Ein Satellit direkt vor der Sonne
Die Raumsonde "Parker Solar Probe" der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA vor der Sonne. Bildrechte: NASA/Johns Hopkins APL

Raumsonde "Parker Solar Probe" nähert sich der Sonne

Am 9. August nähert sich die Raumsonde "Parker Solar Probe" der Sonne. Die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA hat die Sonde 2018 losgeschickt, um die Sonnenaktivitäten zu studieren. Dabei muss die Sonde mehrere Male an der Venus und der Sonne vorbeifliegen, bis sie ihr an Heiligabend 2024 am nächsten kommen wird. Dies wird ihr neunter Sonnenvorbeiflug werden. Mehr dazu:

Zum neunten Mal wird die Sonnen-Raumsonde "Parker Solar Probe" der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA sich der Sonne annähern. Am 9. August soll sie den nächsten nahen Vorbeiflug an der Sonne – auch Perihel genannt – vollziehen.

Mithilfe der Daten, die die Raumsonde sammeln wird, wollen Wissenschaftler die Sonne und damit auch das Weltraumwetter besser verstehen. Die Sonne schickt immer wieder hochenergetische Teilchen ins Weltall, die auch unsere Erdatmosphäre treffen. Diese können wir als Polarlichter wahrnehmen. Was so schön aussieht, kann aber auch gefährlich sein. Wir Menschen sind von Strom und Elektronik abhängig. Die hochenergetischen Teilchen können unser Stromnetz lahmlegen.

Darüber hinaus wissen wir nur recht wenig über die Sonne. Beispielsweise wissen die Forscher noch nicht, warum die Oberfläche der Sonne kühler ist als die Korona – die Atmosphärenschicht der Sonne. Die Raumsonde wird sich der Sonne bis auf ungefähr sechs Millionen Kilometern nähern. Währenddessen muss sie Temperaturen von 1.300 Grad Celsius aushalten. Dabei soll sie die elektrischen und magnetischen Felder der Sonne messen und analysieren. Außerdem soll sie Fotos aufnehmen und dabei helfen, Sonnenstürme besser vorhersagen zu können.

Die letzte Sonnenannäherung war ein Rekord

Bereits bei ihrem achten nahen Vorbeiflug an der Sonne brach "Parker Solar Probe" am 29. April 2021 einen Rekord. Sie näherte sich der Sonnenoberfläche auf etwa 10,4 Millionen Kilometern an. Näher kam die Raumsonde der Sonne noch nicht. Zum Vergleich: Wenn sich Mars und Erde am nächsten stehen, liegen zwischen Erd- und Marsmitte immer noch rund 56 Millionen Kilometer.

Das Manöver absolvierte "Parker Solar Probe" mit einer Geschwindigkeit von mehr als 532.000 Kilometern pro Stunde. Der ICE 5 müsste seine Höchstgeschwindigkeit von 406 Kilometern pro Stunde um das circa 1.300-Fache erhöhen, damit er diese Geschwindigkeit erreichen würde.

Die nächsten Meilensteine

Seit dem 12. August 2018 ist die Raumsonde "Parker Solar Probe" unterwegs. Auf ihrem Weg wird sie der Sonne 21 Mal besonders nahekommen, bevor sie ihre erste richtige Annäherung plant. Diese soll an Heiligabend 2024 stattfinden.

Während all ihrer Annäherungsversuche wird die Sonde insgesamt sieben Mal an der Venus vorbeifliegen und mit ihrer Anziehungskraft die Bahngeschwindigkeit korrigieren. Die nächsten Venus-Vorbeiflüge sind für den 16. Oktober 2021, den 21. August 2023 und den 6. November 2024 geplant – kurz bevor sie ihren sonnennächsten Punkt erreicht. Die Mission wird voraussichtlich im Sommer 2025 enden.

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