Schematische Darstellung der ellipsenförmigen Umlaufbahn des Mondes um die Erde mit Apogäum (Erdferne) und Perigäum (Erdnähe).
Schematische Darstellung der ellipsenförmigen Umlaufbahn des Mondes um die Erde mit Apogäum (Erdferne) und Perigäum (Erdnähe). Bildrechte: NASA; Gerald, Perschke, Jens, Ernst, MDR

Der Mond im Perigäum: Nahe der Erde im April

Am 19. April befindet sich der Mond an seinem erdnächsten Punkt. Dieser Punkt wird auch Perigäum genannt. Doch was ist das genau? Und wie weit ist der Mond dann von der Erde entfernt? Mehr dazu in diesem Weltraumkalender-Beitrag.

Der Mond wird sich am 19. April um 17.13 Uhr (mitteleuropäischer Sommerzeit) an seinem erdnächsten Punkt, dem Perigäum befinden. Wenn man zwischen dem Mond- und Erdmittelpunkt misst, liegen dann 365.143 Kilometer zwischen den beiden Punkten.

Durchschnittlich sind beide Himmelskörper aber 384.405 Kilometer voneinander entfernt. Das liegt an seiner Umlaufbahn, denn diese ist nicht kreisrund, sie ist elliptisch. Normalerweise befindet sich der Mond somit dreizehnmal im Jahr im Perigäum, doch dieses Jahr wird es vierzehnmal sein. Im Januar war es zweimal hintereinander der Fall. 

Wenn der Mond sich aber an seinem erdfernsten Punkt befindet, steht er im Apogäum. Das wird 2022 dreizehnmal passieren. Aber warum dreizehn- und nicht zwölfmal? Der Mond braucht für eine Umrundung der Erde circa 28 Tage. Das mit zwölf multipliziert ergibt 336 Tage, doch ein Jahr hat 365 Tage – außer an einem Schaltjahr, dann sind es 366 Tage. Durch diesen Unterschied befindet sich der Mond demnach ungefähr dreizehnmal im Jahr an seinem erdfernsten und erdnächsten Punkt. 

UND WAS IST EIGENTLICH MINIMOND ODER SUPERMOND?

Doch bei seiner Reise um die Erde eiert seine Umlaufbahn ein wenig. Das liegt am Baryzentrum, dem gerichteten Schwerpunkt zwischen zwei Himmelskörpern. Der Mittelpunkt beider Himmelskörper zueinander ist somit nicht fest. Deswegen variieren die Abstände im Perigäum und Apogäum von Monat zu Monat auch. 

Wenn der Mond weiter als 405.000 Kilometer von der Erde entfernt ist, nennt man ihn außerdem Minimond. Und wenn er sich der Erde auf mehr als 360.000 Kilometern annähert, dann nennt man in Supermond. Und wenn das alles auch noch auf einen Vollmondtag fällt, dann steht am Himmel entsprechend ein Super- oder Mini-Vollmond.

Zwischen dem erdfernsten und erdnächsten Abstand leuchtet der Mond bis zu 30 Prozent heller oder weniger hell. Während des Perigäums scheint der Mond bis zu 14 Prozent größer zu sein als während des Apogäums. Wirklich erkennen kann man dies jedoch nur mit astronomischen Gerätschaften.

Eine Infografik zum allmonatlichen Perigäum, dem erdnächsten Punkt des Mondes zur Erde. Die Grafik zeigt den jeweiligen Abstand mit dem dazugehörigen Datum und der Uhrzeit.
Eine Infografik zum allmonatlichen Perigäum, dem erdnächsten Punkt des Mondes zur Erde. Die Grafik zeigt den jeweiligen Abstand mit dem dazugehörigen Datum und der Uhrzeit. Bildrechte: MDR, P. Klapetz

DER MOND IM PERIGÄUM FÜR 2022

Im Januar befand sich der Mond sogar zweimal im Perigäum und im Oktober wird dies erneut der Fall sein. Doch seinen minimalen Abstand zur Erde wird der Mond am 13. Juli mit 357.264 Kilometern zwischen den beiden Mittelpunkten der Himmelskörper erreichen. Wann sich der Mond sonst noch an seinem erdnächsten Punkten in 2022 befindet:

  • 17. Mai um 17.27 Uhr 
  • 15. Juni um 1.23 Uhr
  • 13. Juli um 11.05 Uhr (Minimum für 2022)
  • 10. August um 19.08 Uhr
  • 7. September um 20.18 Uhr 
  • 4. Oktober um 18.33 Uhr
  • 29. Oktober um 16.35 Uhr
  • 26. November um 2.31 Uhr (MEZ seit dem 30.10.)
  • 24. Dezember um 9.26 Uhr

An diesem Tag befand sich der Mond bereits in seinem Perigäum:

Am 7. April befand sich der Mond übrigens im Apogäum und am 5. Mai wird er sich dort erneut befinden. Im nächsten Perigäum wird er am 17. Mai stehen – einem Tag nach dem nächsten Vollmond. In seiner letzten Vollmondphase befand sich der Trabant zudem am 16. April.

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