilweise gesperrt."
Selenskyj auf Staatsbesuch in Berlin
Selenskyj war am frühen Sonntagmorgen in Berlin und erstmals seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine in Deutschland eingetroffen. Am Nachmittag wurden er und sein Volk in Aachen mit dem Karlspreis ausgezeichnet. Der frühere CDU-Europaabgeordnete Winkler teilte in seinem Beitrag zudem ein Bild von sich am Sowjetischen Ehrenmal im Berliner Stadtteil Treptow. "Im Treptower Park ist's noch ruhig - noch steht das Ehrenmal zum Gedenken aller Kriegsopfer", schrieb der 60-Jährige. Der Deutschen Presse-Agentur bestätigte Winkler die Echtheit seines Posts: "Es ist mein persönlicher Account und meine Beschreibung der Beobachtung." Seit Montag (15. Mai) ist Winklers Instagram-Account deaktiviert.
DFB-Team im Juni gegen die Ukraine
Der DFB, der nach Verbandsangaben keinen Einfluss auf die Beiträge der Präsidiumsmitglieder in den sozialen Medien hat, erklärte am Sonntagnachmittag, an diesem Montag mit Winkler ein Gespräch zu dem Post führen zu wollen. Im Internet kritisierten zahlreiche Nutzer den Beitrag von Winkler. Eine Sprecherin des für den Sport zuständigen Bundesinnenministeriums erklärte dazu: "Das BMI als Sportministerium sieht keinen Anlass, diese völlig indiskutable Äußerung näher zu kommentieren." Die Nationalmannschaft bestreitet am 12. Juni ihr 1.000. Länderspiel in Bremen gegen die Ukraine.
dpa/red
Dieses Thema im Programm: Sport im MDR AKTUELL Nachrichtenradio | 14. Mai 2023 | 18:40 Uhr
MDR-Team vor 49 Wochen
Liebe Nutzerinnen und Nutzer,
Wir können nachvollziehen, dass es sich um ein Thema mit großem Diskussionsbedarf handelt. Grundsätzlich stehen wir in der Kommentarfunktion gern allen Nutzerinnen und Nutzern bei Fragen, bei der Einordnung oder beim Beseitigen von Unklarheiten zur Verfügung. Wir haben aber derzeit zwei Artikel zu diesem Thema geöffnet. Um die Diskussion nicht weiter zu zerfasern und auch Ressourcen und Zeit zu bündeln, haben wir die redaktionelle Entscheidung getroffen, diesen Kommentarbereich zu schließen und würden Sie bitten unter diesem Artikel mitzudiskutieren:
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Mit besten Grüßen
Ihre MDR.de-Redaktion
Hafenbraeu vor 49 Wochen
@Anita L. Ich wollte Ihnen nichts unterstellen, deshalb hatte ich nochmal nachgefragt. Zu Ihrer Antwort soll sich jeder eine eigene Meinung bilden. Aber nur soviel noch: ich bin nicht für "wie es in den Wald hineinruft", sondern für einen sachlichen Austausch von Meinungen.
Tom_S_1981 vor 49 Wochen
Der MDR hat theoretisch keine Meinung und ist theoretisch neutral. In der Praxis funktioniert das nicht immer. Das ist aber Teil einer ganz anderen Diskussion.
Wer ein öffentliches Amt begleitet und seine Social Media Auftritte privat verwaltet, braucht sich nicht beschweren, wenn es vorkommt, dass er / sie mit einer öffentlichen Äußerung ins Fettnäpchen tritt. Allerdings sollte man jetzt auch keine medial befeuerte Hexenjagd gegen Herrn Winkler daraus machen.