Animation einer Sonde für eine unbemannte Marsmission
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Tianwen-1: Chinas Rover erreicht Marsumlaufbahn

An 10. Februar wird die Tianwen-1 Mission die Umlaufbahn des Mars erreichen. Es ist die erste Marsmission der chinesischen Raumfahrtbehörde CNSA und der Volksrepublik China. Was Sie darüber wissen sollten, erfahren Sie hier:

Am 10. Februar wird die chinesische Raumfahrtbehörde CNSA zum ersten Mal den Mars besuchen. Mit ihrer Tianwen-1 Raumfahrtmission wird sie an diesem Tag in die Umlaufbahn des roten Planeten eintreten. Mit an Bord befinden sich ein Orbiter, ein Landefahrzeug sowie ein Rover. Die Landung auf der Marsoberfläche wird aber erst später erfolgen.

Da die Gravitationskräfte des Mars stark sind, wird die Raumsonde vor dem Eintritt in die Marsumlaufbahn ein Bremsmanöver einleiten. Damit erhöht sie die Chancen einer sicheren Marslandung. Dieses Manöver wird von der Sonde selbstständig durchgeführt. Eine Steuerung von der Erde aus ist zu riskant, da das Signal für hin und zurück zirka 30 Minuten benötigt. Grund dafür ist die große Entfernung von über 344 Millionen Kilometern zwischen Mars und Erde.

Mehr Mars-Missionen

Lander und Rover sollen in dem Gebiet Utopia Planitia landen. Doch die Landung wird voraussichtlich erst im April oder Mai eingeleitet. Der Landeversuch wird bis dahin vorbereitet. Bisher sind ungefähr die Hälfte aller Marsmissionen an der Landung gescheitert. Nach der Sowjetunion, den US-Raumfahrtbehörde NASA und der europäischen Raumfahrtbehörde ESA würde es die vierte Nation sein, die versucht auf dem roten Planeten zu landen. 

Neben den USA, Europa und der Sowjetunion hat auch Indien die Marsumlaufbahn erreicht. Nur wenige Stunden vor der Volksrepublik werden auch die Vereinigten Arabischen Emirate die Umlaufbahn des roten Planeten erreichen. Mitte Februar werden dann die USA mit ihrer Mars2020 Mission am Planeten ankommen. 

China, Mars Mission - Sonde Rover
Eine künstlerischen Darstellung des Rovers der chinesischen Raumfahrtmission Tianwen-1. Hier befindet sich der Rover zusammen mit dem Landemodul auf der Marsoberfläche. Bildrechte: imago/Xinhua

Landeplatz: Utopia Planitia

Bei dem Landeplatz Utopia Planitia handelt es sich um ein riesiges Becken in der nördlichen Tiefland-Hemisphäre. Wissenschaftler vermuten, dass dieses Becken ein Einschlagskrater ist. Utopia Planitia hat einen Durchmesser von 3.200 Kilometern. Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Gebiet von Schlammströmen bedeckt ist. Das könnte ein Anzeichen dafür sein, dass es hier einmal Grundwasser gab. Außerdem gibt es Hinweise über mögliches Wassereis in diesem Gebiet.

Der Vorteil des Gebietes ist, dass er es sehr flach ist. Dadurch hat das Landemodul mehr Zeit um seine Geschwindigkeit bei der Landung abzubremsen.

Bereits im September 1976 ist hier der NASA-Lander der Viking 2 Raumsonde gelandet. Die Tianwen-1 Mission soll weiter südlich der amerikanischen Landestelle landen. Der genaue Landeort steht aber noch nicht fest. Zwar wurden Koordinaten in einem Bericht von China Space News genannt, diese wurden aber nachträglich entfernt.

Mehr Informationen zur chinesischen Mars-Mission finden Sie hier:

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