Einschlagsgefahr Asteroiden auf dem Weg in Richtung Erde
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16. Juni 2020, 14:39 Uhr
Bis Ende Mai nähern sich sieben große Asteroiden der Erde. Im Internet wird deshalb befürchtet, die Welt könnte untergehen. Astronomen sehen die Ankunft allerdings sehr entspannt.
Normalerweise interessieren sich nur Astronomen für Brocken mit sonderbaren Namen wie HV4. Doch das dürfte sich bald wieder ändern. Anfang Mai näherte sich HV4 der Erde auf rund 7 Millionen Kilometer. Manche solcher Asteroiden schlagen auf der Erde ein – und davor haben viele Menschen Angst.
1997 BQ ist ein richtiger Brocken mit bis zu 1500 Metern Durchmesser
2013 etwa landete ein 20 Meter großer Brocken in der russischen Millionenstadt Tscheljabinsk und das mit einer riesigen Wucht, wie Sergei Klioner vom Lohrmann-Observatorium der TU Dresden erklärt: "Der Himmelskörper war vorher vollkommen unbekannt, denn er kam aus der Richtung der Sonne und Astronomen können ja nur in die andere Richtung, also in den Nachthimmel schauen." Deshalb sei der etwa 20 Meter breite Brocken völlig überraschend gekommen. Zwar sei er nicht aus Sprengstoff gewesen, besaß durch seine hohe Geschwindigkeit aber viel kinetische Energie und so sei er mit ungefähr 500 Kilotonnen Aufprallenergie eingeschlagen.
Im Sportpalast Tscheljabinsk und vielen anderen Gebäuden brachen Fenster durch die Druckwelle des Einschlags, Werkhallen wurden schwer beschädigt, viele Menschen verletzt, noch heute kann man Bilder davon im Internet ansehen. Und nun nähert sich wieder ein richtiger Brocken der Erde: 1997 BQ – seine Ausmaße werden auf 670 bis 1.500 Meter geschätzt. Passend zu Himmelfahrt wird er daher auch "Papa-Asteroid" genannt. Er ist der letzte größere Asteroid im Mai, der sich der Erde nähert.
Keine Asteroiden, die uns Sorgen machen müssen
Nah ist in diesem Fall allerdings relativ. Sergei Klioner vom Lohrmann-Observatorium der TU Dresden sagt: "Er wird etwa sechs Millionen Kilometer entfernt bleiben, nah genug, dass wir ihn beobachten können. Er ist aber 100 Mal lichtschwächer, als das, was wir mit bloßem Auge sehen können." Es braucht also Himmelfahrt niemand konzentriert in den Himmel schauen, um den Papa-Asteroiden zu erkennen.
Und Angst oder Endzeitgebete sind auch nicht angebracht, genau so wenig wie knallige Überschriften, die die Apokalypse beschwören. Astronomen schmunzeln da eher. Die Wahrscheinlichkeit, dass uns einer wirklich trifft, ist nämlich sehr gering, das erklärt nochmal Paul Chodas vom NASA Zentrum für erdnahe Objekte, wo alle auch nur metergroßen Brocken beobachtet werden. Und deren Bahnen können wir auf Jahre im Voraus berechnen. "Der nächste Asteroideneinschlag könnte so in etwa 200 Jahren auf die Erde kommen", so Chodas, "und da haben wir wohl jetzt genug Zeit, uns darauf vorzubereiten. Aber auch dann ist ein Einschlag noch sehr unwahrscheinlich."
Wir haben gerade keinen Asteroiden auf unserer Liste, der uns ernsthaft Sorgen bereitet.
NASA will Asteroiden abfangen
Der Papa-Asteroid wird uns heute also nur von sehr weit weg vermutlich nicht mal auffallen. Und klar ist auch: Ein potentiell gefährlicher Asteroid kann Jahre vor der Kollision entdeckt werden. Zwei Jahre brauchen die Wissenschaftler dann, ihn von seiner Bahn abzulenken oder zu zerstören. Dazu beginnt in zwei Jahren übrigens das HERA-Projekt. Eine NASA Mission, die einen Satelliten in einen Asteroiden steuern soll.
Ein Linker Zensor am 23.05.2020
Lieber Gott bitte Richtung Berlin lenken.