Juristisches Nachspiel Eilantrag gegen Vollsperrung vor Hohenwarte-Stausee

04. April 2024, 10:21 Uhr

Die Straße bis zur Staumauer der Hohenwarte-Talsperre ist seit Mittwoch und voraussichtlich bis Mitte Mai voll gesperrt. Doch die Gemeinde Hohenwarte geht jetzt mit einem Eilantrag beim Verwaltungsgericht dagegen vor.

Gegen die Vollsperrung der Straße nach der Staumauer des Hohenwarte-Stausees bis zur Lothramühle geht die Gemeinde Hohenwarte juristisch vor. Sie hat einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Gera eingereicht.

Blick auf die Staumauer des Stausees Hohenwarte. Auch für die nächsten Tage ist hochsommerliches Wetter vorhergesagt. (Luftaufnahme mit einer Drohne)
Die Straße bis zur Staumauer der Hohenwarte-Talsperre ist aus Richtung Lothramühle seit Mittwoch bis voraussichtlich Mitte Mai gesperrt. Bildrechte: picture alliance/dpa | Bodo Schackow

Die von der Gemeinde beauftragte Rechtsanwältin Sabine Kraft-Zörcher sagte MDR THÜRINGEN, der Antrag solle am Donnerstag beim Verwaltungsgericht in Gera eintreffen. Als Grund nennt die Gemeinde demnach die fehlende Zufahrt der Feuerwehren aus den umliegenden Orten.

Viel Längere Fahrzeiten wegen Umleitung

Das Thüringer Landesamt für Verkehr soll den Angaben zufolge angeregt werden, eine andere Lösung zu finden, als die Strecke zwischen der Zufahrt zum Parkplatz an der Staumauer und der Zufahrt zur Lothramühle voll zu sperren.

Aus Richtung Bucha oder Hohenwarte können Autofahrer weiter über die Staumauer und bis zur Anlegestelle für die Fahrgastschifffahrt. Danach ist die Straße gesperrt. Laut dem Landratsamt in Saalfeld bleibt die Straße wegen Sicherungsarbeiten am Hang voraussichtlich bis zum 17. Mai nicht befahrbar.

 Die Straße vor der Hohenwarte-Staumauer im Kreis Saalfeld-Rudolstadt ist gesperrt.
Die Straße vor der Hohenwarte-Staumauer im Kreis Saalfeld-Rudolstadt ist gesperrt. Bildrechte: MDR/Uwe Kelm

Die weiträumige Umleitung führt Fahrzeuge von Kaulsdorf über Hockeroda, Leutenberg, Altengesees nach Drognitz und zur Lothramühle. Der Hang an der Straße muss dort gesichert werden, weil loses Geröll festgestellt wurde. Es gibt in dem Bereich bereits eine Geschwindigkeitsbegrenzung und eine Barriere.

Mehrere Bürgermeister mit Einsprüchen gegen Vollsperrung

Zuvor hatten die Bürgermeister von Hohenwarte, Drognitz und Kaulsdorf bereits Einspruch gegen die Vollsperrung eingelegt. Sie begründeten das mit Umwegen und längeren Fahrzeiten für die Schüler. Zudem hat laut "Ostthüringer Zeitung" der Bürgermeister von Hohenwarte, Manfred Drieling, die Freiwillige Feuerwehr des Ortes für den betroffenen Abschnitt für die Dauer der Bauarbeiten abgemeldet.

Die Straße auf der Staumauer selbst wurde im vergangenen Herbst für mehrere Tage gesperrt.

MDR (uk/cfr/rom)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 03. April 2024 | 15:30 Uhr

7 Kommentare

Der_Thueringer vor 3 Wochen

Unabhängig davon, dass es sicherlich Gründe geben wird warum da eine Vollsperrung vollzogen werden soll und diese hier im Artikel leider auch nicht kommuniziert werden (was schade ist), muss ich hier an der Stelle voll Recht geben. Die Straße um die Hohenwarte ist in einem erbärmlichen Zustand. Zudem kommen sich ständig Auto- und Fahrradfahrer sowie Fußgänger (in den Hochzeiten) in die Quere. Warum macht man das nicht gleich sinnvoll und nimmt dort Geld in die Hand wo es sinnvoll ist. Als Tourist fühlt man sich defintiv nicht wohl da bei solchen Zuständen...

Grooveman vor 3 Wochen

Was ich mich schon länger frage, warum sind eigentlich gerade in Gegenden wo man auf Tourismus setzt, die Straßen in einem derartig erbärmlichen Zustand, Absicht?
Ich glaube, würde die Straße um den Stausee neben den Hangsicherungsmaßnahmen endlich mal vernünftig saniert werden, wobei Abfräsen und eine neue Teerschicht völlig ausreichen würde, wäre die Akzeptanz in der Bevölkerung und den anliegenden Gemeinden gegeben.
Ein Radweg, der dem anspruchsvollen Namen Saale- Radweg gerecht wird, wäre freilich der nächste Punkt. Aber Radwege, bzw. nur dem Namen nach vorhandene Radwege, sind ja in Thüringen noch eine ganz besondere Geschichte.

camper21 vor 3 Wochen

Hohenwarte,hätten sie die Gemeinden noch auf Knien anbetteln sollen? Wegen 6 Wochen sich so aufzuregen. Überall redet man vom Abbau der Bürokratie und dort fordert man noch mehr Bürokratie, kein Wunder das in diesem Land nichts mehr geht und die Unternehmen lieber im Ausland produzieren.

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