Parker Solar Probe: Fünfter Venus-Vorbeiflug
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Am 16. Oktober wird die Raumsonde "Parker Solar Probe" der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA zum fünften Mal an der Venus vorbeifliegen. Ihr Ziel ist die Sonne, der sie sich nur schrittweise annähern kann. Mehr dazu:
Die Raumsonde "Parker Solar Probe" ist auf dem Weg zur Sonne. Doch um nicht direkt von ihrer Anziehungskraft in den Stern hineingezogen zu werden, muss die Raumsonde der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA große Schleifen durch unser Sonnensystem fliegen. Als Nächstes soll die Sonde die Venus umfliegen und das zum fünften Mal. Am 16. Oktober soll es soweit sein. Zwei weitere Venus-Vorbeiflüge sollen folgen, bis die Sonde am 24. Dezember 2024 ihren sonnennächsten Punkt erreichen soll.
Sinn der Mission "Parker Solar Probe"
Die Raumsonde soll Daten über die Sonne sammeln, damit Forschende das Weltraumwetter besser nachvollziehen können. Denn hochenergetische Teilchen werden von der Sonne immer wieder ins Weltall entsendet, die auch unsere Erdatmosphäre treffen. Zu sehen sind sie als Polarlichter, doch diese bergen eine Gefahr: Die hochenergetischen Teilchen können unsere Strom- und Kommunikationsnetze lahmlegen.
Und obwohl wir jeden Tag unsere Sonne betrachten, wissen wir eigentlich recht wenig über den Stern im Zentrum unseres Sonnensystems. Warum ist die Sonnenoberfläche kühler als deren Atmosphärenschicht, die Korona? Wie funktionieren und sehen die elektrischen und magnetischen Felder der Sonne genau aus? Kann man Sonnenstürme besser vorhersagen? Um diese Fragen zu beantworten, muss sich die Raumsonde der Sonne bis auf ungefähr sechs Millionen Kilometern nähern. Währenddessen muss sie Temperaturen von 1.300 Grad Celsius aushalten.
DIE LETZTE SONNENANNÄHERUNG WAR EIN REKORD
Parker Solar Probe kam der Sonne bisher am nächsten. Am 29. April 2021 brach sie den Rekord und war nur 10,4 Millionen Kilometern von der Sonnenoberfläche entfernt. Zum Vergleich: Wenn sich Mars und Erde am nächsten stehen, liegen zwischen Erd- und Marsmitte immer noch rund 56 Millionen Kilometer. Während des Manövers ist die Sonde extrem schnell. Ein ICE 5 schafft beispielsweise eine Höchstgeschwindigkeit von 406 Kilometern pro Stunde. Mit 32.000 Kilometern pro Stunde ist die Sonde 1.300-Fach schneller – sie befindet sich dafür aber auch im Vakuum des Weltalls.