Gebietsreform | Saalfeld-Rudolstadt Kommen Kamsdorf und Unterwellenborn zu Saalfeld?

13. Februar 2017, 14:16 Uhr

Während die Saalfelder Höhe schon bald ein Teil von Saalfeld werden dürfte, wehren sich die beiden Gemeinden Kamsdorf und Unterwellenborn vor einer Eingemeindung. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Wie ist die Situation rund um Saalfeld?

Unterwellenborn und Kamsdorf sind zwei Nachbargemeinden der Kreisstadt Saalfeld im Kreis Saalfeld-Rudolstadt. Die 6000-Einwohnergemeinde Unterwellenborn will unter keinen Umständen von Saalfeld "geschluckt" werden. Auch Kamsdorf wehrt sich vor einer Eingemeindung von Saalfeld und möchte wenn schon mit Unterwellenborn zusammengehen.

Warum wollen Unterwellenborn und Kamsdorf nicht zu Saalfeld?

Wie viele Gemeinden in Nachbarschaft zu größeren Städten fürchten auch Unterwellenborn und Kamsdorf im Zuge der Gebietsreform um ihre Autonomie. Höhere Grundsteuern, Straßenausbaubeiträge, vielleicht auch höhere Kindergarten-Gebühren und höhere Kosten bei der Straßenreinigung könnten die Folge sein. Andererseits nimmt Unterwellenborn mit seinem Gewerbegebiet viel Gewerbesteuern ein. Das Geld möchte die Gemeinde natürlich für sich behalten.

Können sich die kleinen Gemeinden durchsetzen?

Das letzte Wort bei der Gebietsreform hat die Landesregierung. Und die hatte angekündigt, sogenannte Abwehrfusionen nicht genehmigen zu wollen. Bei Saalfeld handelt es sich um ein erweitertes Mittelzentrum. Solche Zentren sollen laut Vorschaltgesetz durch Eingliederungen vergrößert werden. Deshalb könnte das Land eine Fusion von Unterwellenborn und Kamsdorf durchaus verhindern. Eine Stellungnahme zum konkreten Fall lehnt das Innenministerium aktuell ab.

Wie geht es in Unterwellenborn und Kamsdorf weiter?

In Kamsdorf ist am Mittwoch Gemeinderatssitzung. Dort wird auserkoren, ob überhaupt ein Zusammenschluss mit Unterwellenborn infrage kommt. Denn auch einige Kamsdorfer haben Vorbehalte gegenüber Unterwellenborn. Die Unterwellenborner wollen sich so lange wie möglich gegen Saalfeld wehren. Andere Gemeinden haben weniger Vorbehalte gegenüber Saalfeld: Die Gemeinde Saalfelder Höhe mit ihren Ortsteilen Volkmannsdorf und Kleingeschwenda hat mit der Kreisstadt schon eine Vereinbarung für einen Anschluss getroffen.

Über dieses Thema berichtet MDR THÜRINGEN auch im Programm: MDR THÜRINGEN - das Radio | Fazit | 13.02.2017 | 18:00 Uhr

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